Ich finde die Lacher aus "Eine schrecklich nette Familie" aber gerade ein ziemlich untreffendes Beispiel für "typisches" Synchrongelächter. Das, was man heutzutage meist hört, klingt klanglich merkwürdig beschnitten. So als ob man das nur ja nicht für echte Menschen halten sollte, die man etwa für Teil der Handlung halten könnte, sondern als betont künstlerisches Stilmittel. Die Lacher von ESNF klingen dagegen fast schon über-natürlich, so etwa wie das das Lacher-Pendant zu den Brandt-Sprüchen, die teils so übertrieben "natürlich" waren, dass das sie es schon gerade wieder nicht mehr waren: So kommt es mir immer wieder vor, als könnte man einige durchaus ziemlich namhafte Sprecher aus den ziemlich klar abgemischten Lachern heraushören, wie z.B. Hartmut Neugebauer, Peter Thom, Marianne Wischmann oder Erik Schumann selbst.
anderto-krox wollte doch auch gar kein typisches Beispiel nennen. Die aus ESNF sind sicherlich die untypischsten, vermutlich aus dem von mir genannten Grund. Falls dir mal ein Beispiel auffällt, wo du jemanden heraushörst, poste mal bitte ein Sample, das interessiert mich.
@Norbert: Meine Recherchen ergaben, dass es sich bei den "Friends"-Director Cuts lediglich um 2-3 Minuten pro Folge handelt. Woher hast du die 20 Minuten Verlängerung?
Ich würde ja wahnsinnig gerne mal so ein ungeschnittenes 6-Stunden-Band einer Aufzeichnung sehen.
Lassen wir die Details jetzt mal beiseite! Die wenigsten von uns waren schon mal bei einer Live-Aufzeichnung dabei, und gewiß wird das auch unterschiedlich gehandhabt. Und was in Making-Offs so erzählt wird, muß man auch nicht alles glauben, denn das fällt eher in die Kategorie 'Werbung' statt 'Dokumentation'.
Der entscheidende Punkt ist: Es wird fleißig NACHBEARBEITET, um das gewünschte optimale Ergebnis zu bekommen, das die nötige Quote bringt und sich weltweit vermarkten läßt. Solche Sitcoms - wie auch Filme - werden nämlich nicht zur Freude der Zuschauer gedreht, sondern um damit weltweit das große Geschäft zu machen.
Wann gelacht wird, steht im Drehbuch, das überlässt man angesichts der Millionen-Geschäfte, um die es hier in erster Linie geht, gewiß nicht den anwesenden Zuschauern, sprich: dem Zufall. Gibt die Live-Aufzeichnung das Gewünschte nicht her - was die Regel sein dürfte! - wird's nachträglich wunschgemäß manipuliert. Etwas anderes zu glauben, halte ich für sehr naiv, sorry! Denn auch ein 'authentisch' wirkendes Live-Erlebnis kann man perfekt inszenieren ...
Nicht sehr überzeugend, was du da vom Stapel lässt. Fakt ist, die Sitcoms werden - wie auch die Übertragungen aus dem Ohnsorg-Theater - live vor Publikum aufgezeichnet. Und wieso schreibst du MAKING OF mit zwei F?
Und warum sollte es Werbung sein, einfach zu behaupten, die Sitcoms würden live produziert? Was hätten die Produzenten denn davon, zu behaupten, die Folgen wären live aufgezeichnet, wenn sie eigentlich Einstellung für Einstellung einzeln abgedreht würden?
Ich finde diese Lachschleifen generell nervig. Es gäbe sicher einige Serien, die ich mir ansehen würde, gäbe es nicht alle 3 Sekunden völlig zufällig platzierte Lachschleifen. Bei HIMYM geht es gerade noch so, aber ohne wäre es einfach besser.
Und natürlich kann man den Fernsehsendern "vorwerfen", dass es "nur ums Geld" geht. Andererseits sollte man auch berücksichtigen, dass die Drehbuchschreiber eben NICHT die Sender sind und damit durchaus das Publikum unterhalten wollen. Als Autor steckt man genug Herzblut (und Überstunden) in sein Geschriebenes, dass das ganz sicher nicht nur für's Bankkonto gemacht wird.
Zitat von Isch im Beitrag #22Die Wenigsten von uns waren schon mal bei einer Live-Aufzeichnung dabei, aber kogenta kennt sogar die Drehbücher sämtlicher Sitcoms in- und auswendig?
In dem Film "Der Stadtneurotiker" kann man sehen, wie Sitcoms nachbearbeitet werden. Leider habe ich die Szene weder auf Deutsch noch auf Englisch gefunden, interessant ist sie aber allemal (ab 1:10:04): http://www.youtube.com/watch?v=E45g32FaHR8