Hallo, mich würde mal interessieren, was ihr über den Einsatz von Muttersprachlern bei Synchronisationen denkt und wen ihr am liebsten hört.
Ich für meinen Teil halte es für sehr wichtig Muttersprachler einzusetzen. Natürlich gibt es Sprecher, die andere Akzente sehr gut nachmachen können, aber dennoch hört man immer heraus, dass er ein deutscher ist, der versucht wie ein Italiener etc. zu klingen, was der Rolle eine komische und unrealistische Note verleiht, die so nicht viellleicht nicht beabsichtigt ist. In Komödien halte ich es für richtig Akzente nachahmen zu lassen, da daraus ja ein Teil des Humors besteht, der beim Einsatz von Muttersprachlern verloren geht.
Von allen Muttersprachlern höre ich persönlich Toru Tanabe am liebsten, der nicht nur eine sehr angenehme Stimme hat, sondern mich auch immer wieder mit starken leistungen überzeugt.
WORD! Absolut korrekt! Vor allem, wenn dann auch noch Dialogteile in einer Fremdsprache vorkommen, sind Muttersprachler ein MUST! Auf Anhieb fällt mir immer die japanische Sprecherin (laut Kartei Kimiko Fuje-Winter) für 'Mariko-san' in der TV-Mini 'Shogun' ein... Den Akzent kriegt einfach keine Nicht-Japanerin hin! Geschweige denn die japanischen O-Töne. (Blöd wird's nur, wenn der Muttersprachler überhaupt keinen Akzent im Deutschen hat, haha ;) Das Problem wird aber bestimmt auch sein, immer mal eben einen Native Speaker mit Schauspiel-/Sprechausbildung aufzutreiben, der/die auch noch synchronisieren kann UND die passende Stimme hat, denk ich mal... Dann gibt's da noch Allround-Ausländer wie Panos Papadopulos, der alles gesprochen hat, was einen Akzent hat...
Walera Kanischtscheff fällt mir da ein, der ja auch schon eine recht umfangreiche Vita in der Synchronkartei hat. Ich glaube aber, dass Akzente auch von deutsch-sprachigen Sprechern mal ganz gut nachzumachen sind. Das muss in meinen Augen/Ohren nicht vollkommen perfekt sein, da es im Zweifel dann doch nur Muttersprachlern auffällt, dass der Akzent nicht ganz stimmt, es sei denn, er ist jetzt wirklich richtig grausam schlecht. Was ich ja schon im "Savages"-Thread gepostet habe: Christin Marquitan und Torsten Michaelis fallen mir in letzter Zeit immer wieder mit spanischem Akzent auf und wissen dort auch zu überzeugen. Genauso wie ich in letzter Zeit öfter mal Marius Clarén mit indischem Akzent gehört habe. Und wer natürlich in einer Dikussion über Akzent-Sprecher nicht fehlen darf: Donald Arthur! Den lass ich jetzt aber mal so stehen :D
Zitat von marakundnougat im Beitrag #3Und wer natürlich in einer Dikussion über Akzent-Sprecher nicht fehlen darf: Donald Arthur! Den lass ich jetzt aber mal so stehen :D
Der teilweise in Buenos Aires aufgewachsene Norbert Gastell sprach in "Asterix - Sieg über Cäsar" einen Spanier in dessen Muttersprache. Stanislav Ledinek synchronisierte generell oft Akzentrollen (von Mexikanern bis zu Anthony Quinn als "Alexis Sorbas"), durfte aber in "Liebesgrüße aus Moskau" (abweichend vom Original!) kurz in einer slawischen Sprache sprechen.
Eine Frage: Haben in "Stirb an einem anderen Tag" die Synchronstimmen der Darsteller von Colonel Moon und seines Sohnes, versucht selbst korenanisch zu sprechen, oder wurden sie in den koreanischsprachigen Teilen von Muttersprachlern gedoubelt? ich konnte bei diesem Film die Möglichkeit die dt. Syncrho mit dem O-Ton zu vergleichen (DVD) und dort klang das Koreanische erstaunlicherweise ganz anders als in der DF. Wie wurde eigentlich so etwas in den anderen Bond-Filmen gehandhabt?
Habe gestern My Big Fat Greek Wedding auf arte gesehen. Alle deutschen Sprecher benutzen hier eine Art "Standard-Ausländer-Akzent", der aber nichts mit einem echten charakteristischen griechischen Akzent zu tun hat, wie man ihn in jeder anständigen Gyros-Taverne um die Ecke hört ("Aine Uuso drinke?"). Und sie mühen sich sogar teilweise in Originalgriechisch ab. Aber mir ist nebenbei auch aufgefallen, wie verblüffend nah Mogens von Gadow der Stimme von Michael Constantine kommt und wie geil Hildegard Krekel klingt! Könnte man ruhig öfter hören! ;)
Tante Voula ist sowieso der Knaller in dem Film ("Wie er isst kein Fleisch? Na gut, dann mache ich eben Lamm") ). Mir gefällt die Synchro sehr muss ich sagen ("Ein Xenos mit langen blonden Haaren und ..."). Ich würde sagen ein wenig Windex drauf und alles ist super
Ich weiß nicht ganz, ob diese Frage in diesen Thread passt, aber: Kennt ihr Synchronsprecher brasilianischer Herkunft? Ich frage das nur so aus Interesse, da ich selber brasilianische Wurzeln habe.
Nein @Koboldsky, aus dem Kopf heraus fällt mir kein Sprecher mit brasilianischer Herkunft ein. Etwas weit hergeholt, da es den Nachbarstaat betrifft: Ich habe gelesen, dass Nico Mamone argentinisches spanisch spricht. Möglicherweise kommen er bzw. seine Vorfahren aus Argentinien :). Das stand entweder auf seiner eigenen Webseite oder auf Wikipedia.
Monica Bielenstein wurde als Tochter deutscher Eltern in Rio de Janeiro geboren, die nach Brasilien emigriert waren. Außerdem habe ich bei dem Sprecher Ricardo Eche fündig geworden, der lt. seiner Homepage von dort stammt, aber familiere Wurzeln in Spanien hat:
Selbst in der Synchronkartei kann er immerhin sieben Einträge vorweisen ( u. a. noch nie gehört - ein brasilianer, ein Mexikaner und ein Franzose. Außerdem Manny Rey und Declan Conlon, die am Bekanntesten sein dürften;): https://www.synchronkartei.de/?action=sh...=actor&id=84967
Neben Monica Bielenstein ist Marijam Agischewa eine weitere Deutsche mit ausländischen Background. Die Tochter einer Tatarin und eines österreichischen Diplomaten wurde in China geboren, verbrachte dann aber alsbald ihre Jugend in Ost-Berlin. Akzentreste sind mir aber nicht aufgefallen. Sie sprach zwar hin- und wieder Japanerinnen oder Chinesen, aber in ihrem normalen Tonfall.
Zitat von marakundnougat im Beitrag #3Walera Kanischtscheff fällt mir da ein, der ja auch schon eine recht umfangreiche Vita in der Synchronkartei hat. Ich glaube aber, dass Akzente auch von deutsch-sprachigen Sprechern mal ganz gut nachzumachen sind. Das muss in meinen Augen/Ohren nicht vollkommen perfekt sein, da es im Zweifel dann doch nur Muttersprachlern auffällt, dass der Akzent nicht ganz stimmt, es sei denn, er ist jetzt wirklich richtig grausam schlecht. Was ich ja schon im "Savages"-Thread gepostet habe: Christin Marquitan und Torsten Michaelis fallen mir in letzter Zeit immer wieder mit spanischem Akzent auf und wissen dort auch zu überzeugen. Genauso wie ich in letzter Zeit öfter mal Marius Clarén mit indischem Akzent gehört habe. Und wer natürlich in einer Dikussion über Akzent-Sprecher nicht fehlen darf: Donald Arthur! Den lass ich jetzt aber mal so stehen :D
Walera und Freunde werden gerne bemüht, obwohl sie auch schon nach durchzechter Nacht im Studio erschienen sind, wie ein Insider mir mal erzählte.
Ist Osman Ragheb eigentlich ein Native Speaker ? Dass seine Muttersprache nicht deutsch ist, weiß ich, aber mich interessiert eher, ob er als solcher eingesetzt wurde. Die wenigen Synchron-Einsätze, die ich von ihm kenne sind alle in den letzten 20 Jahren entstanden und da war kein deutlich hörbarer Akzent zu erkennen, aber vielleicht war das früher anders, immerhin ist er weder in Deutschland geboren noch dort aufgewachsen.