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Dieses Thema hat 46 Antworten
und wurde 3.221 mal aufgerufen
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Manuel K


Beiträge: 56

06.07.2013 19:45
#31 RE: John Dies at the End (2012) Zitat · antworten

Zitat von anderto-krox im Beitrag #30
Zitat von Manuel K im Beitrag #29
Wenn überhaupt, dann ist das Vorhandensein eines Cutters ÜBERschätzt. Man braucht keinen Cutter, wenn man die Möglichkeit hat, den Take schnell nochmal zu rücken, wenn man sich nicht sicher ist, ob er passt.


Man kann sich das schön reden, aber die meisten Ergebnisse, die ich bislang gesehen habe, bei denen kein Cutter involviert war, bewegten sich in einem Bereich zwischen leichter bis grotesker Asynchronität. Häufig stimmt nicht mal die Länge und ob man weiß, dass es Labiale gibt, die man schönstenfalls bedienen sollte, ist mir auch nicht immer ersichtlich.


Und woher weißt Du, ob die Projekte mit oder ohne Cutter aufgenommen wurden? Ein Cutter ist im Übrigens kein garant für Synchronität - aber das nur am Rande.

Ich rede mir die Ergebnisse meiner Arbeit nicht schön, und stehe hinter dem Endprodukt, das ich abliefere. Es ist sicherlich nicht so, daß es immer und überall perfekt und zu 100% sitzt. Dabei darf man aber zwei Umstände nicht außer Acht lassen:
1) es handelt sich hierbei um Synchron und nicht um ADR
2) wo Menschen arbeiten passieren Fehler. Daß man sich in seltenen Fällen, während der Aufnahme verschätzt, kommt vor. Ist aber auch nicht anders, wenn ein Cutter bei den Aufnahmen dabei sitzt.

Wenn Du Lust hast, schau Dir mal "Sushi Girl" oder "Legacy" an. Beides Projekte, die ich in der Übersetzung, der Aufnahme, dem Schnitt und der Mischung betreut habe. Ohne Cutter und mit Dosen auf den Ohren.


Zitat von anderto-krox im Beitrag #30

Das System, den O-Ton auf den Kopfhörern zu haben, verleitet einen zudem zum Irrglauben, dass es synchron wäre, wenn die Audiospuren gleich lang sind. Aber je nachdem, ob es stumme Schnapper gibt oder mal ein Mund offen steht oder ähnliches, sieht das ganz schnell ziemlich daneben aus, selbst, wenn es eigentlich mit dem O-Ton identisch ist.


Das stimmt ohn Zweifel, aber der Sprecher (der den O-Ton auf den Köpfhörern hat) ist nicht derjenige, der abschließend beurteilt, ob sein Take synchron war. Insofern verstehe ich das Argument nicht.

Zitat von anderto-krox im Beitrag #30

Problematisch am Zack-und-drauf-Synchron mit den Kopfhörern finde ich auch, dass die Leute dazu neigen, den Singsang des Originals zu kopieren und dadurch ein oft sehr unorganisches Deutsch rauskommt. Eine gewisse Affektiertheit ist infolgedessen - meines Empfindens nach - häufiger mal zu beobachten.


"Zack-und-drauf-Synchron" - wer macht das? Ich nicht.
Und es ist nicht richtig, was Du sagst. Der O-Ton ist so leise auf dem Ohr, daß er übertönt wird, wenn der Sprecher spricht. Andernfalls ließe sich so ja überhaupt nicht arbeiten, der Sprecher muß ja hören, was er tut. Insofern wird der Melodiebogen des Originals dabei nicht übernommen. Und selbst, wenn es dazu käme - dafür gibt es den Regisseur, der eben für den Ausdruck verantwortlich ist.

Zitat von anderto-krox im Beitrag #30

Was übrigens in diesem Video hier passiert (http://www.youtube.com/watch?v=NL1dg25XXmU) finde ich auch grenzwertig. Und ich sage das unter dem Vorbehalt, dass das alles natürlich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit nur für die Kamera entstanden ist und deshalb nicht zu ernst bewertet werden sollte. Aber es erweckt einen hochgradig dilettantischen Eindruck. Für mich wirkt das unfreiwillig wie eine "Jugend forscht"-Projektwoche zum Thema Synchron, die relativ gut läuft, aber halt doch nicht in der Welt der Erwachsenen mitspielen kann. Ich hätte so eigentlich nichts von dem gekauft, was Peter Lehn da macht. Den anderen hätte ich spätestens im Nachhinein umbesetzt, der Dialekt ist indiskutabel. Für meinen Geschmack wird in dem Video, allem Anschein nach, auch zu laut aufgenommen.


War ich nicht bei, kann ich nicht beurteilen. Aber man sollte nicht alles glauben, was im Fernsehen passiert. ;)
Wie ich es von Drehs solcher Reportagen kenne wird dabei entstandenes Material nicht verwendet. Da wird agiert, wie der Regisseur beim Dreh meint, daß es sich hinterher am besten verkauft. Das hat mit einer realen Arbeitssituation wenig zu tun. Ich dachte aber, das wisse man, wenn man in der Branche arbeitet?

Zitat von anderto-krox im Beitrag #30

Ich habe übrigens aus dem Hause Metz-Neun schon Sachen gesehen, bei denen du mir nicht erzählen kannst, dass irgendjemand überhaupt nur versucht hat, da was gerade zu rücken. Was ich jedoch nicht verneinen will: Ich habe auch schon absolut gelungene Ergebnisse gesehen, keine Frage.


Das ist doch eine Aussage, der es völlig an Essenz fehlt: Ich hab auch schon Sachen aus anderen Häusern gesehen, bei denen mir die Haare am Hinterteil ausgefallen sind. Und ich habe auch schon gute Produktionen anderer Häuser gesehen. So ist das halt.
Ich bin hier auch nicht Anwalt von Metz-Neun. Ohne Frage gibt es von dort auch schlechte Sachen, ich habe nie was anderes behauptet. Weshalb ich mich überhaupt nur eingeschaltet habe, war dieses umgehende Pauschalurteil, daß von Metz nur Müll käme. Das ist - wie Du selbst zugegeben hast - schlicht nicht wahr. Und oftmals hat eine schlechte Synchronisation nichts mit dem Synchronstudio zu tun, sondern mit dem Budget das es vom Verleih erhält, um eine Synchro zu realisieren. Wenn Du einem Handwerker 100 Euro gibst, um Deine gesamte Bude zu streichen, wirst Du mit dem Ergebnis vermutlich auch nicht zufrieden sein.

Man sollte mal anfangen, die Dinge von dieser Warte zu betrachten und weniger auf die Studios, als mehr auf die Verleiher zu schimpfen. Von dort weht nämlich der Wind.

anderto-krox


Beiträge: 1.361

06.07.2013 20:56
#32 RE: John Dies at the End (2012) Zitat · antworten

Zitat von Manuel K im Beitrag #31
Und woher weißt Du, ob die Projekte mit oder ohne Cutter aufgenommen wurden? Ein Cutter ist im Übrigens kein garant für Synchronität - aber das nur am Rande.


Das weiß ich schon, zumeist sind es Firmen, die generell ohne Cutter im Atelier aufnehmen. Dann genügt es, zu wissen, wer die Produktion bearbeitet hat. Du hast schon auch Recht damit, wenn du sagst, ein Cutter sei kein Garant. Aber Airbacks und Anschnallgurte sind auch kein Garant dafür, einen Unfall zu überleben, trotzdem steigern sie eben die Chance und ich baue sie nicht einfach aus, bloß weil sie keine absolute Sicherheit versprechen. Das sind eben Qualitätsmerkmale - wenn ich begünstigen kann, dass es synchroner wird, sollte das getan werden.

Zitat
Wenn Du Lust hast, schau Dir mal "Sushi Girl" oder "Legacy" an. Beides Projekte, die ich in der Übersetzung, der Aufnahme, dem Schnitt und der Mischung betreut habe. Ohne Cutter und mit Dosen auf den Ohren.



Bei Gelegenheit sehr gern.

Zitat
Das stimmt ohn Zweifel, aber der Sprecher (der den O-Ton auf den Köpfhörern hat) ist nicht derjenige, der abschließend beurteilt, ob sein Take synchron war. Insofern verstehe ich das Argument nicht.



Da ist was dran. Mir ist jedoch noch ein anderer Gedanke gekommen: Ich sehe einen klaren Vorteil im Schleifen-System mit den Takes, weil dadurch für kurze Zeit der Fokus gebündelt auf einem kurzen Stück liegt. Und das sieht man auch mindestens zwei Mal, ein Mal beim Hören und ein Mal beim Aufnehmen. Wenn's gut ist, geht man weiter, wenn man unsicher ist, prüft man. Nun stelle ich mir aber vor, dass man mit eurem System geneigt ist, im Zweifel etwas durchzuwinken, wenn der Sprecher gerade einen guten "Lauf" hat. Man muss da schon irre aufpassen, weil das ja ein recht straffes Tempo hinlegen dürfte, wenn man mit jemand einigermaßen Gutem arbeitet.

Erlaube mir noch eine Nachfrage: Ich bin nicht sicher, ob ich das richtig verstehe. Die Aufnahmen erfolgen prima vista, nicht wahr? Man startet den Film mit etwas Vorlauf, der Sprecher richtet sich nach den TC-Angaben im Buch und man lässt, soweit sinnvoll, durchlaufen bis etwas nicht klappt oder die Lücke zum nächsten Einsatz zu groß ist. Richtig?

Zitat
"Zack-und-drauf-Synchron" - wer macht das? Ich nicht.



Verzeih die bewusst provokative Formulierung, ich sehe ein, dass sie der Diskussion nicht dienlich ist. :-)

Zitat
Und es ist nicht richtig, was Du sagst. Der O-Ton ist so leise auf dem Ohr, daß er übertönt wird, wenn der Sprecher spricht. Andernfalls ließe sich so ja überhaupt nicht arbeiten, der Sprecher muß ja hören, was er tut. Insofern wird der Melodiebogen des Originals dabei nicht übernommen. Und selbst, wenn es dazu käme - dafür gibt es den Regisseur, der eben für den Ausdruck verantwortlich ist.



Ich dachte, der O-Ton sei etwa so laut wie beim Voice-Over. Ich denke, sie werden schon etwas davon hören, oder? Sonst wäre es doch gänzlich sinnlos, ihn überhaupt mitlaufen zu lassen.

Zitat
[http://www.youtube.com/watch?v=NL1dg25XXmU]
War ich nicht bei, kann ich nicht beurteilen. Aber man sollte nicht alles glauben, was im Fernsehen passiert. ;)
Wie ich es von Drehs solcher Reportagen kenne wird dabei entstandenes Material nicht verwendet. Da wird agiert, wie der Regisseur beim Dreh meint, daß es sich hinterher am besten verkauft. Das hat mit einer realen Arbeitssituation wenig zu tun. Ich dachte aber, das wisse man, wenn man in der Branche arbeitet?



Das habe ich ja auch eingeräumt, aber nicht von der Hand zu weisen ist, dass sich die Firma freiwillig nach außen hin so präsentiert. Da ist doch anzunehmen, dass es der Realität zumindest nahe kommt. Eigentlich wäre sogar anzunehmen, dass man sich extra Mühe gibt, wenn das Fernsehen kommt. Auch muss man zu der Schauspielerleistung sagen, die ja nicht schlecht ist, aber eben auch nicht gut: Mit solchen Leuten kann man von "geht so nicht" zu "geht irgendwie schon" arbeiten, aber dann wird man inprofitabel, so viel Zeit wie ich da Bedarf sehe, habt ihr nicht. Da hilft es auch nix, wenn der Regisseur ungeachtet von Zeit und Geld gern arbeiten würde, wenn du jeden Tag hängst wie die Glocken, führst du da kein zweites Mal Regie...

Zitat
Das ist doch eine Aussage, der es völlig an Essenz fehlt: Ich hab auch schon Sachen aus anderen Häusern gesehen, bei denen mir die Haare am Hinterteil ausgefallen sind. Und ich habe auch schon gute Produktionen anderer Häuser gesehen. So ist das halt.



Ich kann's auch mal so sagen, vielleicht gibt dir das mehr Essenz. Ich habe von keinem anderen Haus außer Aaron Film und Metz-Neun jemals Produktionen gesehen, die auch nur ansatzweise so schlampig aussahen, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, wie man das ernsthaft dem Kunden als "fertiges Produkt" unterjubeln konnte. Und Aaron Film kann man als Mitbewerber eigentlich nicht wirklich ernst nehmen. Das würde sich keine renommierte Firma trauen, schon aus Eigenanspruch.

Zitat
Weshalb ich mich überhaupt nur eingeschaltet habe, war dieses umgehende Pauschalurteil, daß von Metz nur Müll käme. Das ist - wie Du selbst zugegeben hast - schlicht nicht wahr.



Das sei dir auch gegönnt und du hast auch Recht, dass solche Behauptungen schnell mal fallen. Dennoch gibt es jede Menge Grund zum Anlass dafür. Wäre die Qualität nicht irgendwie auffällig, hätte sich der Tenor sicherlich nicht in solch eine Richtung hochgeschaukelt.

Zitat
Und oftmals hat eine schlechte Synchronisation nichts mit dem Synchronstudio zu tun, sondern mit dem Budget das es vom Verleih erhält, um eine Synchro zu realisieren. Wenn Du einem Handwerker 100 Euro gibst, um Deine gesamte Bude zu streichen, wirst Du mit dem Ergebnis vermutlich auch nicht zufrieden sein.



Ja, das scheinst du sehr seltsam zu sehen, damit kamst du auch an früherer Stelle in der Diskussion schon. Ein seriöser Handwerker zeigt mir doch den Vogel und sagt "Such dir 'nen Anderen!". Wenn ich meinen Konditor bitte, mir eine große Torte für 20 Euro zu machen, wird er die auch nicht aus Abfällen und abgelaufenen Zutaten irgendwie zusammenpanschen, sondern aus Berufsethik heraus den Auftrag von Vornherein ablehnen. Klar, vielleicht hat er gehört, dass ich dauernd Torten will und hofft auf Folgeaufträge, aber solange ich unverschämterweise beim nächsten Mal einfach 20 Torten für insgesamt 400 Euro will und am liebsten noch Skonto und Mengenrabatt, geht so eine Denke nicht auf.

In gewisser Weise ist es demzufolge eigentlich vorteilhaft, dass eure Ergebnisse häufig nicht besonders gut werden, dann spiegelt sich da wenigstens der "Mehrwert" einer seriösen Produktion wider. Richtig gruselig finde ich ja die Billigfirmen, deren Arbeit am Ende durchaus vorzeigefähig ist. Dann fragen sich die Kunden doch zurecht, wieso die anderen Firmen mehr Geld wollen.

Zitat
Man sollte mal anfangen, die Dinge von dieser Warte zu betrachten und weniger auf die Studios, als mehr auf die Verleiher zu schimpfen. Von dort weht nämlich der Wind.



Nein, nein. Die Studios, die solche Preise mitspielen, zerstören den Markt, indem sie dem Kunden beweisen, dass es mit unterirdischem Budget möglich ist. Bei manchen Rechnungen hat man den Eindruck, die Synchronfirma sei ein Vorwand, um steuerlich Verluste abzuschreiben. Wenn man sich allein die Grund- und Takegagen ausrechnet, hast du für einen 90-minütigen TV-Film ohne Kino- oder Stammsprechergagen im Handumdrehen mehr als 5.000 Euro zusammen, schnell 6.000 oder mehr. Buch selbst zu Billigpreisen nicht unter 1.500, Regie ebenfalls zu einer Dumpinggage nicht unter 1.500 - und schon bist du bei 9.000 Euro. Nun kommt der Scherz: Ich kenne dutzende Geschichten, wo solche Produktionen für weit unter 10.000 Euro angeboten wurden. Und da ist noch kein Tonmeister, keine Mischung, keine Stunde Studio, keine Aufnahmeleitung, usw. mit berücksichtigt. Eigentlich, wie gesagt, ja nicht einmal richtige Buch- und Regiepreise, geschweige denn die Rohübersetzung. Wie KANN jemand zu solchen Preisen Synchron produzieren?

Manuel K


Beiträge: 56

06.07.2013 22:21
#33 RE: John Dies at the End (2012) Zitat · antworten

Zunächst einmal würde ich Dich bitten, nicht "ihr" oder "euch" zu sagen, wenn Du mich ansprichst, aber Metz-Neun meinst. Ich will nicht den Eindruck erwecken, daß ich hier deren Position vertreten wollte oder überhaupt könnte. Ich bin freischaffend, und das, was ich hier schreibe ist meine persönliche Sichtweise, und nicht die eines Studios. Ich finde wichtig, daß das klar ist.


Zitat von anderto-krox im Beitrag #32
Aber Airbacks und Anschnallgurte sind auch kein Garant dafür, einen Unfall zu überleben, trotzdem steigern sie eben die Chance und ich baue sie nicht einfach aus, bloß weil sie keine absolute Sicherheit versprechen. Das sind eben Qualitätsmerkmale - wenn ich begünstigen kann, dass es synchroner wird, sollte das getan werden.


Und wo hört das dann bitte auf? Wenn mir ein Studio noch meinen Steuerberater und einen Hundesitter bezahlt, und mir einen Nachttopfausleerer an die Seite stellt, damit ich meinen Platz nicht verlassen muß, wenn ich mich erleichtern will, kann ich mich auch noch besser auf das Geschehen konzentrieren. Aber irgendwann ist es halt einfach nicht mehr praktikabel.
Der Berufsstand des Cutters ist ein Relikt aus einer Zeit, in der man die Möglichkeiten nicht hatte, die heutzutage der Standard sind. Es ist kein Problem, sich den Take nach der Aufnahme nochmal kurz anzuhören, wenn die Lippe einem entgangen ist. Oder ihn nochmal richtig hinzuziehen. Oder ein bißchen zu strecken um zu schauen, wie's dann aussieht. Das dauert keine fünf Sekunden. Da zahle ich doch kein Geld für einen Cutter mehr, so leid es mir tut. Und wie ich schonmal in einem früheren Beitrag geschrieben habe - ein Toni, der während der Aufnahme damit ausgelastet ist, auf Record zu drücken und den Pegel im Auge zu behalten, kann nicht besonders gut in dem sein, was er tut. Es ist keine Kunst, wenn diese rudimentären Angelegenheiten nebenher laufen können, und das Hauptaugenmerk bei der Aufnahme darauf liegt, auf die Lippe zu achten.
So leid es mir für die Cutter tut, aber sie sind m.E. schlicht und ergreifend redundant.


Zitat von anderto-krox im Beitrag #32
Ich sehe einen klaren Vorteil im Schleifen-System mit den Takes, weil dadurch für kurze Zeit der Fokus gebündelt auf einem kurzen Stück liegt. Und das sieht man auch mindestens zwei Mal, ein Mal beim Hören und ein Mal beim Aufnehmen. Wenn's gut ist, geht man weiter, wenn man unsicher ist, prüft man. Nun stelle ich mir aber vor, dass man mit eurem System geneigt ist, im Zweifel etwas durchzuwinken, wenn der Sprecher gerade einen guten "Lauf" hat. Man muss da schon irre aufpassen, weil das ja ein recht straffes Tempo hinlegen dürfte, wenn man mit jemand einigermaßen Gutem arbeitet.
Erlaube mir noch eine Nachfrage: Ich bin nicht sicher, ob ich das richtig verstehe. Die Aufnahmen erfolgen prima vista, nicht wahr? Man startet den Film mit etwas Vorlauf, der Sprecher richtet sich nach den TC-Angaben im Buch und man lässt, soweit sinnvoll, durchlaufen bis etwas nicht klappt oder die Lücke zum nächsten Einsatz zu groß ist. Richtig?


Den Ablauf hast Du korrekt skizziert, die Folgerung daraus ist aber nicht richtig.
Du setzt "man lässt laufen, bis etwas nicht klappt" mit schludriger Arbeitsweise gleich, wenn ich korrekt zwischen den Zeilen lese. Ich sehe das aber völlig konträr, und halte das Take-System für eher anfällig.
Der Grund ist, daß eine Szene nicht als Aneinanderreihung von Takes gemeint ist. Sie setzt sich daraus zusammen, klar, aber so soll sie nicht rezipiert werden, sondern eben als eine natürlich fließende Einheit. Durch das Zerheckseln in Takes besteht die Gefahr, daß es konstruiert wirkt. Vielleicht nicht einmal augenfällig, es reicht, wenn es spürbar ist.
Somit kommt die Arbeitsweise des "Laufenlassens" einem homogenen Endergebnis schon näher. Ein weiterer Vorteil ist, daß der eigene Blick dadurch geweitet wird. Wenn Du Take für Take vorgehst, hast Du eine genaue Vorstellung davon, wie ein Take zu klingen hat, und bist geneigt, eine Art "Tunnelblick" zu entwickeln, wenn Du den Take dann mehrmals wiederholen mußt/willst. Wenn man aber laufen lässt, und zwei, drei Takes am Stück gesprochen werden, kann das manchmal einen tollen "Aha"-Effekt haben. Im Sinne von - was der Sprecher da gemacht hat, ist eigentlich viel passender, als das Konstrukt, das Du da im Kopf hattest.
Und wenn doch etwas mies gewesen ist, setzt man diesen Teil eben nochmal ein. Du hast aber auf diese Weise auf jeden Fall eher die Chance, einen homogen geflossenen, echten Dialog zu kreieren, als wenn Du ihn nach dem Baukastenprinzip zusammensetzt. Und wie gesagt - die Chance, dann doch nochmal einzelne Takes zu wiederholen hast Du ja jederzeit. Wieso sollte ich denn etwas durchwinken, das schlecht ist, nur weil ich nicht strikt nach Takes vorgehe? Diese Schlussfolgerung von Dir kann ich leider nicht nachvollziehen.


Zitat

Ich dachte, der O-Ton sei etwa so laut wie beim Voice-Over. Ich denke, sie werden schon etwas davon hören, oder? Sonst wäre es doch gänzlich sinnlos, ihn überhaupt mitlaufen zu lassen.



Siehst Du, und genau das hatte mich beim letzten Dialog in diesem Beitrag mit dem anderen Herrn schon gestört. Ich argumentiere gegen jemanden, der eine VORSTELLUNG meiner Arbeitsweise hat, sie aber nicht KENNT. Das ist doch keine Basis für eine vernünftige Diskussion.
Natürlich ist der O-Ton nicht so laut, daß der Sprecher sich selbst kaum mehr hören kann. Der läuft ja nicht einzig wegen des darauf befindlichen Dialogs mit, sondern auch wegen der Musik und anderer Geräusche, die die Atmosphäre der Szene transportieren - eben um dem Sprecher eine Hilfe für sein Spiel zu geben. Es wird doch auch bei Voiceovers gerne von Sprechern genommen, wenn man Ihnen anbietet, den Musik-Cue leise mitlaufen zu lassen. Es kann dem Spiel durchaus dienen, wenn man in ein "akustisches Set" hineinspricht.

Zitat
[http://www.youtube.com/watch?v=NL1dg25XXmU]
Das habe ich ja auch eingeräumt, aber nicht von der Hand zu weisen ist, dass sich die Firma freiwillig nach außen hin so präsentiert. Da ist doch anzunehmen, dass es der Realität zumindest nahe kommt. Eigentlich wäre sogar anzunehmen, dass man sich extra Mühe gibt, wenn das Fernsehen kommt. Auch muss man zu der Schauspielerleistung sagen, die ja nicht schlecht ist, aber eben auch nicht gut: Mit solchen Leuten kann man von "geht so nicht" zu "geht irgendwie schon" arbeiten, aber dann wird man inprofitabel, so viel Zeit wie ich da Bedarf sehe, habt ihr nicht. Da hilft es auch nix, wenn der Regisseur ungeachtet von Zeit und Geld gern arbeiten würde, wenn du jeden Tag hängst wie die Glocken, führst du da kein zweites Mal Regie...



Es stimmt, was Du sagst, ich kann Dir da nur leider nicht mehr zu sagen, als daß ich nicht dabei war und die Umstände nicht kenne.
Vielleicht so viel, daß es auch für einen Sprecher keine alltägliche Situation ist, daß ein Kamerateam dabei ist, und er deshalb nervös ist, worunter seine Performance leidet.

Zitat

Ich kann's auch mal so sagen, vielleicht gibt dir das mehr Essenz. Ich habe von keinem anderen Haus außer Aaron Film und Metz-Neun jemals Produktionen gesehen, die auch nur ansatzweise so schlampig aussahen, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, wie man das ernsthaft dem Kunden als "fertiges Produkt" unterjubeln konnte. Und Aaron Film kann man als Mitbewerber eigentlich nicht wirklich ernst nehmen. Das würde sich keine renommierte Firma trauen, schon aus Eigenanspruch.



Ich kenne so schlampige Produktionen, und gebe Dir auch hier Recht. Muß aber auch hier wieder sagen - ich habe nicht den nötigen Einblick, um Dir argumentativ zu- oder widersprechen zu können.
Nur, daß es Metz-Neun Synchron seit über 20 Jahren gibt, und sie offenbar ein gut gefülltes Auftragsbuch haben. Das ist eine Zahl, die gerade heute, da mehr und mehr Studios dicht machen müssen, eine für sich sprechende Hausnummer ist, finde ich.

Zitat

Ja, das scheinst du sehr seltsam zu sehen, damit kamst du auch an früherer Stelle in der Diskussion schon. Ein seriöser Handwerker zeigt mir doch den Vogel und sagt "Such dir 'nen Anderen!". Wenn ich meinen Konditor bitte, mir eine große Torte für 20 Euro zu machen, wird er die auch nicht aus Abfällen und abgelaufenen Zutaten irgendwie zusammenpanschen, sondern aus Berufsethik heraus den Auftrag von Vornherein ablehnen. Klar, vielleicht hat er gehört, dass ich dauernd Torten will und hofft auf Folgeaufträge, aber solange ich unverschämterweise beim nächsten Mal einfach 20 Torten für insgesamt 400 Euro will und am liebsten noch Skonto und Mengenrabatt, geht so eine Denke nicht auf.

In gewisser Weise ist es demzufolge eigentlich vorteilhaft, dass eure Ergebnisse häufig nicht besonders gut werden, dann spiegelt sich da wenigstens der "Mehrwert" einer seriösen Produktion wider. Richtig gruselig finde ich ja die Billigfirmen, deren Arbeit am Ende durchaus vorzeigefähig ist. Dann fragen sich die Kunden doch zurecht, wieso die anderen Firmen mehr Geld wollen.

Zitat
Man sollte mal anfangen, die Dinge von dieser Warte zu betrachten und weniger auf die Studios, als mehr auf die Verleiher zu schimpfen. Von dort weht nämlich der Wind.



Nein, nein. Die Studios, die solche Preise mitspielen, zerstören den Markt, indem sie dem Kunden beweisen, dass es mit unterirdischem Budget möglich ist. Bei manchen Rechnungen hat man den Eindruck, die Synchronfirma sei ein Vorwand, um steuerlich Verluste abzuschreiben. Wenn man sich allein die Grund- und Takegagen ausrechnet, hast du für einen 90-minütigen TV-Film ohne Kino- oder Stammsprechergagen im Handumdrehen mehr als 5.000 Euro zusammen, schnell 6.000 oder mehr. Buch selbst zu Billigpreisen nicht unter 1.500, Regie ebenfalls zu einer Dumpinggage nicht unter 1.500 - und schon bist du bei 9.000 Euro. Nun kommt der Scherz: Ich kenne dutzende Geschichten, wo solche Produktionen für weit unter 10.000 Euro angeboten wurden. Und da ist noch kein Tonmeister, keine Mischung, keine Stunde Studio, keine Aufnahmeleitung, usw. mit berücksichtigt. Eigentlich, wie gesagt, ja nicht einmal richtige Buch- und Regiepreise, geschweige denn die Rohübersetzung. Wie KANN jemand zu solchen Preisen Synchron produzieren?




Vieles, was Du hier schreibst kann ich vollkommen verstehen, und ich verüble Dir in keinster Weise, daß Du das weder verstehen noch akzeptieren kannst/möchtest.
Allerdings entspringt da vieles auch einem Idealismus, den man sich als Firma nicht leisten kann, auch wenn man das sicherlich gerne täte. Wenn ein Kunde kommt, und sagt "Ich habe Betrag X für die Synchro dieses Films.", dann sagst Du als Synchronstudio, das Geld verdienen muß nicht: "Haha, Alter vergiss es, hau ab." (auch wenn das in einer idealen Welt die nicht nach den Regeln des Kapitalismus spielt der richtige Weg wäre). Nein, Du sagst: "Oh, also, für diesen Betrag kann ich dann aber für Schauspieler Y nicht den Stammsprecher Z nehmen, und ich kann dafür auch keine N Tage für Buch, Aufnahme und Mischung verwenden. Wenn man das richtig machen will, würde das Betrag P erfordern." Daraufhin sagt der Verleih: "Oooh, nee, das geht nicht, wir haben nur Betrag X, da können wir vielleicht noch ein bißchen... aber nicht viel." Dann sagt das Studio: "Dann ist mit Ergebnis E zu rechnen." Dann sagt der Verleih: "Okay." Und der Konsument sag hinterhert: "Junge, leck mich am Johannesknochen, schon wieder so eine scheiß Synchro!"

Natürlich kann man es so machen, wie Du meinst, und sich zu schade sein für wenig Geld ein schlechtes Produkt abzuliefern. Dann schließt man sich aber eher früher als später den sterbenden Studios an. Zumindest erhöht man das Risiko.

Man sollte Preisstrukturen nicht kaputt machen, ja. Aber das zieht doch viel weiterer Kreise. Ein Verleih würde sicher auch gern mehr Geld für eine ordentliche Synchro zahlen. Da spielen aber die Sender nicht mit, die die Verwertungsrechte für wenig Geld kaufen wollen, und auch der Konsument nicht, der seine Bluray am liebsten für Zweifuffzig vom Grabbeltisch kauft.

Um hier jetzt detailliert eine marktwirtschaftliche Skizze zu zeichnen fehlen mir Zeit- und Sachkenntnis. Aber ich denke, es ist klar geworden, was ich zum Ausdruck bringen wollte.

AmirTroy


Beiträge: 5

07.07.2013 23:19
#34 RE: John Dies at the End (2012) Zitat · antworten

Zitat von anderto-krox im Beitrag #32
Ein seriöser Handwerker zeigt mir doch den Vogel und sagt "Such dir 'nen Anderen!". Wenn ich meinen Konditor bitte, mir eine große Torte für 20 Euro zu machen, wird er die auch nicht aus Abfällen und abgelaufenen Zutaten irgendwie zusammenpanschen, sondern aus Berufsethik heraus den Auftrag von Vornherein ablehnen. Klar, vielleicht hat er gehört, dass ich dauernd Torten will und hofft auf Folgeaufträge, aber solange ich unverschämterweise beim nächsten Mal einfach 20 Torten für insgesamt 400 Euro will und am liebsten noch Skonto und Mengenrabatt, geht so eine Denke nicht auf.

In gewisser Weise ist es demzufolge eigentlich vorteilhaft, dass eure Ergebnisse häufig nicht besonders gut werden, dann spiegelt sich da wenigstens der "Mehrwert" einer seriösen Produktion wider. Richtig gruselig finde ich ja die Billigfirmen, deren Arbeit am Ende durchaus vorzeigefähig ist. Dann fragen sich die Kunden doch zurecht, wieso die anderen Firmen mehr Geld wollen.

Nein, nein. Die Studios, die solche Preise mitspielen, zerstören den Markt, indem sie dem Kunden beweisen, dass es mit unterirdischem Budget möglich ist. Bei manchen Rechnungen hat man den Eindruck, die Synchronfirma sei ein Vorwand, um steuerlich Verluste abzuschreiben. Wenn man sich allein die Grund- und Takegagen ausrechnet, hast du für einen 90-minütigen TV-Film ohne Kino- oder Stammsprechergagen im Handumdrehen mehr als 5.000 Euro zusammen, schnell 6.000 oder mehr. Buch selbst zu Billigpreisen nicht unter 1.500, Regie ebenfalls zu einer Dumpinggage nicht unter 1.500 - und schon bist du bei 9.000 Euro. Nun kommt der Scherz: Ich kenne dutzende Geschichten, wo solche Produktionen für weit unter 10.000 Euro angeboten wurden. Und da ist noch kein Tonmeister, keine Mischung, keine Stunde Studio, keine Aufnahmeleitung, usw. mit berücksichtigt. Eigentlich, wie gesagt, ja nicht einmal richtige Buch- und Regiepreise, geschweige denn die Rohübersetzung. Wie KANN jemand zu solchen Preisen Synchron produzieren?

Bravo!
Da hat einer auf den Punkt gebracht was schief läuft.
Und das nicht nur bei Metz-Neun um Fair zu bleiben.

Zitat von Manuel K im Beitrag #33
Vieles, was Du hier schreibst kann ich vollkommen verstehen, und ich verüble Dir in keinster Weise, daß Du das weder verstehen noch akzeptieren kannst/möchtest.
Allerdings entspringt da vieles auch einem Idealismus, den man sich als Firma nicht leisten kann, auch wenn man das sicherlich gerne täte. Wenn ein Kunde kommt, und sagt "Ich habe Betrag X für die Synchro dieses Films.", dann sagst Du als Synchronstudio, das Geld verdienen muß nicht: "Haha, Alter vergiss es, hau ab." (auch wenn das in einer idealen Welt die nicht nach den Regeln des Kapitalismus spielt der richtige Weg wäre). Nein, Du sagst: "Oh, also, für diesen Betrag kann ich dann aber für Schauspieler Y nicht den Stammsprecher Z nehmen, und ich kann dafür auch keine N Tage für Buch, Aufnahme und Mischung verwenden. Wenn man das richtig machen will, würde das Betrag P erfordern." Daraufhin sagt der Verleih: "Oooh, nee, das geht nicht, wir haben nur Betrag X, da können wir vielleicht noch ein bißchen... aber nicht viel." Dann sagt das Studio: "Dann ist mit Ergebnis E zu rechnen." Dann sagt der Verleih: "Okay." Und der Konsument sag hinterhert: "Junge, leck mich am Johannesknochen, schon wieder so eine scheiß Synchro!"

Das kann ich nachvollziehen. Aber ich finde es ist dennoch die falsche Haltung.
Wenn sich die Branche nichts wert ist, wird es auch nicht besser werden.
Idealismus hin oder her. Ich bin der Meinung man sollte sich nicht nach Unten orientieren.
Wir wollen alle von der Kunst leben und dabei trotzdem unseren eigenen Ansprüchen gerecht werden.

Manuel K


Beiträge: 56

07.07.2013 23:53
#35 RE: John Dies at the End (2012) Zitat · antworten

Zitat von AmirTroy im Beitrag #34

Das kann ich nachvollziehen. Aber ich finde es ist dennoch die falsche Haltung.
Wenn sich die Branche nichts wert ist, wird es auch nicht besser werden.
Idealismus hin oder her. Ich bin der Meinung man sollte sich nicht nach Unten orientieren.
Wir wollen alle von der Kunst leben und dabei trotzdem unseren eigenen Ansprüchen gerecht werden.


Okay, dann fangen wir bei den Gagen für die Sprecher an. Die fressen nämlich die meiste Kohle, und sind im Verhältnis alle gnadenlos überbezahlt. Ich verbringe das Vielfache an Zeit mit einem Film, muß zudem Weiterbildung und teure Technik bezahlen, und verdiene einen lächerlichen Bruchteil von dem, was ein Sprecher für seine paar Stündchen bekommt. Senken wir deren Gagen auf ein Maß, das angemessen und rechtfertigbar ist, und erkaufen uns dadurch endlich wieder die Zeit, Synchros mit Qualität abzuliefern.

Und von wegen "wenn sich die Branche nichts wert ist" - über so eine komplett unreflektierte Aussage kann ich nicht mal mehr lachen. Da habe ich heute Mittag mit einem neunjährigen Mädchen gehaltvollere Gespräche geführt.

ElEf



Beiträge: 1.910

08.07.2013 00:17
#36 RE: John Dies at the End (2012) Zitat · antworten

Handelt es sich beim Auftraggeber um ein renommiertes Filmstudio (Gamestudio?), dann unbedingt! Ja! Den Beruf des Cutters sollte und DARF man nicht unterschätzen. Wir reden hier im übrigen auch über Arbeitsplätze, die dank geldgeilen und inkompetenten Bestimmern gestrichen werden. Es ist ganz schön frech zu behaupten, das könnte auch nebenbei der Tonmensch (ist der nicht auch überflüssig? Auf Record kann ja auch der Regisseur drücken. Halt! Den braucht man auch nicht, schliesslich kann auch der Praktikant von Sony die Anweisungen geben) erledigen.

Ist der Auftraggeber eine kleine Firma (Familienunternehmen), welche im Nieschenmarkt tätig ist, dann sage ich: Nicht unbedingt. Trotzdem sollte man den Beruf Cutter weiterhin mit Respekt behandeln.

Soweit ich weiß, arbeiten Metz-Neun, G&G (und wie sie alle heissen) im Auftrag von vielen dieser renommierten Firmen. Ich weiß allerdings nicht, ob sie tatsächlich nie einen Cutter da haben, deshalb will ich niemanden was unterstellen.

Du lehnst dich sehr weit aus dem Fenster, wenn du über überbezahlte Sprecher redest.

Manuel K


Beiträge: 56

08.07.2013 00:27
#37 RE: John Dies at the End (2012) Zitat · antworten

Zitat von ElEf im Beitrag #36
Du lehnst dich sehr weit aus dem Fenster, wenn du über überbezahlte Sprecher redest.


Das war eine bewußte Überspitzung.
Wenngleich ich im Kern in der Tat der Meinung bin, daß die Gewichtung der Bezahlung vielerorts ein gesundes Maß völlig aus den Augen verloren hat. Seien das Schauspielergagen (wieviel hat Sheen am Ende pro Folge für "Two and a half men" bekommen?), und das zieht sich auch in den Bereich der Sprecher mit hinein. Es ist mir argumentativ nicht vermittelbar, wieso Stundenlöhne derart differieren sollten. Aber das ist eine Grundsatzdiskussion, die müßig ist, und die ich auch nicht vor habe zu führen.

Und bei dem Rest stimme ich Dir nicht zu. Wieso, habe ich in aller Deutlichkeit ausgeführt. Vielleicht magst Du mir aber erklären, wieso das frech ist?
Übrigens, der Tonmensch drückt nicht nur auf Record. Aber ja - es gehört nicht viel dazu, eine Aufnahme durchzuführen. Den Techniker braucht man aber dann, wenn irgendwas plötzlich nicht so funktioniert, wie es soll. Dafür ist dann manchmal ein wenig Fachkenntnis doch ganz hilfreich.
Aber was hingegen kann schief gehen, daß man plötzlich die Fachkenntnis eines Cutters bräuchte?

ElEf



Beiträge: 1.910

08.07.2013 00:39
#38 RE: John Dies at the End (2012) Zitat · antworten

Ich musste oft genug im Studio miterleben, dass es Probleme mit den Labialen oder allgemein der Synchronität gab. Da ist der Cutter eine gute Hilfestellung für den Sprecher.

Ist es nicht auch viel schöner(auch als Tonmensch, so nenn ich die mal), wenn man sich nur auf seine Arbeit konzentrieren muss?

Ich denke, dass erfahrenere Sprecher dir noch viel mehr darüber erzählen können.

Manuel K


Beiträge: 56

08.07.2013 00:47
#39 RE: John Dies at the End (2012) Zitat · antworten

Ich kann nicht für andere sprechen. Ich für meinen Teil achte während der Aufnahme auf Synchronität, und das schließt natürlich auch Labiale mit ein.

Wie ich schon sagte, die Arbeit, die ich bei der Aufnahme als "Tonmensch" verrichten muß (also das Pegeln und die Stellen anzufahren) sind nichts, wofür ich ein erwähnenswertes Maß an Konzentration aufbringen müßte. Und das dürfte jedem routinierten Techniker so gehen. Insofern ist es überhaupt kein Problem, die Konzentration auf die Lippe zu lenken. Da muß man doch nicht Geld verbrennen, und noch jemanden dazusetzen.

Manuel K


Beiträge: 56

08.07.2013 00:50
#40 RE: John Dies at the End (2012) Zitat · antworten

Zitat von ElEf im Beitrag #38
Ich denke, dass erfahrenere Sprecher dir noch viel mehr darüber erzählen können.


Was soll denn diese völlig unangebrachte Arroganz, die bei Dir immer mitschwingt?
Ich habe nicht nur schon mit "erfahrenen Sprechern" gerarbeitet, ich habe auch schon mit "erfahrenen" Schauspielern, Regisseuren, Kameramännern und Komponisten gearbeitet. Ich muß mir ganz sicher nicht von einem Menschen meinen Beruf erklären lassen, der sich eine vierstellige Beitragszahl in einem "Synchron-Forum" erstritten hat.

ElEf



Beiträge: 1.910

08.07.2013 00:56
#41 RE: John Dies at the End (2012) Zitat · antworten

Ich weiß nicht, was mit dir los ist. Aber das erfahrenere war darauf bezogen, dass ich nicht so erfahren bin wie manch anderer.
Also cool bleiben.

Manuel K


Beiträge: 56

08.07.2013 01:07
#42 RE: John Dies at the End (2012) Zitat · antworten

Ja, und was soll mir ein erfahrener Sprecher denn erzählen, glaubst Du?
Guck Dir einfach mal ein paar Filme an, die ich betreut habe, und die ergo allesamt ohne Cutter entstanden sind. Ich habe dieser Diskussion im Augenblick nichts mehr hinzuzufügen, es dreht sich ja im Kreis.

ElEf



Beiträge: 1.910

08.07.2013 01:12
#43 RE: John Dies at the End (2012) Zitat · antworten

Wenn was dabei ist, was mir gefällt, dann sehr gerne. Du hast Recht, diese Diskussion führt zu nichts. Ende.

Frank Brenner



Beiträge: 11.695

30.06.2015 15:23
#44 RE: John Dies at the End (2012) Zitat · antworten

Hi,

anbei mal noch ein paar Samples noch offener Rollen, vielleicht kann das ja noch jemand lösen:


Allison Weissman Shelly Morris (Nora Jokhosha)
Pat McNeely alte Frau (Ingrid Metz-Neun??)
Angus Scrimm Father Shellnut (Helmut Winkelmann)


Trailersprecher: Reiner Schöne

Dateianlage:
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Allison Weissman.mp3
Angus Scrimm.mp3
eventuell Ingrid Metz-Neun (Pat McNeely).mp3
Manuel K


Beiträge: 56

30.06.2015 15:26
#45 RE: John Dies at the End (2012) Zitat · antworten

Zitat von Frank Brenner im Beitrag #44
Hi,

anbei mal noch ein paar Samples noch offener Rollen, vielleicht kann das ja noch jemand lösen:


Allison Weissman Shelly Morris
Pat McNeely alte Frau (Ingrid Metz-Neun??)
Angus Scrimm Father Shellnut


Trailersprecher: Reiner Schöne?



Allison Weissman - Nora Jokhosha
Trailersprecher - Reiner Schöne

Die anderen Samples sind nur den Bruchteil einer Sekunde lang.

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Farb-Legende: blau = Spekulation, orange = Trailer-Besetzung, grün = endgültige Besetzung, rot = Korrektur/Ergänzung zur endgültigen Besetzung


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