Grossbritannien, 1958 Produktion: Hammer Films Verleih: Columbia Pictures Dvd: Sony
Regie: Terence Fisher Buch: Jimmy Sangster/George Baxt Musik: Leonard Salzedo
Deutsche Fassung: ???
* Hammers zweiter Frankenstein-Film ist nicht nur der vermutlich beste Teil der Reihe, sondern auch einer der herausragendsten Beiträge zum Genre überhaupt. Alleine das Ende, in dem Frankenstein seine eigene Kreatur wird, ist ein genialer Clou. Der sehr clevere, hintergründige und sehr sarkastische Film lässt vor allem Peter Cushing erstaunlich facettenreich den Anti-Helden spielen.
*Ein auf Sangsters Originalskript basierender Roman zum Film ("Novelization"), herausgegeben von Philip J. Riley, ist als schöner Re-Print erhältlich und weist einige Unterschiede zum fertigen Film auf.
*Die deutsche Synchronfassung ist insgesamt hervorragend übersetzt und bietet messerscharfe Dialoge. Nur eine einzige Pointe wurde verpasst, als es um die Verpflanzung eines Orang Utan-Hirnes in den Kopf eines Schimpansen ging. Der generelle Sinn der Szene blieb natürlich erhalten, folgender Dialog gibt ja nur eine Passage daraus wieder:
Frankenstein mehr oder weniger in der OF und DF: "Er hat seine Frau gefressen mit Haut und Haaren."
Nun die DF: Kleve: "Wie war das denn möglich?" Frankenstein: "Ich hatte sie in einen Käfig gesperrt!"
In der OF: Kleve: "He ate another MONKEY?" Frankenstein: "What ELSE would he be married to?"
*Im Fernsehen ist der letzte Satz, in dem "Dr. Franck" seine neuen Patientinnen begrüsst, synchronisiert zu hören. Auf der Dvd jedoch nicht!
Besetzung:
Peter Cushing (Baron Frankenstein) Siegfried Schürenberg
Francis Matthews (Dr. Hans Kleve) Axel Monje
Michael Gwynn (Karl-nach der Operation) Gerd Martienzen
Eunice Gayson (Margaret Conrad) Renate Küster (?)
Oscar Quitak (Karl vor der Operation) Gerd Martienzen
Richard Wordsworth (dtsch.Rollenbezeichnung: Fritz Original: Up Patient) Fritz Tillmann
George Woodbridge (Hausmeister) -???-
Charles Lloyd-Pack (Präsident des Ärzte-Konzils) Herbert Grünbaum
Michael Mulcaster (Patient mit tätowiertem Arm) Benno Hoffmann
Ian Whittaker (junger Mann) Harry Wüstenhagen
Gordon Needham (Krankenhaus-Gehilfe) Jochen Schröder
Freddie Watts (Patient mit Kopfbinde) Werner Peters
Bei Renate Küster für Eunice Gayson bin ich mir nicht ganz sicher, da sich Frau Küsters Stimme erst in den 60ern für mich so richtig erkennbar entwickelt hat. Leider kann ich kein Soundsample erstellen, vielleicht kann jemand aus seinen Aufzeichnungen das klarstellen. Vielen Dank für eventuelle Korrekturen oder Ergänzungen!
Der Schauspieler des letzten Eintrages heisst Watts, nicht Knotts.
Die Rollenangaben sind in unterschiedlichen Quellen etwas variierend, weshalb bei den "Bit-Parts" eine Zuordnung teils schwierig ist. Ich möchte nur -ohne wie ein Oberlehrer wirken zu wollen- sagen, dass die Zuordnungen in Arnes Synchrondatenbank sowie in der Synchronkartei teilweise definitiv verkehrt sind. Da wurden nämlich Schauspieler trotz bekannter Rollenzuteilung verwechselt. In der Synchronkartei steht zudem Eduard Wandrey für Lionel Jeffries. Wandrey ist jedoch im gesamten Film nicht zu hören.
Dieser Film dürfte die wohl einmalige Gelegenheit bieten, Renate Küster und Axel Monjé gemeinsam zu hören. Denn als Erstere häufiger größere Rollen synchronisierte, war Letzterer bereits Jahre verstorben. Beide Besetzungen erscheinen zudem für diese Zeit ungewöhnlich: Renate Küster war gerade Anfang 20 und noch sehr neu in der Branche; Axel Monjé synchronisierte zwar bis kurz vor seinem Tod kontinuierlich, aber schon ab 1954/55 kaum noch Hauptrollen. In diesem Film ist Kleve nach Frankenstein immerhin der wichtigste und größte Part. Francis Matthews wurde damals auch von Herbert Stass und GGH gesprochen, die beide hier naheliegend gewesen wären, bei Eunice Gayson hätte sich Marion Degler angeboten. Aber ein Dialog zwischen GGH und Marion Degler würde aus heutiger Sicht einfallslos wirken und hätte die Figuren sehr austauschbar gemacht.