Regie: Tony Richardson Drehbuch: John Osborne nach dem Schelmenroman von Henry Fielding Musik: John Addison Produktion: Woodfall Films Verleih: United Artists
Deutsche Fassung:
Ultra Film, Berlin Dialogbuch: Dialogregie:
Deutsche Erstaufführung: 12. März 1964 (mit Altersfreigabe 18)
DDR-Kinostart: 24. Juni 1966 mit der West-Synchronisation (Danke an Silenzio)
Tony Richardsons Schelmenfilm ist ein ausgesprochen liebenswerter Film, der den Charme des auch heute noch lesenswerten Romanes von Fielding ideal einfängt. Alles ist durchaus frivol und ab und an auch etwas derb, aber mit einer Unbekümmertheit und Eleganz inszeniert, daß einen das nie stört. Wäre der Film später entstanden, hätte es sicher ohne Ende Zoten, Rülpser und andere unnötigen Beigaben gegeben.
John Addison bekam für seine mit traditioneller Barock-Orchester-Besetzung eingespielte Musik einen Oscar, verdientermaßen. Zwei Titel aus dem Film, die an Folklore erinnernden Stücke "Íf he swing by the string" und "Such trying times" wurden von Addison schöner arrangiert und mit Marlene Dietrich später aufgenommen, die diesen Film sehr schätzte und die Liederaufnahmen höchstwahrscheinlich auch angeregt hatte.
Die deutsche Synchronfassung ist ausgezeichnet gemacht und besetzt, der typische Fall, daß man nicht merkt, daß es eine Synchronisation ist. G. G. Hoffmann darf als Erzähler überigens meist in gekonnt naiven Versen sprechen, was nicht nur sehr charmant ist, sondern seinen "Paulchen Panther"-Stil um einige Jahre vorweg nimmt.
Der Film hatte beim Kinostart die Altersfreigabe 18, was heute trotz aller Frivolitäten nicht mehr zeitgemäß ist. Zweimal wurde der Film bereits als Dvd veröffentlicht, jeweils wieder mit FSK 18. Ob die Bewertungsstelle daran festhielt oder der MGM/UA-Verleih die Kosten für die Neubegutachtung sparen wollte, weiß ich nicht. International wurde die Altersfreigabe nämlich schon lange herabgesetzt.
Bisher ist der Film sprechermäßig nur in neun Rollen bei Arne und in der Synchronkartei erfasst, da konnte ich einiges ergänzen, bzw sind einige Sprecher schon in Schauspielerlisten erfasst worden. Zu manchen Sprechern fand ich leider keine Schauspielernamen. Die Frauenstimmen bereiten mir wieder mal Probleme. Vielleicht kann jemand ergänzen, was noch fehlt-Soundsamples kann ich leider keine machen.
Es spielen und sprechen:
Albert Finney [Tom Jones] Harald Leipnitz
Susannah York [Sophie Western] Uta Hallant
Edith Evans [Miss Western] Agnes Windeck
Hugh Griffith [Squire Western] Klaus W. Krause
Joan Greenwood [Lady Bariston]Gisela Trowe
David Tomlinson [Lord Fellamar] Curt Ackermann
Diane Cilento [Molly Seagrim] Ilse Page
Julian Glover [Northerton] Michael Chevalier
David Warner [Blifil] Horst Gentzen
Jack MacGowran [Partridge] Walter Bluhm
George Devine [Squire Allworthy] Klaus Miedel
George A. Cooper [Fitzpatrick] Martin Hirthe
Rachel Kempson [Bridget Allworthy] Inge Langen
Angela Baddeley [Mrs. Wilkins] keinen Text
Joyce Redman [Jenny Jones / Mrs. Waters] Beate Hasenau
an den habe ich auch die ganze Zeit gedacht. Dann kam er mir aber doch wieder anders vor. Die klangen sich damals oft sehr ähnlich, aber du dürftest sicher das feinere Gehör haben. Also Danke für die Korrektur!
Phantastische Leistung von Harald Leipnitz, den ich gern viel öfter als Synchronsprecher gehört hätte (eigentlich immer großartig im Gegensatz zu seinen mitunter enttäuschenden Filmleistungen - und seltsamerweise immer passend).
Die Synchronrolle für Albert Finney ist eine meiner Lieblingsarbeiten von Harald Leipnitz. Ich schätzte ihn auch sehr für Tom Baker in "Nikolaus und Alexandra", das war ein absolut unheimlicher Rasputin. Vor der Kamera wirkte er erstaunlich oft gerade mal anwesend, als würde er es primär wegen Geld machen. Da er doch einen Star-Status hatte, freute es mich immer, daß er mit Synchronisieren nie aufhörte, auch wenn er kein Dauergast war. Häufig schienen mir seine schauspielerischen Leistungen im Synchronbereich intensiver zu sein als andernorts.