Großbritannien, 1967 Regie: Robert Hartford-Davis Drehbuch: Donald und Derek Ford Musik: Bill McGuffie Produktion: Titan Films Verleih: Columbia Film
Deutsche Fassung: Firma: Aura Film Dialogbuch / -regie: Conrad von Molo
Deutsche Erstaufführung: 19. Juli 1968
Dieser moderne Jack the Ripper-Stoff war zunächst für Peter Cushing ein Projekt, von dem er sehr fasziniert war. Es war etwas Neues und das Drehbuch gefiel ihm. Obwohl das sehr originalgetreu umgesetzt wurde, distanztierte er sich dennoch vom fertigen Film. Denn dieser war ganz anders als angenommen, eigentümlich geschnitten und setzte vordergründig auf Schocks und Sex. Diese Elemente wurden zwar gefilmt, sollten aber anders in das fertige Produkt einmontiert werden. Geschnitten wurden dafür getragenere Szenen, die sich mehr mit dem Innenleben der Protagonisten befassten. Was bleibt, ist ein reichlich obskurer Film mit fetzigem Jazz-Soundtrack, Hippies, eigenwilliger Kameraführung und einer Machart, die dem britischen Kino damals eher fremd war. Die Kritik verriss den Film natürlich, doch trotz aller seiner Schwächen und der unfreiwilligen Komik hat er einen hohen Unterhaltungswert.
Ernst Schlott ist ein ungewohnter, aber durchaus passender Sprecher für Peter Cushing und kommt dem Original recht nahe. Er schafft es auch in den wenigen getrageneren Szenen, das Entsetzen und die Auswegslosigkeit des Protagonisten einzufangen. Rosemarie Fendel indes outriert hemmungslos, so wie sie es in vielen Genre-Filmen dieser Art tat, wenn sie keinen Zugang zur Rolle fand. Sue Lloyd ist im Original deutöich wirkungsvoller.
Zur deutschen Fassung kann ich neben den vier bei Arne genannten Sprechern nicht viel hinzufügen, eventuell kann jemand ergänzen. Ich kenne einige der Stimmen, aber nicht gut genug. Soundsamples kann ich leider keine machen.
Es spielen und sprechen:
Peter Cushing (Sir John Rowan) Ernst Schlott
Sue Lloyd (Lynn Nolan) Rosemarie Fendel
Noel Trevarthen (Stephen Harris) Horst Naumann
Kate o´Mara (Val Nolan) Christa Berndl
Anthony Booth (Mike) Reinhard Glemnitz
Victor Baring (Pathologie-Assistent) ???
David Lodge (Groper) ???
Philip Marnikum (Georgie, der Boss) Jürgen Scheller
Danke für die Ergänzungen. Mir ist übrigens aufgefallen, daß Ernst Schlott in der zweiten Hälfte der 60er-Jahre bei der Aura-Film überdurchschnittlich oft zu hören war, zumindest dort, wo diese als Urheber bekannt ist. Peter Cushing hier ist aber die einzige Hauptrolle jener Zeit. Überhaupt, außer bei "Der Glöckner von Notre Dame" und "Das Haus der Lady Alquist", scheint er keine Hauptrollen synchronisiert zu haben. Für Peter Cushing gefiel er mir sehr gut, trotzdem er mich beim ersten Ansehen etwas irritierte.
Falls das kein Scherz war, hast du die Ehre, von mir Post zu bekommen. Sollte der Film dir mal unterkommen, berücksichtige bitte: Laß ihn ja nie eine Frau allein sehen! Davon raten das Filmplakat und Trailer ab!
Nachdem ich dieses intellektuelle Meisterwerk nochmal sah, eine Korrektur:
Pavels Angabe zu Georgie ist falsch, das ist (trotz Ähnlichkeit) nicht Imo Heite. Es ist ziemlich eindeutig Jürgen Scheller, der etwas auf "coolen Ganoven" macht. Nach "Mordsache Dünner Mann" ist das ziemlich eindeutig.