Großbritannien, 1967 Regie: Michael Carreras Drehbuch: Michael Nash (=Carreras), nach dem Roman von Dennis Wheatley Musik: Gerard Schurmann Songs: Roy Phillips Produktion: Hammer Films / SevenArts Verleih: 20th Century Fox
Deutsche Fassung:
Berliner Synchron GmbH Dialogbuch: Ruth Leschin Dialogregie: Rolf Karrer-Kharberg
Erstaufführung: 2. August 1968
"Michael Carreras goes Cecil B. DeMille"- so könnte man den Film auch nennen. Ursprünglich sollte Leslie Norman den Film inszenieren, wurde aber abgezogen. Carreras hatte eine Vielzahl an Mammut-Projekten im Auge und produzierte Filme, die für Hammer einfach eine Nummer zu groß waren und auch nur sehr bedingt den typischen Flair boten. Von diesem Film riet man ihn ab, er zog ihn aber durch. Alles beginnt eher wie eine dramatische Folge von "Love Boat" und es dauert lange, bis einmal etwas so richtig in Gang kommt. Einige der Szenen und Tricks sind ausgesprochen gelungen, aber viel zu oft merkt man, daß einfach kein ausreichendes Budget vorhanden war. Die Produktion ging nie zu Ende, bis Hammer-Boss James Carreras den Dreh stoppte und man den Film zu Ende bringen mußte. Es ist einer der wenigen Hammer-Filme, der mit seinen billigen Gummimonstern wirkliche Trash-Qualität hat. Der Film ist ausgesprochen unterhaltsam, leidet aber sehr unter der uneinheitlichen Regie, einer absolut nicht in den Film passenden und lustlos spielenden Hildegard Knef und viel zu viel Geplänkel in der ersten Filmhälfte. Einen sensationellen Film, den man nie vergessen würde, prophezeite der Regisseur - allerdings wollte das fertige Produkt nicht schmecken.
Der Komponist Gerard Schurmann hat den Film in keiner guten Erinnerung. Er komponierte einen großartigen Soundtrack, der auch ungekürzt auf CD veröffentlicht wurde. Carreras, der für Sinfonik nie viel übrig hatte, tauschte die Titelmusik durch einen Popsong aus, ließ während des Filmes Jazz einbauen und stellte Schurmanns Soundtrack vollkommen um. Dafür nahm er sogar Kompositionen von Benjamin Franklin aus dem Archiv.
Hildegard Knef schämte sich sehr für den Film und schwieg ihn gerne tot, erst als sie den Kult um Hammer begriff, fand sie ein paar lobende Worte. Ein Biograf attestierte ihr sogar die Gutmütigkeit, sie habe nur mitgewirkt, um einer B-Produktion Glanz und Erfolg zu bescheren-was unsinnig war, denn 1967 interessierte sich fast niemand mehr für die schöne Hilde. Immerhin hat sie sich selbst synchronisiert. Sie ist für mich mit Abstand die eigentümlichste Besetzung, die je in einem Hammer-Film zu finden war.
Der Inquisitor sollte von Christopher Lee gespielt werden, der jedoch anderweitig beschäftigt war. Ihn spielte dann der bekannte Stuntman Eddie Powell, der außer Lee zudem regelmäßig Gregory Peck und Charlton Heston doubelte, bei B-Filmen aber häufig auch kleinere Rollen spielte. Im Original wurde er auch synchronisiert, vermutlich von Robert Rietty. Nigel Stock liest im Film das Buch "Unchartered Sea" - die Romanvorlage zum Film.
Zu den bereits bekannten paar Namen bei Arne in der Synchrondatenbank konnte ich noch einige hinzufügen, bei anderen bleiben Vermutungen und Fragezeichen. Vielleicht kann jemand ergänzen. Es wimmelt von bekannten Stimmen, deren Namen mir aber nie im Gedächtnis bleiben.
Vielen Dank für die Mithilfe und alle Ergänzungen und Kommentare!
Es spielen und sprechen:
Eric Porter (Captain Lansen) Gerd Martienzen (GGH bei Arne ist falsch)