Italien, 1960 Regie: Mario Bava Drehbuch: Ennio de Concini / Mario Serandrei, nach Motiven der Erzählung "Der Wij" von Nikolai Gogol Musik: Roberto Nicolosi Profuktion: Galatea Film Verleih: Panaorama Filmverleih
Deutsche Fassung (1961): Karpat Film, München Dialogregie: Dr. Konrad P. Rohnstein
Deutsche Erstaufführung: 29. September 1961 mit Altersfreigabe 18
Mario Bavas Horrorklassiker setzte Maßstäbe und wird bis heute immer wieder zitiert. Der für seine Zeit sehr grausame Film war in manchen Ländern nur stark gekürzt zu sehen-oder gar nicht. In Barbara Steeles englischer Heimat war der Film bis 1968 verboten. Für die USA stellte American International unter dem Titel "Black Sabbath" eine englischsprachige Fassung her, die gekürzt und teils umgeschnitten war. Man wechselte auch die Musik aus und ließ Roger Cormans Hauskomponist Les Baxter eine neue Musik komponieren.
Roberto Nicolosis schöne und stimmungsvolle Filmmusik ist einen näheren Blick wert: die Klaviermusik wurde später für "Der Dämon und die Jungfrau" teils wiederverwendet, teils umarrangiert. Ein kurzes, unheimliches und wiederkehrendes Thema verarbeitete er auch für die Titelmusik und die Wurdelak-Episode von "Die drei Gesichter der Furcht".
In Deutschland machte man um den Film keine große Sache. Er wurde gekürzt, allerdings betraf das fast nur einige Dialogszenen. Die grausamen Szenen blieben nahezu vollständig erhalten. Im deutschsprachigen Raum war dem Film übrigens kein Erfolg beschieden. Dracula gab es nur in der deutschen Fassung, er ist wohl eine Erfindung des deutschen Verleihers. Amüsant daran ist, daß es tatsächlich (deutsche) Autoren gab, die Bava dazu beglückwünschten, als Vorlage Vlad Tepes genommen zu haben-und nicht die üblichen Dracula-Klischees. Für eine Wiederaufführung wurden übrigens ein paar Bilder mit einem zähnefletschenden Ferdy Mayne aus "Tanz der Vampire" in die Aushangfotos integriert.
Die Besetzung der deutschen Synchronfassung wurde zwar zu einem Teil schon in der Synchrondatenbank / Synchronkartei erfasst, allerdings läßt sich hier einiges ergänzen. Leider ist einmal mehr Christian Marschall für den Helden (in dem Fall der "Schönling" John Richardson) eine sehr eighentümliche und nicht sehr passende Besetzung. Zusammen mit Maria Landrock war er im Laufe der Jahre in zahlreichen Horror-Rollen zu hören.
Soundsamples kann ich ja keine machen, vielleicht kann wer ergänzen! Vielen Dank jedenfalls!
Es spielen und sprechen:
Barbara Steele (Katja / Asa) Maria Landrock
John Richardson (Dr. Andre Garobec) Christian Marschall
Arturo Dominici (Javutich, aka "Dracula") Wolfgang Eichberger
Andrea Checchi (Dr. Kruvajan) Heinz Engelmann
Ivo Garrani (Fürst Vajda) Klaus W. Krause
Ivo Garrani (Asas Bruder in der Vortitel-Sequenz) ??? (hier nicht Krause, da dieser Erzähler ist!)
Enrico Oliveri (Konstantin) Horst Raspe
Antonio Pierfederici (Priester) Herbert Weicker
Tino Bianchi (Iwan, Kammerdiener) Konrad P. Rohnstein???
Clara Bindi (Wirtin) Alice Franz
Germana Dominici (Sonja) Rosemarie Kirstein?
Mario Passante (Kutscher Nino) Werner Lieven
Renato Terra (Boris, ein Bauer-heißt deutsch Maschkof oder so ähnlich) Gernot Duda
Zitat von fortinbras im Beitrag #1 Germana Dominici (Sonja) hat eine ganz bekannte Frauenstimme, ähnlich wie eine fast kindliche, vollere Dagmar Heller
Muss mir den Film endlich mal wieder ansehen, aber jetzt nur der Beschreibung nach bin ich fast sicher, dass das Rosemarie Kirstein ist.
Habe mir vorhin mal die Szene angesehen. Bekannt kam mir die Stimme ja vor, ich wußte nur nicht wohin damit. Wenn man bedenkt, da0 die Kirstein da ein gutes Stück jünger ist als bei den mir bekannten späteren Arbeiten und auch noch für eine 14jährige spricht - sie könnte es tatsächlich sein!!!