Die Tochter eines großen Industriellen belegte bereits mit 15 Schauspielkurse. Das sei der Vorteil eines verwöhnten Mädchens, meintze sie einmal dazu. Mit 16 begann sie bereits mit kleineren Filmauftritten und spielte am regulären Theater. Bereits 1939 bekam sie eine Auszeichnung als Beste Nachwuchsdarstellerin und es begann eine beachtliche Filmkarriere. Zwischendurch arbeitete sie auch in Hollywood und England, der ganz große internationale Durchbrach kam allerdings nicht, so wandte sie sich wieder verstärkt dem französischen Film zu. Vielbeschäftigt bei Film, Fernsehen und am Theater ist die hochdekorierte Künstlerin auch noch mit über 90 Jahren in ihrem Beruf tätig!
Kleine Anmerkung: Grete Zimmer erzählte, sie habe in etwa zwischen 1947 und 1956 drei, vier Mal Micheline Presle synchronisiert, allerdings konnte sie sich nicht an die Filme erinnern. Typisch Schauspieler, ist eben doch ein Handwerk...! Wenn sie klar spricht ohne gutturalen Wiener Einschlag, ist ihre Stimme der von Eva Vaitl etwas ähnlich. Vielleicht ist das ein kleiner Anhaltspunkt.
Danke für alle Ergänzungen!!!
1939: Das verlorene Paradies - 1941: Es war nur ein Scherz - Eifersucht - 1943: Ihre einzige Liebe - 1945: Falbalas-Sein letztes Modell - 1946: Teufel im Leib - 1947: Das Spiel ist aus - Annemarie Cordes 1949: Venus im Auto - 1950: Die letzten Tage von Pompeij - Der Held von Mindanao - Tina Eilers 1951: Die Taverne von New Orleans - 1953: Die Liebe einer Frau - Die Kameliendame - Römischer Reigen - Eva Katharina Schultz 1954: Das Haus Ricordi - Carola Höhn Wenn Versailles erzählen könnte - 1955: Heiße Sklavinnen für Tanger - Napoleon - ??? / Petra Unkel (neu) Ein zarter Hals für den Henker - Carola Höhn 1956: Die Braut war viel zu schön - Tilly Lauenstein 1958: Deine Frau ist zum Schreien - Christine - Eleonore Noelle 1959: Die tödliche Falle - Eleonore Noelle 1960: Ein Herr ohne Kleingeld - Marion Degler Herrin der Welt, Teil I und II - 1961: Liebhaber für fünf Tage - Die Erwachsenen - Trauen Sie Alfredo einen Mord zu? - Eva Pflug 1962: Der Bandit von Neapel - Gefrühstückt wird zuhause - Eva Katharina Schultz Die sieben Todsünden - Der Teufel und die zehn Gebote - ??? / Edith Schneider (neu) 1963: Kaiserliche Venus - Edith Schneider Der Preis - Eva Katharina Schultz 1964: Jagd auf Männer - Die teuflische Intrige - Carola Höhn 1965: Eine französische Ehe (Miniserie) - Grüße an die Mafia - 1966: Herzkönig - Renate Küster Die Nonne - Christine Gerlach / Marga Legal (Ost) 1970: Eselshaut - Isabella Grote 1971: Petroleummiezen - 1972: Der Teufel kommt Nachts - 1973: Die Umstandshose - Ursula Traun 1975: Kleiner Franzose liebt kleine Französin - Nea-Ein Mädchen entdeckt die Liebe - Barbara Adolph 1978: Besuch Mama, Papa muß arbeiten - 1979: Die unglaublichen Geschichten von Roald Dahl (Serie, 1 Ep) - 1984: Diebe der Nacht - 1987: Ray Bradburys Gruselkabinett (Serie, 1 Ep) - 1988: Die französische Cousine - Alle Vöglein sind schon da - 1989: I want to go Home - 1990: In inniger Feindschaft - Tilly Lauenstein Die Möchtegern-Väter - 1991: Der andere Blick - Kaminsky: Verbrechen unter Hypnose - Kaminsky: Mord im Kloster - 1993: Mein Name ist Victor - Barbara Adolph Fanfan und Alexandre - Bettina Schön 1994: Der Bastard - Die Detektivin - 1995: Les Miserables - Dagmar Altrichter 1996: Tagebuch des Verführers - Kinder des Scheusals - 1997: 1001 Rezepte eines verliebten Kochs - 1998: Der Graf von Monte Christo (Miniserie) - 1999: Schöne Venus - 2001: Zärtliche Seelen - Bettina Schön Liebe macht schwindlig - Kerstin de Ahna 2002: Saltimbank 2005: Venus und Apoll (Miniserie) - 2007: Einmal Polizist, immer Polizist - Ein freier Mann - 2008: Ein Mann und sein Hund - Edith Schneider Plein Sud-Auf dem Weg nach Süden - 2012: Um Bank und Kragen - 2013: Rue Mandar
Vielen Dank für diesen Beitrag. Micheline Presle sehe ich immer gern, eine großartige und schöne Schauspielerin! Ein zarter Hals für den Henker - Carola Höhn
Bringt zwar nicht großartig weiter, aber in der DDR lief "Die tödliche Falle" als "Alles spricht gegen Van Rooyen". Ob es allerdings eine eigene Synchronfassung gab, weiß ich nicht - mir hat sich nur ein winziger Ausschnitt eingeprägt. Könnte ich den Film mal wiedersehen, wüsste ich, ob ich diese Übersetzung aus dem DDR-TV kenne oder nicht.
Da du vor Ort bist, erkundige dich doch beim Filmarchiv Austria nach österreichischen Synchronisationen der Jahre 1947-52. Ich hörte mehrfach, es wäre in Wien und München für den österreichischen Raum damals synchronisiert worden.
Zitat von Pavel im Beitrag #12Da du vor Ort bist, erkundige dich doch beim Filmarchiv Austria nach österreichischen Synchronisationen der Jahre 1947-52. Ich hörte mehrfach, es wäre in Wien und München für den österreichischen Raum damals synchronisiert worden.
Danke für den Tipp, allerdings habe ich diesbezüglich schon mal nachgefragt, aber es wurde nichts gefunden, bzw müßte man selbst im Archiv wühlen, was ich noch nicht gemacht habe. Ohne Anhaltspunkt auf konkrete Filme ist wenig zu machen. Leider hat die Grete Zimmer zwar von diesen und jenen Synchronarbeiten erzählt, aber mit Ausnahme von drei Filmen wußte sie absolut nichts mehr dazu. An die 20 synchronrollen wären es in etwa gewesen, allerdings scheinen die alle in München entstanden zu sein. Nur für einen Film wäre sie in einem Tonstudio in Südtirol gewesen, wo man drehte und die Nachbearbeitung machte. Daß es ein film über Berge war, das wußte sie noch, aber sonst nichts mehr!!! Micheline Presle lernte sie kennen, während diese zu Dreharbeiten in Wien war, mehr weiß ich leider auch nicht. Sie sprach immer ieber von den echten Synchronprofis als von sich, ihre eigenen Arbeiten stufte sie als recht unbrauchbar und steif ein. Auch das eigene Nachsynchronisieren war ihr als Verfechterin des Naturalismus ein Greuel, denn es wäre nicht mehr dasselbe.
Zitat Nur für einen Film wäre sie in einem Tonstudio in Südtirol gewesen, wo man drehte und die Nachbearbeitung machte. Daß es ein film über Berge war, das wußte sie noch, aber sonst nichts mehr!!!
Es passt zwar nicht zu Micheline Presle, aber Kürschners Bühnenjahrbuch (1956) gibt für Grete Zimmer Synchronarbeit bei Luis Trenkers "Im Banne des Konte Miracolo" an. Könnte das in Südtirol gewesen sein?
Um ein Wortspiel von Lars zu benutzen: für ein "Exkurs me!" ist jeder Thread gut.
Von dem Film hab ich schon mal gelesen, ihn aber noch nie gesehen. Die Berge rufen mich einfach nicht - oder meine Ohren können die Frequenz nicht hören.
Die Grete hatte ein phänomenales Gedächtnis: für Anekdoten, für kleinste Details und Hintergründe bei Produktionen jeglicher Art. Nur ihre Synchronarbeiten, da setzte das Gedächtnis aus. Spielte wohl doch nur eine untergeordnete Rolle bei ihr und sie war damals dermaßen produktiv, daß ihr zum Synchronisieren einfach die Zeit fehlte (trotz Anfragen) - da sie dafür ja nach Deutschland hätte müssen in den meisten Fällen, das für mehrere Tage. Sie hatte übrigens einen Favoriten unter den Synchronsprechern: Christian Rode. Mit dem spielte sie unter Boleslaw Barlog in "Geschichten aus dem Wienerwald", das gute Verhältnis der beiden dürfte da wohl auch eine Rolle gespielt haben. Sie gingen damals ins Kino, ich glaube, es sollte "Spion zwischen zwei Fronten" werden, aber Rode wollte nicht so unbedingt - weil es ihm etwas unangenehm war, sich in der Hauptrolle zu hören. Nun Exkurs Ende.