USA, 1950 Regie: Jean Negulesco Drehbuch: Nunnally Johnson, nach dem Roman von Theodor Bonnet Musik: William Alwyn Produktion / Verleih: 20th Century Fox
Deutsche Fassungen:
Kinostart am 11. April 1952 in deutscher Synchronfassung
Keine Details dazu bekannt.
Fernsehfassung:
im Auftrag der ARD, Erstausstrahlung: 24. Dezember 1972 Firma: Aventin, München Dialogbuch/-regie: Horst Sommer
Inhalt: Die etwas rührselige, aber perfekt zur Weihnachtszeit passende Geschichte erzählt vom kleinen Jungen Wheeler, dem es gelingt, in die Residenz der Königin Victoria vorzudringen. Nicht nur, daß er damit eine Welle an Verwicklungen auslöst, er schafft es letztendlich auch, die Königin aus ihrer Isolation und Trauer zu holen und sich wieder dem Volk zuzuwenden...
Zum Film: Der ausgesprochen nette Unterhaltungsfilm war ein Prestigeprojekt der Fox und wurde vollständig in England hergestellt, nur Irene Dunne wurde importiert, da keine englische Schauspielerin zugkräftig genug war für die USA. Ganz an der Spitze stand Dunne auch nicht mehr, aber ihr Name zog doch noch stark genug. Der Film lebt von seiner prächtigen S/W-Fotografie und einem fast "dickensschen" England, das voll ist von passenden Charakteren. Der Film war seinerzeit erfolgreich, aber kein Hit und Irene Dunne beendete bald ihre Filmkarriere. Die Schauspielerin sah die Victoria immer als die Rolle ihres Lebens und verschwand selbst gänzlich in der figur, die ohne Glamour oder Schönheit war. Von der zeitgenössischen Kritik eher belächelt und abgelehnt, ist ihr Portrait aus heutiger Sicht eine großartige und vor allem naturalistische Leistung.
Der Film wurde bisher noch nicht erfasst betreffend der Synchronsprecher. Carola Höhn wurde reaktiviert für Irene Dunne. Warum man für Guinness ausgerechnet Gerd Martienzen nahm, ist etwas rätselhaft. Er paßt zur dürren Erscheinung, er gibt den britischen Premier aber eher etwas chargierend gehoben. Eine klassische "britischere" Stimme hätte ihm die passende Würde verliehen, so wirkt er beinahe karikaturhaft in manchen Sequenzen.
Danke für alle Ergänzungen und / oder Korrekturen! Soundsamples kann ich leider keine machen, so wie immer.
Es spielen und sprechen:
Irene Dunne (Königin Victoria) Carola Höhn ( in der Kinosynchronisation sprach auch Carola Höhn )
Alec Guinness (Benjamin Disraeli) Gerd Martienzen ( in der Kinosynchronisation sprach Siegfried Schürenberg )
Andrew Ray (Wheeler) Eva Mattes
Finlay Currie (Mr. John Brown) Alexander Welbat
Anthony Steel (Ltnt. Charles McHatten) Elmar Wepper (in der Kinosynchronisation sprach Rolf Heydel )
Beatrice Campbell (Lady Emily) Kathrin Ackermann
Raymond Lovell (Naseby) ???
Marjorie Fielding (Lady Margaret) ???
Constance Smith (Kate Noonan) Gudrun Vaupel
Edward Rigby (Dockwärter) Robert Klupp
Ronan o´Casey (Slattery) Jürgen Scheller
Nicholas Amer (Diener im Speisesaal) ???
Ernest Clarke (Hammond) ???
Joe Cunningham (Mr. Devoile, Parlament) Leo Bardischewski
Zitat von fortinbras im Beitrag #1 Deutsche Fassung:
Laut diverser Quellen hatte der Film einen deutschen Kinostart am 11. April 1952, allerdings weiß ich nicht, ob dieser in deutscher Sprache erfolgte oder O.m.U.
In "Paimann's Filmlisten" ist von einer zeitgenössischen Kinosynchro die Rede (Seite 1, Seite 2).
Finde es übrigens sehr gut, dass "Paimann's Filmlisten", die auch immer wieder Infos zu Vorkriegssynchros bieten, nun digital vorliegen.
Da Horst Sommer als Regisseur zu dieser Zeit meines Wissens nur noch für die Aventin arbeitete und ich ihn bisher auch nie als Sprecher unter fremder Regie gehört habe, würde ich auf ihn als Regisseur und die münchner Aventin als Studio tippen.
Danke für eure Beiträge, die werde ich beim Überarbeiten dann einfließen lassen.
Die Wahrscheinlichkeit dürfte wohl hoch sein, daß Carola Höhn auch in der Kinosynchronisation für Irene Dunn gesprochen hat, da sie ja damals regelmäßig besetzt wurde. Aber das ist nur Hypothese.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #3Da Horst Sommer als Regisseur zu dieser Zeit meines Wissens nur noch für die Aventin arbeitete und ich ihn bisher auch nie als Sprecher unter fremder Regie gehört habe, würde ich auf ihn als Regisseur und die münchner Aventin als Studio tippen.
Stefan, ein Beispiel wäre die Rolle von Dr. Hiram Baker in der ersten Synchronphase von "Unsere kleine Farm", Dialogregie: Hans-Peter Kaufmann. Er war aber auch noch in anderen Produktionen unter fremder Regie als Sprecher zu hören. Siehe z.B. hier: http://www.synchrondatenbank.de/sprecher.php?id=3673
Dann hat Stefan in dem Fall ja sehr gut geraten! Ich kenne Horst Sommer überhaupt nur dem Namen nach und habe ihn hier auch nur aus dem "Es spielten und sprachen"-Abspann. Der ist aber nicht vollständig drauf, also wußte ich nichts zur Bearbeitung berichten. Aber das ist ja somit erledigt.
Daß Carola Höhn auch in der Erstfassung für Irene Dunne sprach, habe ich stark angenommen, war ja damals eine Fix-Besetzung. Schürenberg hat sicher besser als Martienzen zu Guinness und Disraeli gepaßt. Schade, daß man diese Fassung nicht mehr hören kann.