Es gab ja unter den Filmen mit Heinz Erhardt einige internationale Co-Produktionen. Mich würde ja interessieren, wer Heinz Erhardt da synchronisierte und wie es klang, ob man versuchte, seine Wortwitze umzusetzen oder jemanden nahm, der in seiner Heimat Heinz Erhardt ähnlich war. Google ich, bekomme ich ja nur die Synchronsprecher, welche in der deutschen Fassung zu hören waren.
Ich hab mal im Forum die Frage gestellt, wie sich Heinz Erhardt wohl in ausländischen Synchronisationen anhören könnte. Wer die Antwort postete, hab ich jetzt vergessen, aber sie lautete: Erich Fiedler.
Scherz beiseite:
ich bin mir nicht mal sicher, ob Erhardt in allen internatiolen Fassungen dieser Filme tatsächlich dabei war. Da bringen ja sämtliche Beteiligten ihre regionalen Lieblinge in "Cameos" unter, da wäre es eine Leichtigkeit, das rauszuschneiden. So viele internationale Filme waren das bei Erhardt ja nun doch auch nicht.
Da er zudem in diesen Filmen nicht seine übliche Komik lieferte und im Grunde wie ein Fremdkörper wirkte, waren die Synchronfassungen wohl leicht zu bewerkstelligen.
Interessanter wären da für mich jene Erhardt-Filme, die es tatsächlich in fremdsprachigen Synchronisationen gibt. "Was ist denn bloß mit Willi los?" ist etwa in englischer Synchronfassung tatsächlich in Großbritannien gelaufen. Die typischen Erhardt-Kalauer sind vielleicht nicht so einfach übersetzbar, aber was man bei uns geschafft hat, wird man auch in England geschafft haben.
Aus zuverlässiger Quelle weiß ich, daß ein paar Erhardt-Filme, aber auch Hans Moser-Werke in Africans synchronisiert in Südafrika liefen. Für eine Bekannte, die 1990 dorthin zog, waren diese Begegnungen sehr kurios.
Aber offenbar geht es, sonst würde man's ja nicht tun.
In der italienischen Schnittfassung von "Das Vermächtnis des Inka" spricht der von ihm gespielte Morgenstern mit heftigstem deutschen Akzent. Das hat seine Berechtigung, da die Figur auch Deutscher ist - bei seinem Begleiter Fritzchen (Walter Giller) ist das allerdings nicht der Fall. Die Stimme hat mit Erhardts kaum Ähnlichkeit und - der wörtlichen Übersetzung in den Untertiteln und dem Sprachrhythmus nach - es sind keine Wortspiele erkennbar.
Zitat von fortinbras im Beitrag #4ich bin mir nicht mal sicher, ob Erhardt in allen internatiolen Fassungen dieser Filme tatsächlich dabei war
Denkst Du, dass man also einen Mix machte, aus der Anfang der 30er Jahre üblichen Methode, Filme in mehreren Sprachen mit anderen Schauspielern zu drehen und Synchronisation? Aber eine andere Frage, für wie wahrscheinlich haltet Ihr, dass Heinz Erhardt sich selber sprach? Bei "Eins zwei drei" haben ja die meisten ordentlich englisch gesprochen, nur Hubert von Meyerinck wurde synchronisiert, aber dafür sprach er sich in der französischen Fassung.
Zitat von fortinbras im Beitrag #4Aus zuverlässiger Quelle weiß ich, daß ein paar Erhardt-Filme, aber auch Hans Moser-Werke in Africans synchronisiert in Südafrika liefen. Für eine Bekannte, die 1990 dorthin zog, waren diese Begegnungen sehr kurios.
Vor fast 30 Jahren habe ich davon auch mal ein paar auf einem amerikanischen Piratensender gesehen; kann mich nur noch daran erinnern, das eigenartig gefunden zu haben und auch etwas störender als die synchronisierten "Kommissar Finke"-Tatorte, die ich auf eben diesem Sender auch sah.
Ich meinte tatsächlich, man habe vielleicht da und dort Erhardt aus irgendwelchen regionalen Fassungen geschnitten.
Bei Karl May-Filmen bin ich nicht so bewandert, die meide ich wie Dracula das Kruzifix.
Bei "Axel Munthe" dürfte seine Rolle sicher auch einfach zu synchronisieren sein, da sie kaum eine klassische Erhardt-Szene darstellt. Seinen Auftritt empfand ich hier aber auch als etwas irritierend. Hätte man seine Szene außerhalb Deutschlands geschnitten, wäre das für den Film in keinster Weise schlimm gewesen.