Großbritannien, 1966 Regie: Ralph Thomas Drehbuch: James Sangster / Liz Charles-Williams Musik: Malcolm Lockyer Titelsong: John Franz / Scott Engel, gesungen von "The Walker Brothers" Produktion: Rank/Santor Verleih: Rank Film
Deutsche Fassung:
Berliner Union Film (?) Dialogbuch und/oder -regie: Karlheinz Brunnemann (?)
Deutsche Erstaufführung: 28. Februar 1967
Ein unterhaltsamer, wenn auch nicht überragender Agentenfilm, der etwas am Bond-Erfolg mitnaschen wollte. Der Titelsong ist einer der besten, den ein Bond-Ableger je hatte (und eines meiner Lieblingslieder). Richard Johnson war ja auch einer der ersten Bond-Kandidaten, die Ähnlichkeit mit Connery ist recht amüsant, erst recht durch die Besetzung mit GGH. Das Original ist auch sehr ironisch-sarkastisch, aber in der deutschen Fassung wurde das teils etwas aufgelockert. Inhaltlich sind die Dialoge gleich, aber in klassischer Brunnemann-Manier "garniert". Wird Milton Reid im Original etwa nur als "a fat" bezeichnet, so wird deutsch "Fettschwabbel" daraus. Die Besetzung ist wie zumeist etwas stereotyp, aber funktioniert hervorragend. Lobend zu erwähnen die Besetzung von Heinz Engelmann als Bösewicht, obwohl Petruo im Ensemble dabei ist. Die vielen ähnlich klingenden Frauenstimmen sind verwirrend, vor allem auch wegen der teils etwas variierenden Sprechstile. Einige Sprecher finden sich bei Arne und in der Synchronkartei, das lässt sich aber um einiges erweitern. Nur ließen sich nicht alle Darsteller ausfindig machen.
Sylva Kocsina wurde im Original von Nikki Van der Zyl gesprochen, die in sämtlichen Bond-Filmen zu hören war und auch Ursula Andress häufig in englischsprachigen Filmen ihre Stimme lieh.
Es spielen und sprechen:
Richard Johnson (Hugh Drummond) G. G. Hoffmann
Nigel Green (Mr. Weston / Carl Petersen) Heinz Engelmann
Elke Sommer (Irma Eckman) Ursula Herwig
Sylva Koscina (Penelope) Beate Hasenau
Suzannah Leigh (Grace) Marianne Lutz
Steve Carlson (Bob Drummond) Joachim Ansorge
Laurence Naismith (Sir John) Curt Ackermann
Justine Lord (Miss Peggy) Ingeborg Wellmann ?
Virginia North (Brenda) Marianne Lutz
Leonard Rossiter (Bridgeworth) Gerd Martienzen
George Pastell (Carloggio) Wolfgang Amerbacher
Zia Mohyeddin (König Fedra) Jürgen Thormann
Lee Montague (Boxer) Alexander Welbat
Milton Reid (Chang) kein Text
Dervis Ward (Henry Keller) Wolfgang Amerbacher
Ralph Michael (Aufsichtsrat) Heinz Petruo
John Stone (David Wyngarde) Michael Chevalier
William Mervyn (Aufsichtsrat) Heinz Petruo
George Sewell (gesprächiger Schläger in der Parkgarage) Michael Chevalier
Zitat von fortinbras im Beitrag #1Sylva Kocsina wurde im Original vom Nikki Van der Zyl gesprochen, die in sämtlichen Bond-Filmen zu hören war und auch Ursula Andress häufig in englischsprachigen Filmen ihre Stimme lieh.
Aha, sogar eine Deutsche; hat ja sogar Darstellerinnen synchronisiert die die englische Sprache auf jeden Fall selbst akzentfrei beherrschten. In solchen Fällen ist eine DVD (neben youtube) mit dem Originalton natürlich besonders interessant, um einfach zu hören wie sie klang.
Die Bezahlung bei Eon Films soll ja lausig gewesen sein und die versuchten scheinbar, sie von anderen Synchronarbeiten abzuhalten. In einem Bond-Buch war mal zu lesen, sie hätte pauschal etwa 45 Pfund pro Film bekommen. Für ihre Arbeiten bei Hammer Film war man großzügiger, hat Fortinbras erzählt. Der kennt sich recht gut aus mit der Dame! Wo bist du, Liebwertester?
Zitat von Pete im Beitrag #3hat ja sogar Darstellerinnen synchronisiert die die englische Sprache auf jeden Fall selbst akzentfrei beherrschten
Warum sie Jane Seymour und Corinne Clévin synchronisiert hat, würde ich auch gerne wissen. Erstere war von Geburt her Engländerin, Letztere spielte eine Rolle, die im Drehbuch als Amerikanerin ("Trudy Parker") vorgesehen war, dann aber einen französischen Rollennamen erhielt.
Zitat von S.T.O.F.F.E.L. im Beitrag #4Die Bezahlung bei Eon Films soll ja lausig gewesen sein und die versuchten scheinbar, sie von anderen Synchronarbeiten abzuhalten. In einem Bond-Buch war mal zu lesen, sie hätte pauschal etwa 45 Pfund pro Film bekommen. Für ihre Arbeiten bei Hammer Film war man großzügiger, hat Fortinbras erzählt. Der kennt sich recht gut aus mit der Dame! Wo bist du, Liebwertester?
Eine Expertin für Minika "Nikki" Van der Zyl bin ich aber keineswegs. Laut diversen Publikationen soll sie tatsächlich nur 45 Pfund pauschal pro Bond bekommen haben und die Arbeitsbedingungen sollen lausig gewesen sein. Die Dunkelziffer ihrer Synchronarbeiten bei den Bond-Filmen dürfte höher sein, weil sie zumindest laut eigener Aussage auch eine Menge einzelner Worte und kurzer Sätze für zahlreiche andere Mini-Rollen diverser "Bondinen" gesprochen hat. Wen es betroffen hat, das weiß ich nicht mehr, aber für eine der Damen war sie zunächst so etwas wie ein "Voice-Coach", nur um sie dann vollständig zu sprechen. Wayne Kinsey in seinen Publikationen zu Hammer Films berichtete, ihre Bezahlung dprt wäre "slightly better" gewesen und die Arbeitsatmosphäre sehr entspannt und angenehm. Ursula Andress habe auf sie etwas distanziert reagiert, sie fühlte sich scheinbar um ihre Stimme betrogen.
Die Frau muß eine ziemliche Begabung haben, ihre Stimme zu variieren und dürfte eine der wenigen englischen Synchronprofis sein, die einen gewissen Ruf genießen. Ihre Synchronarbeiten nannte sie aber auch einmal als hinderlich für ihre sonstigen Arbeiten. Ausserhalb der Bond-Filme hat sie ja auch nicht gerade wenige internationale Damen in englischsprachigen filmen synchronisiert, wobei die Anzahl hier auch deutlich höher liegen müsste als es in der Imdb vermerkt ist.
Daß man als gebürtige Deutsche in England in der Landessprache Synchronprofi wird, ist jedenfalls eine nette Sache.
Danke für die Stellungnahmen, mich haben die so ähnlich klingenden Stimmen alle auf einem Haufen sehr verwirrt. Chevalier, da ohnehin vorhanden, wäre für das hysterische Gekiekse wohl naheliegender als Schult, aber ich kann mich da auf nichts festlegen.