Regie: Stanley Donen Drehbuch: Charles Dyer, nach seinem Theaterstück Musik: Dudley Moore Produktion/Verleih: 20th Century Fox
Deutsche Fassung (1969):
Berliner Synchron GmbH Dialogbuch: Franz Otto Krüger Dialogregie: Dietmar Behnke
Zum Film:
Charles Dyers Theaterstück war Mitte der 60er ein ebenso großer Skandal wie Erfolg. Zwei alternde Homosexuelle liefern sich Wortgefechten aus, in denen es hauptsächlich um Lebenslügen und Heuchelei geht. Das Stück kam in London und anderen Kultur-Städten auf die Bühne, noch ehe die berüchtigten Homosexuellen-Paragraphen fielen. In Berlin waren 1966 Will Quadflieg und Leonard Steckel zu sehen, später spielte auch Klaus Schwarzkopf den Harry.
Wie das Stück ist auch der Film keine Auseinandersetzung mit dem damaligen Leben von schwulen Männern, wenngleich es durchaus einiges an den Tag legt davon. Primär geht es um das Zusammenleben des alten Paares und dessen Lebenslügen. Dennoch gibt es einige klare zeitgemäße Einblicke, so fürchtet Charlie eine Strafe wegen einer aus späterer Sicht vollkommen banalen sexuellen Handlung. Zugestellt wird das Amtsschreiben von einem Polizisten, der offenbar selbst schwul ist.
An sich ist Richard Burton zu jung für die Rolle, gleicht es aber durch sein Spiel aus. Rex Harrison bleibt seinem Higgins-Image treu, allerdings geht es hier deutlich deftiger zu in der Ausdrucksweise. Manches am Film wirkt heute verkrampft und einige tuntige Manirismen wären nicht notwendig gewesen, wurden aber so verlangt. Die Zärtlichkeit, die dennoch noch zwischen den Männern herrscht, wird nur dezent gezeigt, aber immerhin gibt es kurze "Kuschelszenen".
Bemerkenswert für 1968 auch die direkte Darstellung der bettlägerigen alten Mutter Harrys. Sie ist inkontinent und hat demente Züge. Das war damals nicht üblich, so gezeigt zu werden, weshalb die Rolle schwer zu besetzen war. Cathleen Nesbitt, häufig auf Damen abonniert, nahm ohne zu zögern an und stellte von Vornherein klar, daß sie ohne ihr Gebiss spielen würde.
Der Film wurde ein Flop, hat sich aber mittlerweile einen Status durch's Fernsehen erworben, wird aber immer noch sehr ungerecht von den meisten Kritikern behandelt und selten aus der Entstehungszeit heraus betrachtet.
Mit Ausnahme der Hauptdarsteller finden sich bislang keine Namen bei Arne oder in der Synchronkartei, aber ein wenig läßt sich ergänzen.
Es spielen und sprechen:
Rex Harrison (Charlie) Friedrich Schoenfelder
Richard Burton (Harry) Holger Hagen
Cathleen Nesbitt (Harrys Mutter) ???
Beatrix Lehmann (Charlies Mutter) Elfe Schneider
Michael Rogers (Travestie-Sänger) ??? (Gesang deutsch, kein Sprechtext)
Royston Starr (Travestie-Sänger) Franz-Otto Krüger (Text, evtl auch Gesang)