Der Geiselturm (The Hostage Tower) Regie: Claudio Guzmán Erstaufführung: 01.01.1982 DFF 2/14.12.1984 Kino/Video Deutsche Bearbeitung: DEFA Studio für Synchronisation, Berlin Dialogbuch: ? Dialogregie: Margot Seltmann (?)
Es geht um 30 Millionen US-Dollar! Diesen gigantischen Coup bereitet einer der meistgesuchten und genialsten Verbrecher der westlichen Welt vor: Mr. Smith. Damit sein verwegener Plan gelingt, hat er bereits vier Laserkanonen - die Geheimwaffen des Pentagons - an sich gebracht und eine Gruppe von gefährlichen Experten um sich geschart. Doch niemand von seinen Leuten weiß vom eigentlichen Plan: Der Besetzung des Eiffelturms und der Geiselnahme einer einflußreichen alten Dame. Alles verläuft wie geplant. Die Bande besetzt den Turm und die Regierung ist bereit zu zahlen. Doch einer Sondereinheit der UNO ist es gelungen, in das Team um Mr. Smith zwei Geheimagenten einzuschleusen. Aber wird es den beiden gelingen, die Bande auszuschalten und die Geiseln zu befreien...
Mike Graham (Peter Fonda) Klaus Nietz Sabrina Carver (Maud Adams) Roswitha Hirsch Clarence Whitlock (Billy Dee Williams) Manfred Richter Mr. Smith (Keir Dullea) Dieter Mann Leah (Britt Ekland) Helga Sasse Sonya (Rachel Roberts) Marylu Poolman Malcolm Philpott (Douglas Fairbanks Jr.) Walter Niklaus Mrs. Wheeler (Celia Johnson) Marga Legal Claude (Jack Lenoir) Wolfgang Dehler Pei (André Oumansky) Lothar Dimke Poupon (Jacques Maury) Werner Ehrlicher Ducret (Nicolas Vogel) Helmut Schellhardt Ducret's Sekretär (Hubert Noël) Wolfgang Lohse Legrain (Michel Bardinet) Heinz Behrens US-Botschafter (Lyle Joyce) Ulrich Voß General Jaubert (René Roussel) Thomas Kästner General Hornbecker (Billy Kearns) Detlev Witte Officer (Serge Feuillard) Hans-Joachim Leschnitz Superintendent (Roger Lumont) Horst Ziethen Verner (Jean Michaud) ? Albert (Albert Augier) ? Verkäuferin (Uta Taeger) ? Italienischer Liebhaber (Guy Delorme) -
Dieter Mann ist eine sehr ungewöhnliche Besetzung, das ist überhaupt die einzige mir bekannte Synchronrolle. Das könnte auf Margot Seltmann als Regisseurin hindeuten, möglich wären auch Dagmar Nawroth oder Christel Rudolph (da die Besetzung gewisse Parallelen zu "Goodbye und Amen" aufweist)
Dateianlage:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Celia Johnson.mp3
Michel Bardinet.mp3
Rachel Roberts.mp3
Ja, bei Margot Seltmann würde ich Dir zustimmen, denn Rachel Roberts ist Marylu Poolman, sonst nur in Leipzig/Weimar zu hören. Der "bekannte" Bardinet ist Heinz Behrens. Die noch ausstehende Stimme kenne ich auch, aber ich weiß grad nicht woher ...
Wie konnte ich nur Marga Legal nicht erkennen??? Wahrscheinlich, weil sie mir so unwahrscheinlich schien. Sie ist Celia Johnson. Absolutes Votum für Dagmar Nawroth aufgrund der unorthodoxen Besetzungen - vielleicht noch Johannes Knittel.
Mittlerweile sind mir in den Jahrbüchern zwei weitere, sogar frühere Synchronarbeiten von Dieter Mann untergekommen: "Vor der Toren der Stadt" und "Sonntag auf brennender Erde" - beides rumänische Filme unter Regie von Johanna Simeth. Da können wir sie wohl bei der Regie von "Geiselturm" einloggen.
Eine sehr schöne Synchronisation, stimmig besetzt und wunderbar locker. Besonders Mann und Niklaus gehen herrlich auf das Overacting von Dullea und Fairbanks ein, ohne es platt werden zu lassen. Einige nicht nötige Anglizismen sind es, über die ich gestolpert bin - irgendwie habe ich da Wolfgang Krüger in Verdacht. Aber dass das Wort "Büttel" vorkommt, das wie ein Copyright für ihn ist, das wäre zuviel verlangt. Oder Hannelore Grünberg - bei der kommt sowas durchaus vor und einige gestelzte Satzbauten (die allerdings wohl dem Original entsprechen) würden auch passen.
Jean Michaud ist Wolfram Handel. Albert Augier spielt doch den Koch, der von B.D. Williams mit dem MG bedroht wird - der sagt ebenso wie Guy Delorme gar nichts (dessen schockierte Atmer lassen sich nun wirklich nicht identifizieren). Uta Taeger ist auch nach zweitem Anhören der Szene eine Zweitrolle von Helga Sasse, die in der Tat wenig zu tun hat für Eklands Starstatus.
Sollte Johanna Simeth noch nicht 100% gesetzt sein, würde ich hier gar noch Thomas Kästner ins Rennen schicken. Der konnte zumindest zu DEFA Zeiten ganz schön unorthodox besetzen. Leider machte er von diesem Talent nach der Wende kein Gebrauch mehr.
Zitat von Silenzio im Beitrag #6würde ich hier gar noch Thomas Kästner ins Rennen schicken. Der konnte zumindest zu DEFA Zeiten ganz schön unorthodox besetzen. Leider machte er von diesem Talent nach der Wende kein Gebrauch mehr.
Waren denn viele DEFA-Regisseure nach der Wende noch im Synchron tätig? Hab leider im DEFA-Metier nicht so viel Ahnung aber mir scheint es vom Gefühl eher so als wären hauptsächlich nur Sprecher übernommen worden. Und auch die waren in der Mehrzahl dann eher für die Nebenrollen (klein, mittel bis groß) zuständig (was natürlich auch altersbedingt sein kann)
Das Traurige ist, dass viele der #lteren großen DDR-Sprecher sich vielleicht durch die ersten Saure-Gurken-Jahre hätten beißen können, um dann wieder durchzustarten, aber viel zu früh starben. Für Manfred Wagner hätte Sean Connery der Durchbruch sein können, auch Klaus Piontek hatte einige späte Glanzlichter aufzuweisen, aber ... (Auch wenn er schon seit den 60ern nicht mehr synchronisierte, verweise ich auf das tragischste aller Beispiele - Wolf Kaiser - der ein gefeierter Brecht-Mime noch unterm Meister persönlich war und nach der Wende Selbstmord beging, weil man ihn völlig vergessen hatte.) Die meisten ostdeutschen Sprecher, die sich in Hauptrollen durchsetzen konnten, waren bis kurz vor der Wende noch in den Westen gegangen und hatten das Glück, auf ebenfalls emigrierte ostdeutsche Regisseure wie Thomas Ruschin zu treffen, die sich solidarisch erwiesen bzw. ganz ganz genau wussten, welch hohe Qualität ihnen da ins Haus schneite.
Ich betone hierbei, dass dies alles begründete Theorie ist, aber ich keine direkten Aussagen der Betreffenden vorweisen kann.
Zu Thomas Kästner: Ich hab ihn eigentlich nicht als so unorthodox in Erinnerung. Und kleine untypische Nebenrollen seinerseits verweisen auch nicht auf seine Regie, wie diverse Beispiele zeigen, bei denen ich auf ihn geschworen hätte. Möglich ist er durchaus, aber in meiner Spekulationsliste kommt er frühestens auf Platz 4 nach den Damen Simeth, Nawroth und Seltmann. Begründung: die einzigen Mann-Synchroneinsätze stammen von Johanna Simeth und bei Margot Seltmann hätte sich bestimmt eine Rolle für Klaus Piontek oder Siegfried Voß gefunden. Immerhin passen viele Besetzungen ins Nawroth-Universum und könnte man irgendwo eine überraschende Kontinuität zu anderen Filmen finden, würde ich noch für sie votieren. Aber das Argument Dieter Mann ist bei mir einfach zu stark.