Eins der bekanntesten Beispiele für die Nachsynchronisation fehlender oder verloren gegangener Szenen in einer klassischen Synchro dürfte wohl "Der große Diktator" sein, wo die wunderbare Ursynchro dadurch erhalten werden konnte, dass die fehlende (wahrscheinlich verloren gegangene) Rolle 1972 mit fast allen Originalsprechern (Werner Peters war leider kurz zuvor verstorben) nachsynchronisiert wurde. War dies das erste Mal, dass das geschah? Wer weiß ... Ein ebenfalls heißer Kandidat ist der Disney-Film "Die Wüste lebt", wo ein ganzer Akt nachsynchronisiert werden musste - allerdings ist mir völlig unverständlich, wieso man nicht gleich wieder Borchert ins Studio holte, der in den 70ern ja noch synchronisierte (später kann die Nachsynchro mit Cadenbach nicht entstanden sein). Kennt jemand weitere so frühe Beispiele?
In Kubricks "Lolita" (1962) sprach Bruno W. Pantel (offenbar zeitnah) ein paar Takes von Peter Sellers neu ein, was aber vermutlich aus Gründen der Zensur geschah. Warum man wohl nicht nochmals Thomalla bemühte, um den Eingriff vollends zu vertuschen?
Zitat von Lord Peter im Beitrag #2In Kubricks "Lolita" (1962) sprach Bruno W. Pantel (offenbar zeitnah) ein paar Takes von Peter Sellers neu ein, was aber vermutlich aus Gründen der Zensur geschah. Warum man wohl nicht nochmals Thomalla bemühte, um den Eingriff vollends zu vertuschen?
Wahrscheinlich war Thomalla durch Film- oder Theaterverpflichtungen kurzfristig verhindert, als die "neuen" Takes aufgenommen wurden.
Vermutlich dürfte "Alfie - Der Verführer läßt schön grüßen" auch in diese Kategorie fallen. Darin wird Michael Caine an sich ja von Eckart Dux gesprochen. In manchen Passagen ist allerdings Jürgen Thormann zu hören - und dessen Stimme hört sich nicht so an, als wäre die deutlich später hinzugekommen. Vom Klang her würde ich sagen, daß die ergänzten Sequenzen spätestens fünf bis sechs Jahre später entstanden.