Auch bekannt als "Balduin, die Schnatterschnauze" oder "Louis, laß die Leiche liegen"
Originaltitel: Dans l'eau qui fait des bulles
Frankreich, 1961 Regie: Maurice Delbez Drehbuch: Michel Lebrun / Maurice Delbez Musik: Pierre Dudan Produktion: Kerfrance Verleih: Look Filmverleih
Deutsche Fassung (1978):
ProFilm, München
Dialogbuch und -regie: Hartmut Neugebauer
Deutsche Erstaufführung: 4. August 1978
Zum Film:
eine heitere, wenn auch nicht überragende schwarze Komödie und in gewisser Hinsicht der erste Teil einer "Leichen"-Trilogie im Filmschaffen von de Funes (die anderen sind "Radieschen von unten" und "Hasch mich, ich bin der Mörder"). Es gibt viele Parallelen zu Hitchcocks "Immer Ärger mit Harry", was dem Spaß aber keinen Abbruch tut. Es ist noch kein typischer de Funes-Film und fällt auch in Die Kategorie der "Ensemble"-Komödie ohne richtige Hauptrolle. Sämtliche Figuren sind gleichberechtigt.
Die deutsche Fassung:
1978 stand Gerd Martienzen nicht mehr zur Verfügung und Peter Schiff war zu dem Zeitpunkt noch nicht sein Nachfolger. Manfred Lichtenfeld ist nicht unbedingt ein Segen für de Funes. Die Synchronisation ist trotz guter Besetzung wohl kostengünstig entstanden und der Ton liegt etwas steril auf dem Film drauf (nicht nur auf der Dvd, im Programmkino war derselbe Effekt), wodurch sich Lichtenfeld noch "aufdringlicher" für de Funes anhört. Zudem bemühte man sich, die Figur etwas hektischer zu machen, als sie es tatsächlich ist - auch das wirkt nicht sehr positiv. Der Kalauer hält sich allerdings in Grenzen. Hans-Jürgen Diedrich, Leo Bardischewski oder vielleicht gar Norbert Gastell wären sicher optimalere Besetzungen für Louis gewesen.
Bisher wurden nur wenige Sprecher erfasst. Hier ist mal ein Anfang.
Es spielen und sprechen:
Louis de Funes (Paul Ernzer) Manfred Lichtenfeld
Marthe Mercadier (Georgette, seine Frau) ???
Pierre Dudan (Charles Delindy) Erik Schumann
Philippe Lemaire (Henry, der Schmuggler) Michael Cramer
Jacques Castelot (Baumann, der Boss) Reinhard Glemnitz
Claudine Coster (Hilda, seine Freundin) ???
Pierre Doris (Pfadfinder-Führer) Hans-Jürgen Diedrich
Olivier Hussenot (Kommissar Guillaume) Christian Marschall
Maria Riqueline (Arlette Preminger) Helga Trümper
Jacques Dufilho (Alphonse) Norbert Gastell
Max Elloy (Fischer) Willy Friedrichs
Serge Davri (Vagabund) Thomas Braut stark chargierend???
Jean Mejean (Gendarm) Hartmut Neugebauer
Guy Loron (Gendarm) Peter Thom
Georges Fabre (Kriminalbeamter) Michael Gahr
sowie
Philippe Clay (Erzählstimme des Toten Jean-Louis) Rüdiger Bahr
Die Erzählstimme gehört Rüdiger Bahr, das ist leider das einzige Positive, an das ich mich erinnere. Was die Alternativvorschläge zu Lichtenfeld angeht - Diedrich hätte ich mir vorstellen können, aber Bardischewski und Gastell wären meiner Meinung genauso katastrophal daneben gewesen. Wer immer die Idee hatte, Fred Maire und Mogens von Gadow zu besetzen, hatte einen Geistesblitz (im Falle von Gadow der einzige in einer grottigen Synchro).
Gruß Stefan
fortinbras
(
gelöscht
)
Beiträge:
18.08.2014 21:11
#3 RE: Louis, die Schnatterschnauze (1961 / DF: 1978)
Rüdiger Bahr - ja, genau! Ich hab mein Hirn zermartert und kam einfach nicht drauf. Der hat das absolut fantastisch gemacht mit viel Ironie und Charme, damit allerdings auch einen Grund-synchron-ton gesetzt, den der Film dann nicht erfüllen konnte.
Gegen die Besetzung insgesamt habe ich nichts, Lichtenfeld ist ein Störfaktor und eben der billig-sterile Eindruck, bzw die unnötig und deplazierte Hektik in de Funes' Szenen.
Neben Bahr gefiel mir aber am Besten Christian Marschall als scheinbar überlegener Kommissar, dem das Treiben zusehends gegen den Strich geht.
Mogens von Gadow wäre auch passend gewesen. Bardischewski und Gastell würde ich keinesfalls als optimal bezeichnen, aber vor Ort wären sie mir besser erschienen als Lichtenfeld.