GB, 1959 Regie: Robert Hamer Drehbuch: Gore Vidal nach dem Roman von Daphne Du Maurier Musik: Bronislau Kaper Produktion: Maurier/Guinness/Balcon Verleih: M-G-M
Deutsche Fassung:
Firma: M-G-M Atelier , Berlin Dialogbuch: ? Dialogregie: ?
Deutsche Erstaufführung: 8. Jänner 1960
Inhalt:
Der kleine Gelehrte John Barratt macht Urlaub in Frankreich und staunt nicht schlecht, als er im Comte de Gue seinen Doppelgänger kennenlernt. Die Männer sind offensichtlich Zwillinge. De Gue hat eine amüsante Idee, doch Barratt erkennt erst spät, daß er inmitten einer teuflischen Intrige steckt...
Zum Film:
Alec Guinness, Daphne du Maurier und Michael Balcon produzierten diesen Film mit Wohlwollen der M-G-M auf eigene Faust und wollten an die großen Erfolge der Ealing-Zeit anknüpfen, besonders an "Adel verpflichtet". Die Geschichte ist spannend und gut konstruiert, leider aber auch ein wenig zu glatt und konturenlos inszeniert. Die Dialoge wurden von Gore Vidal gegenüber der Vorlage aufgepeppt, ab und an drängen sie sich aber in den Vordergrund. Bette Davis' Gastauftritte sind natürlich wirkungsvoll, allerdings kommt ein Hauch großes Hollywood in die sehr britische Atmosphäre, die ein wenig im Widerspruch zum britischen Understatement des Filmes steht. Seth Holt verstand es sechs Jahre später deutlich besser, die Davis in einem durch und durch englischen Film zu inszenieren ("War es wirklich Mord?). Bronislau Kapers Musik erinnert an große Hollywood-Schmonzetten und ist phasenweise ein wenig aufdringlich. Kommerziell war der Film nur durchschnittlich erfolgreich. Ein durchaus sehenswerter und auch spannender Film mit exzellenter Besetzung und prächtiger S/W-Fotografie, aber der typisch britische Stil will sich nicht so ganz mit den typischen Hollywood-Zugeständnissen vertragen.
Die deutsche Fassung:
Harry Meyen ist vielleicht auf den ersten Hinhörer nicht die optimale Wahl für Guinness, aber er macht die Doppelrolle ausgezeichnet und hört sich sehr ähnlich an wie Wolfgang Kieling es für den großen Briten tat. Er gestaltet beide Rollen nach Außen ruhig, jedoch mit kleinsten Facetten des jeweiligen Charakters und auch in den Dialogen mit sich sich selbst gelingt es ihm glaubwürdig, beide Personen individuell zu gestallten. Die fast naive Unschuld des einen und die satanisch-sardonische Hintergründigkeit des anderen Zwillings gestaltet er vorzüglich. Der Rest des Ensembles besteht aus grundsolider Berliner-Besetzung. Weniger begeistern konnte mich Tina Eilers. Ist Bette Davis' Spiel schon im Original an der gefährlichen Grenze zur Karikatur, hat es Tina Eilers noch ein wenig übertrieben.
Bisher gibt es keine Liste zu dem Film.
Besten Dank an Jeannot, der mir zum Film bereits eine Liste schickte, so daß ich nicht mehr viel zu tun hatte.
Es spielen und sprechen:
Alec Guinness - John Barratt - Harry Meyen Alec Guinness - Jacques, Comte de Gue - Harry Meyen Nicole Maurey - Bela - Eva Katharina Schultz Bette Davis - die alte Gräfin - Tina Eilers Irene Worth - Francoise - Edith Schneider Pamela Brown - Blanche - ? Annabell Bartlett - Marie Noel - Marion Hartmann ? Geoffrey Keen - Gaston - Peter Schiff Noel Howlett - Dr. Aloin - Alfred Balthoff Peter Bull - Aristide - Horst Niendorf Leslie French - Lacoste - ? Alan Webb - Inspektor - Kurt Waitzmann Eddie Byrne - Barmann - ? Maria Britneva - Hausmädchen - ? Peter Sallis - Grenzbeamter - Otto Czarski Harold Kasket - Zimmerwirt - ?