In den meisten Familien und Haushalten gibt es zu bestimmten Anlässen liebgewonnene traditionelle Gerichte. Da lohnt ein Blick über den Tellerrand immer und sei es als Anregung für andere Gelegenheiten. Daher mache ich hier mal den Anfang:
24. Dezember Fränkische Bratwürste mit Sauerkraut
25. Dezember Karpfen Thüringer Art mit grünen Klößen (von meiner besseren Hälfte eingebracht und für so gut befunden, dass seit Jahren als traditionelles Feiertagsgericht zum 25. Dezember etabliert)
26. Dezember Gans mit Maronen, Apfelrotkohl und Feldsalat
Sylvester 1000 Köstlichkeiten (= Bring-in-Party mit Freunden). Unser vorraussichtlicher Buffet-Beitrag dieses Jahr: in Butter geschwenkte Chili-Garnelen mit Queller
Bei uns gibts heut parnierte Scholle mit Erdäpfel-Vogerl-Salat und Sauce Tatare und am Christtag eine gebratene Ente mit Rotkraut und Knödel!! *sabber* Die ist so groß, dass auch fürn Stefanitag reicht!! xD
Und zu Silvester gibts belegte Brötchen!! ^^
fortinbras
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24.12.2014 09:32
#4 RE: Traditionelle Weihnachts- und Sylvestergerichte bei den Forumsmitgliedern
Eine nette Idee! Man nimmt schon gleich beim Lesen zu!
Früher, in der guten alten Zeit, gab es jedes Jahr am Heiligabend Cordon Bleu mit spezieller Fülle und Mayonaisesalat (mit sogenannter Schweizer Tartar), von meiner Oma gekocht, später bei meinen Eltern übernahm meine Mutter diese Art Tradition. Am 25. war man irgendwo eingeladen und am 26. gab es Stefanibraten. Der war für mich immer eine Tortur, weil da sind hartgekochte Eier drin und das ist pfui. Oberpfui! Da gab's für mich stets Beilage mit Beilage. Sylvester immer Brötchen und Fondue.
Später, offiziell erwachsen, gab es am Heiligabend (von 1996 - 2008) bei mir immer gebackenen Karpfen (vorher in Weißwein, Zwiebeln, Knoblauch und Kräutern eingelegt) und Mayonaisesalat (eher die dezent süße österreichische Art). Das hab ich auch bei Meiner Oma gekocht, als ich fünf Heilige Abende bei ihr verbrachte. An Sylvester gegrillten Lachs mit Gemüse, Petersilienkartoffeln und Sauerrahm-Krensauce. Und dann immer Tiramisu.
Zeiten ändern sich. Es gibt Karpfenverweigerer auf dieser Welt. Mittlerweile gibt es jedes Jahr etwas anderes.
Heute Abend darf man bei mir gebackene Schweinskotelett essen (mit Knochen), mit Rohschinken und Gorgonzola überbacken, dazu supergroße Penne in Tomatensauce. Roter Rüben-Salat mit Birnenbalsamico und Kürbis-Kernöl. Nachspeise: Weinpudding mit Biskotten und Heidelbeeren.
Morgen gibt es bei meinen Schwiegereltern gegrillten Zander und Petersilienkartoffel, danach Malakofftorte. Letztere wird fantastisch sein, der Fisch salzarm und gewürzfrei.
Am Stefanitag bin wieder ich dran, da gibt es Rehragout mit Kroketten und Rotkraut.
Sylvester ist das einzige Mal im Jahr, daß ich Vorspeise esse - da lasse ich mich überraschen, das macht meine bessere Hälfte. Für alles weitere bin ich zuständig: gegrilltes Entenbrustfilet, Cognac-Preiselbeersauce, Rotkraut und Kartoffelknödel. Als Nachspeise Beerentiramisu mit viel Likör drin. Keine Sauferei, keine Leute, keine Knallerei und keine Raketen.
Und mein Kater wird einiges abbekommen von den Roh-Zutatet. Vorausgesetzt, er wirft den Weihnachtsbaum nicht um. Wenn er ihn umwirft, kriegt er es trotzdem, weil er sich ja so erschrocken hat. Das ist pädagogisch durchaus vertretbar.
Ende der kulinarischen Durchsage!
Bonus-Track: also am Liebsten würde ich am Heiligabend traditionell "Kiachl'n" essen. Wer damit nichts anfangen kann: das sind so was wie Krapfen, nur flach ins Fett gelegt. Aussen rum gehen sie schön auf, in der Mitte bleibt eine Mulde. Schön braun gebacken, füllt man die ersten pikant mit Sauerkraut und spätere mit Preiselbeerkompott. Das ist ein uraltes Bauernessen. Nur leider kann ich so ziemlich alles kochen und backen, nur mit Germteig stehe ich auf Kriegsfuß. Egal, welche einfachen Tricks ich anwende. Das gelingt nie. Heul, heul, heul.
Zu den Zeiten wo Oma noch lebte, gab es immer Ente oder Breuler zu Weihnachten. Dann mit Klößen, Rotkohl und Soße.
Heute gibt es nur einfaches essen, was jedes Jahr anders ist. Ich brauche auch dieses ganze fettige Zeug nicht an Weihnachten. Heute gibt es z.B. einen Gemüseauflauf zum Mittag und am Abend machen wir selbst Pizza.
An Silvester gibt es dann meistens Kartoffelsalat mit Geflügelwürstchen zum Abendessen.
Am Weihnachtsabend gibt es bei uns traditionell immer Truthahn. Am 1. Weihnachtstag sind wir bei Oma eingeladen, ich schätze mal da gibt's Fisch. Am 2. Weihnachtstag wird das gegessen, was noch im Kühlschrank vorhanden ist.
Silvester kann ich nicht so sagen, die Gerichte wechseln da immer ab.
24. Dezember: Nudeleintopf 25. Dezember: Gaststätte - tja, entweder Rehbraten oder irgendein anderes Schmankerl 26. Dezember: ganz wenig ... hehe, nein, leider nicht. Die Gans wird schon ausreichend genug sein
31. Dezember: Ganz verschieden - mal gab es Gyrossuppe, ein anderes Jahr Chili oder z.B. letztes Jahr einen schön-scharfen Kesselgulasch.
Heiligabend gibt es jedes Jahr traditionell Kartoffelsalat und Würstchen. Dazu gibt es verschiedene Biersorten (und natürlich auch anderes, auch alkoholfreies) zu trinken. Am 1. Weihnachtstag wird es Rotkohl mit voraussichtlich Kartoffeln und Klößen und irgendwas fleischigem geben.
Für den 2. Weihnachtstag ist mir noch nichts bekannt.
An Silvester bin ich meistens unterwegs, also gibt es dort kein traditionelles Silvesteressen.
Ich bin ja sehr gespannt, ob es hier in diesem Thread mal irgendeinen Beitrag gibt, in dem KEINE Leichenteile als Weihnachtsgericht aufgezählt werden. Vegetarische/Vegane Weihnacht ohne Tierleid (Ich sag' nur "Fest der Liebe" und so...) ist nämlich durchaus möglich!
S.T.O.F.F.E.L.
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Beiträge:
24.12.2014 16:35
#10 RE: Traditionelle Weihnachts- und Sylvestergerichte bei den Forumsmitgliedern
Die meisten Menschen sind halt Fleischfresser oder Aasfresser. Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung und das Achten auf Qualität. Reine Fleischfresser sind ähnlich einseitig wie reine Veganer. Vegane Kost-Vertreter arten für mich sowieso aus, weil ein gesellschaftspolitisches Zeichen die natürliche Nahrungskette ersetzt und bei einem Großteil reine Modeerscheinung ist. Zudem gilt zu bedenken, daß nicht wenige vegane Ersatzprodukte von Gentechnik getragen werden und im Widerspruch zum gesunden Leben stehen. Weiters werden nicht wenige vegane Produkte im Versuchsstadium an Tieren ausprobiert. Darunter befinden sich auch Tiere, die keine Pflanzenfresser sind. Jeder normale Uni-Professor, der sich mit Medizin und Ernährung auskennt, kann dazu faktenunterstützt Berichte liefern. Aber das ist hier kein gesellschaftpolitischer Thread.
Bei uns gibt's auch Leichen zum Essen. Allerdings werden von meiner Familie keine Massentierhalter gefördert, die Tiere quälend durch halb Europa schleppen, um dafür Förderungen zu kassieren.
Heute macht mein Daddy Forelle gebraten mit Kartoffelsalat. Morgen geht's zur Omi und da gibt's ein kulinarisches Schmankerl aus ihrer Heimat, nämlich Sauerbraten.
Meine Schildkröte Otto bekommt eine Sonderration Blattspinat, Sellerie und Endiviensalat. Und meine Katze Carmi, nunmehr auch schon eine zwölfjährige ältere Dame, kriegt vor Blut triefende Rindsleber.
Im Übrigen wär ich für die Abschaffung der Worte 'Klöße' und 'Klops'. Des san Knödeln, Oida!
24.12.: Jakobsmuscheln auf Kürbis-Trüffel-Püree, Hummer, tiramisù e gelato allo champagne & cantuccini. 25.12.: Kobe-Rind, dazu Maldon Sea Salt Flakes, Brot nach altem römischem Rezept aus Exfreundins Familie. 26.12.: vegetarisches Allerlei. Nee, Donnie, nur ein Scherz, sorry. Sylter Royal, Salzwiesen-Lamm, abschließend Tote Tante und ein Sauerstoffzelt.