Schweden, 1846: Dr. Vogler tritt als Magier und Heiler samt seiner illustren Kollegenschaft mit seinem "Magnetisches Heiltheater" auf. In Stockholm sollen die Kräfte des mysteriösen Vogler von Experten untersucht werden...
Zum Film:
Persönlich stufe ich dieses Werk von Ingmar Bergman als gelungener ein, als es manch geprisenens Meisterwerk ist. "Das Gesicht" wird häufig übersehen und spaltet bis heute Kritiker und Publikum. Der Film ist ein schönes Beispiel für den Wandel in Bergmans Filmen, als sich seine "mystische Phase" langsam immer mehr in psychologische Stimmungsportraits und Seelengemälde verwandelte. Schauspielerisch und visuell sehr stark umgesetzt, bedient sich Bergman hier sämtlicher Versatzstücke des Schauerfilmes, greift aber auch auf Volksstück-Zutaten zurück (weswegen der wie eine Spitze gegen die überhöhten Erwartungen der Kritiker wirkende volkstümliche Schluß vielen missfällt). Ein reales Märchen über Sein und Schein, dessen Unebenheiten mir den Film greifbarer machen, als jene (zumeist später entstandenen) Werke des Regisseurs, die zu perfekt und überfrachtet zum Ende kommen.
Die deutsche Fassung ist großartig typengerecht besetzt bis in kleine Rollen, fängt die Stimmung des Filmes perfekt ein und ist schlichtweg ausgezeichnet.
Wilhelm Borchert ist nicht mein Favorit für Max von Sydow. Solange Vogler in seiner theatralischen Maske steckt, mit Bart und unter schwarzer Perücke, paßt er großartig (spricht aber erst spät im Film und wenig). Sieht man Sydow aber dann ganz normal, wirkt die Stimme fast etwas aufgesetzt.
Bislang gibt es nirgendwo eine umfassendere Liste zu diesem Film.
Es spielen und sprechen:
Max von Sydow - Dr. Vogler - Wilhelm Borchert Ingrid Thulin - Manda Vogler - Eva-Katharina Schultz Gunnar Björnstrand - Dr. Vergerus - Friedrich Schoenfelder Bibi Andersson - Sara - Renate Danz Erland Josephson - Konsul Egerman - Friedrich Joloff Gertrud Fridh - Ottilia Egerman - Gisela Uhlen Bengt Ekerod - Johan Spegel - Eduard Wandrey Ake Fridell - Tubal - Werner Lieven Toivo Pawlo - Frans Starbeck - Fritz Tillmann Sif Ruud - Sofia - Tilly Lauenstein Naima Wilfstrand - Großmutter Vogler - ??? Lars Ekborg - Simsson - Herbert Stass Oscar Ljung - Antonsson - ??? Ulla Sjöblom - Henrietta Starbeck - ??? Axel Düberg - Rustan - Harry Wüstenhagen Birgitta Pettersson - Sanna - ??? Frithiof Bjärne - Grenzoffizier - Konrad Wagner N. N. - Erzählstimme - Klaus Miedel
Zitat von fortinbras im Beitrag #1 Ob in der DDR die westdeutsche Fassung lief oder eine eigene Synchronfassung angefertigt wurde, das wissen vielleicht die Experten.
Als Experte würd ich mich nicht bezeichnen, um Gottes Willen. Aber durch die Bücher kann ich sagen, dass der Film in der BRD-Synchro übernommen wurde.
Wenn sich wer nach dem Umfrisieren älterer Dissertationen "Doktor" nennen darf, ist jemand mit DDR-Filmjahrbüchern als Quelle auch ein anerkannter Experte!
Auch wenn ich das Argument etwas eigenartig finde, stimme ich im Ergebnis absolut zu. Es gibt hier im Forum so manchen, der sich selbst für einen Experten hält, ohne auch nur die Hälfte von Silenzios Kenntnissen zu haben. Von der Mühe, die er sich beim Erstellen der vielen Listen macht (statt sinnlose Diskussionen vom Zaun zu brechen), ganz zu schweigen.
Gedacht war meine Bemerkung jedenfalls als Kompliment!
Ein Buch von Silenzio würde ich jederzeit blind kaufen, eines z. Bsp. von Georg Seeßlen muß man mal vorsichtig inspizieren. Was nicht heißen soll, daß dieser eine Uni-Arbeit abgeschrieben hat, aber verdeutlichen soll, daß Freude, Leidenschaft und Kompetenz an einer Sache für mich persönlich ertragreichere Ernte bringt, als reine Schulmeisterei.
Auch wenn er vielleicht einen roten Kopf kriegt: ein Hoch auf Silenzio darf man schon mal laut ausrufen im Forum!
Treiben wir noch ein bisschen Off-Topic. Der Threadersteller wird uns jetzt schon verfluchen.
Na schön dank auch. Nu ist der Kopf wirklich rot. So kann ich mich doch unmöglich auf Arbeit blicken lassen, vor allem wenn morgen mal wieder die monatliche Dienstberatung ansteht und ich der Protokollant bin.
Ein Buch von mir ist in den nächsten Jahrzehnten sehr wahrscheinlich nicht geplant. Obwohl... höchstens ein Tatsachenbericht über die Vorgänge meiner Ex-Firma. Das würde dann die erste Hälfte sein. Und die zweite könnte über diverse Dinge handeln, die ich aktuell in meiner Tätigkeit als BufDi (Bundesfreiwilligendienst) in einer sozialen Einrichtung täglich erlebe.
Egal, was du schreibst!!! Ich kaufe es - warte aber bitte nicht zu lange, statistisch betrachtet liege ich bei so ziemlich genau 50% der Lebenserwartung österreichischer Männer.
Du könntest natürlich auch ein Online-Buch schreiben, das geht schneller!