Großbritannien, 1968 Regie: Sam Wanamaker Drehbuch: John C. Higgins / James B. Gordon Musik: Harry Robinson Produktion: Caralan / Dador Verleih: United Artists
Deutsche Fassung (1969):
Firma: Ultra Film, Berlin Dialogbuch/-regie: Michael Günther ?
Deutsche Erstaufführung: 9. Jänner 1970
Inhalt:
Eine Reihe von Morden im Zusammenhang mit Falschgeld führen den US-Agenten Novak nach London. In England soll die Zentrale der international tätigen Organisation liegen. Novak und Yard-Kollege Thompson können sich getarnt als gesuchte Verbrecher in die Bande einschleussen...
Zum Film:
Sam Wanamakers Film ist kein Meisterwerk - und will es auch gar nicht sein. Ein handfester Thriller mit Konsequenz spannend inszeniert, gut besetzt und immer mit dem Bewußtsein umgesetzt, nur kurzweilig unterhalten zu wollen - das Resultat kann sich trotz oft schlechter Kritiken sehen lassen. Der Film ist bis in kleinste Rollen mit echten Typen besetzt und bietet zahlreiche schöne Locations - allerdings wurden auch fast alle Liverpool-Szenen in London gedreht.
Die jazzig angehauchte Musik von Harry Robinson gefiel dem Musikalischen Leiter Philip Martell dermaßen, daß er dem jungen Komponisten bei Hammer Films die Arbeit an der Serie "Journey into the Unknown" zutrug. Daraus entstanden dann mehrere klassische Horrorscores für die Company.
Die deutsche Fassung ist gut besetzt. Heinz Petruo paßt hier sehr gut zu Brynner - Klaus Miedel hätte ich mir hier nicht wirklich vorstellen können. Seltsamerweise ist auch Heinz Giese in einer Rolle zu hören, zusammen mit Brynner, hier hätte man auch eine Kontinuität zu vorangegangenen Filmen herstellen können.
Charles Gray als eleganter schwuler Verbrecher wird von Martin Hirthe synchronisiert. Wer auch immer auf die Idee kam, es klappt hervorragend. Hirthe wird nur dann etwas affektiert und anzüglich tuntig, wenn es der Rolle entspricht. Bei Blumhagen etwa wären die zwei Seiten der "Eule" nicht so wirkungsvoll gewesen.
Bei Arne finden sich neun Einträge, diese lassen sich um einige ergänzen.
Es spielen und sprechen:
Yul Brynner (Peter Novak) Heinz Petruo Charles Gray (Nick Harrison alias Eule) Martin Hirthe Edward Woodward (Arthur Thompson) Michael Chevalier John Barrie (Superintendend Sloan) Paul Edwin Roth Graham Crowden (Smythe) Ottokar Runze Walter Gotell (George Leeds) Arnold Marquis Adrienne Corri (Angela Richmond) Eva Katharina Schultz Anthony Jacobs (Firenos) Wolfgang Büttner Karel Stepanek (Müller) Curt Ackermann Ivor Dean (Reynolds) Franz Otto Krüger Hugh McDermott (Ray Moss) Heinz Giese Hilary Dwyer (Annie Marlowe) ? Ken Jones (Stroud) Wolfgang Amerbacher Bernard Archard (Collins) Dietrich Frauboes Geoffrey Reed (Martin) Edgar Ott Joe Cornelius (Gordie) Hans Dieter Zeidler Paddy Webster (Mary Thompson) ? (will mir grad nicht einfallen) Dennis Shaw (Croupier) Joachim Nottke Jan Rossini (Debbie) ? Anita Prynne (Genevieve) ? (könnte Christine Gerlach sein) Philip Ross (Carter) ? Arnold Diamond (Pollard) Eric Vaessen Philip Anthony (Falschgeld-Experte) Heinz Welzel Larry Taylor (Anführer des Schlägertrupps) ? (erinnert an Hans Wiegner) Lucille Soong (Mädchen im Dampfbad) ? N. N. (Casino-Angestellter) Klaus Sonnenschein Patrick Allen (Erzähler) Horst Niendorf
Ultra Synchron dürfte man als sicher voraussetzen - die United Artists ließen seit Jahren und auch weiterhin für Jahre nie bei einer anderen Firma arbeiten und lieferte auch genug Kassenerfolge, dass für sie immer Ressourcen da waren (bei Columbia sah es ja nicht so gut aus, weshalb sie wohl auch häufiger wechselte). Petruo für Brynner lässt mich Michael Günther als Autor und Regisseur vermuten - gewiss, bei "Adios Sabata" war die gleiche Besetzung der Kontinuität zu "Sabata" (mit Van Cleef) geschuldet, aber gerade Günther ist bei der Ultra zu dieser Zeit gut denkbar.