Colman war Sohn eines britischen Industriellen. Im ersten Weltkrieg wurde er nach nur kurzem Fronteinsatz schwer verletzt und kam nach England zurück. Eine Karriere im diplomatischen Dienst vor Augen, nahm er eher aus Jux eine kleine Theaterrolle an. Sein Schicksal war damit besiegelt, er wurde Schauspieler. 1920 emigrierte er in die USA, wo er schon bald Erfolge beim Stummfilmkino erzielen sollte. Zusammen mit der Ungarin Vilma Banky war er eines der Traumpaare des tonlosen Hollywood-Filmes. Mit dem Ton kam dann die Karriere erst richtig in Schwung, 1930 war er für gleich zwei Rollen für den Oscar nominiert. Bei MGM unglücklich, da er nicht in Musicals verheizt werden wollte, wurde er bald einer der ersten freien Schauspielstars auf dem Markt. Während der 30er zählte er zu den größten Stars des US-Kinos, doch gegen Ende der Dekade sank der Stern und er drehte in den folgenden Jahren nur noch wenige Filme. 1948 erhielt er einen Oscar für "Ein Doppelleben". 1958 verstarb er an Lungenkrebs. So schillernd sein Stern war, ist er doch hinter Clark Gable oder Errol Flynn schon stark verblasst.
Ob "Bulldog Drummond" je eine deutsche Auswertung (TV?) erhielt, weiß ich nicht - jedenfalls setzte sich die Zensur 1929 in Deutschland sehr intensiv mit dem Film auseinander.
Danke für alle Hinweise und Ergänzungen!
Stummfilme (Auswahl):
Die weiße Schwester (1923) Ein Dieb im Paradies (1925) Der schwarze Engel Lady Windermeres Fächer Beau Geste (1926) Die Nacht der Liebe (1927)
Tonfilme:
1929: Bulldog Drummond Flucht von der Teufelsinsel - 1932: Cynara / Kann eine Frau verzeihen? - 1933: Das zweite Gesicht - 1934: Bulldog Drummond schlägt zurück - 1935: Der Mann, der die Bank von Monte Carlo sprengte - Kampf um Indien - Flucht aus Paris / Eine Geschichte zweier Städte - Wolfgang Lukschy 1936: Unter zwei Flaggen - 1937: Der Gefangene von Zenda - In den Fesseln von Shangri-La - E. F. Fürbringer (1.) / Hellmut Lange (2.) / Hans-Jürgen Wolf (3.) 1938: Wenn ich König wäre - Hellmut Lange 1940: Glückspilze - 1942: Gefundene Jahre - Wolfgang Lukschy Zeuge der Anklage - Hartmut Reck 1944: Kismet - 1947: Ein Doppelleben - O. E. Hasse 1954: Hollywood Star TV (Serie, 1 Ep) - Rolf Jülich 1956: In 80 Tagen um die Welt - Friedrich Joloff
Lukschy ist hier grandios als der vom Leben gelangweilte, dem Alkohol zugetane Sidney Carton und taut in der Rolle voll auf. Ob es der betont beherrschte, aber ungelenke Sprachrythmus ist, um die Trunkenheit zu übertünchen oder sämtliche Zynismen - Lukschy spielt die Rolle meisterhaft.
"In den Fesseln von Shangri-La" (DVD): Hans Jürgen Wolf
Die Synchro ist sauber gemacht, aber uninspiriert - und angesichts der Mitwirkung von Eric Vaessen auch gar nicht mehr so neu; seltsam, dass sie offenbar noch gar nicht richtig ins Bewusstsein gerückt ist.