Nicht zu vergessen: Melvin Quinones. Wurde oft für Exoten (meist Spanischsprachige) besetzt, sprach aber auch hin und wieder "normale" Rollen, bei denen man aber seinen Akzent heraushören kann.
Und dann noch Abelardo Decamilli. Bei ihm wäre interessant, warum man ihn aktuell nur in "Native-Rollen" besetzt, denn anscheinend kann er ja akzentfrei deutsch (zumindest als Jugendlicher konnte er es). Schade, bei der sonoren Stimme. Wäre mal 'ne Abwechslung zu Schmitz und Co. Blödes Schubladendenken.
fortinbras
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gelöscht
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Beiträge:
10.03.2015 12:28
#17 RE: Synchronsprecher/innen mit (hörbarem) Migrationshintergrund
Ivan Malre - ich kenne diese Stimme zumindest bewußt nicht. Mit welchem Akzent sprach er denn das "Wienerisch"?
Ob Sachsen, Wiener, Bayern - natürlich können sie ein sehr klares Deutsch sprechen. Aber irgendwann verraten auch die sich immer wieder mal, das liegt in der Natur der Sprache.
Und was etwa Osman Ragheb oder Howard Vernon anbelangt: so astrein das Deutsch auch sein mag, es gibt auch eine "Sprachmelodie" und die ist immer wieder mal verräterisch.
Ganz astreines Deutsch, wie es auch modern geworden ist bei der Filmsynchronisation, entbehrt jeglicher Natürlichkeit. Sprachfärbungen und Akzente sind wichtig und vorhanden. Warum man gerade in Deutschland soviel Wert darauf legt, das zu eliminieren, weiß ich nicht - weil in dem meisten Fällen sind diese Färbungen im Original vorhanden und machen Sprache lebendig. Aber das ist jetzt Abschweife.
Übrigens hat eine österreichische Zeitschrift zum 80er von Wolfgang Völz geschrieben: "Die Synchronstimme des gebürtigen Polen kennt jedes Kind." Und das kann man so ja nun wirklich nicht sagen...wobei mir hier immer auffiel: Völz, Arent und Kinski stammen praktisch aus der selben Gegend. Aber Völz und Arent waren immer Deutsche, während bei Kinski gerne der "gebürtige Pole" hervorgekehrt wurde. Lag es nur am osteuropäischer klingenden Namen oder wollte man da auch die Herkunft für den Wahnsinn verantwortlich machen?
Zitat von fortinbras im Beitrag #17Ivan Malre - ich kenne diese Stimme zumindest bewußt nicht. Mit welchem Akzent sprach er denn das "Wienerisch"?
Mit seinem ganz normalen leicht serbischen, er versuchte nicht, das Wienerische zu imitieren.
Zitat von fortinbras im Beitrag #17Völz, Arent und Kinski stammen praktisch aus der selben Gegend. Aber Völz und Arent waren immer Deutsche, während bei Kinski gerne der "gebürtige Pole" hervorgekehrt wurde. Lag es nur am osteuropäischer klingenden Namen oder wollte man da auch die Herkunft für den Wahnsinn verantwortlich machen?
Da dürfte eher Unwissenheit oder falsche Political correctness eine Rolle spielen - zu jener Zeit war die Region, auch wenn sie als unabhängig galt, vor allem deutsch besiedelt und folglich waren sie geborene Deutsche. Da Gdansk heute rechtmäßig zu Polen gehört, deutet man die dort Geborenen einfach um. Darauf, dass Kinski/Nakszynski als "Volkdeutscher" gegolten hätte (das wäre noch eine gewisse Begründung), kenne ich keine Hinweise.
Danke für die Auskunft. Besser, ein "Wiener" spricht mit serbischem Akzent, denn mit gekünsteltem Schönbrunner-Deutsch (was meistens peinlich ist).
@ Gobber Newhouse:
Also gibt es doch einen Thread zum Thema. Allerdings muß man auch mal auf dessen Titel kommen. Da es von lästigen Anglizismen ja nur so wimmelt, vermutete ich einen solchen Thread unter anderem Titel.