Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #11Wenn auf der DVD nicht schon der Ton tiefer gepitcht war (was ich nicht glaube), kann die BD gar nicht ZU tief sein, da die Synchro auf 24 b/s erstellt wurde.
Ah, okay. War (wegen TV-Synchro) von 25 b/s ausgegangen.
Nein, die DEFA synchronisierte bis 1984 durchweg auf 24 b/s, da spielte es keine Rolle ob Kino oder TV (das traf aber eigentlich auf alle Studios zu in Ost und West, dass es bei der Geschwindigkeit keine Rolle spielte ob fürs Kino oder fürs Fernsehen). Wohingegen das Fernsehen der DDR nur auf 25 b/s synchronisierte.
Nachdem der neue Thread relativ sinnlos war, bringt vielleicht zumindest dieses Sample vom 2. Polizisten etwas: https://voca.ro/1926PRqiX5wS.
EDIT – In Absprache mit Silenzio habe ich, was nicht Liste war, aus meinem Thread doch noch einmal rekonstruiert (leicht überarbeitet):
[…] Eine DEFA-Fassung finde ich immer erfreulich – bei einem solchen Hammer-Gruselthriller, bei dem man damit nicht unbedingt rechnen würde, aber noch einmal besonders interessant. Für mein Empfinden ist es zwar keine herausragende Arbeit, aber eine grundsolide allemal. Dieter Leinhos empfand ich tatsächlich als sehr interessante Besetzung für Cushing. Leider ist er zu jung (gerade für eine Rolle, die sich selbst explizit als alten Mann einführt, und im Kontrast zu einer Hauptrolle, die scherzhaft als Kindsbraut bezeichnet wird und erst 22 sein soll, obwohl sie optisch genauso gut doppelt so alt sein könnte). Es hätte ja nicht gleich Herbert Hoffmann sein müssen – hätte er das ein kleines bisschen durchs Spiel kompensiert, wäre ich begeistert gewesen. Als Punktlandung empfand ich Ingrid Hille. À propos Herbert Hoffmann: Ich würde hier trotz einiger Leipziger wieder auf eine Weimarer Arbeit tippen (Heine und Billerbeck in ziemlich kleinen Rollen, dazu Leinhos/Gera und Glowalla/Magdeburg: ist neben den zwei noch Unbekannten ein Übergewicht).
Die Texte sind natürlich dort amüsant, wo sie, jeweils schon ganz am Anfang, ihren Ursprung deutlich erkennbar werden lassen („Endlich sind sie abmarschiert in die Falle [= ins Bett]“) – oder aber gerade nicht („Du liebe Güte, Gruppensex?“).
Über den FBJ war wohl nichts weiter herauszubekommen, @Silenzio? „Nachts kommt die Angst“ ist jedenfalls, wie einem zeitgenössischen Fernsehprogramm zu entnehmen ist, tatsächlich der DDR-Titel.
Die deutsche Fassung ist in der Version, die bei Amazon abrufbar ist, vor allen Dingen am Anfang sehr stümperhaft an das sehr schicke HD-Master angelegt (der Klassiker: Geräusche werden wiederholt, weil man als Füllmaterial für Fehlstellen eben nur vermeintlich stille Passagen verwendet hat; asynchron ist das Ganze noch dazu immer wieder) – nun ist die Frage, ob der Prime-Video-Fassung die Version von HanseSound oder die von StudioCanal zugrunde liegt (sofern sich die beiden überhaupt unterscheiden …).
Nachdem du den Thread hochgeholt hast und ich nochmal in die Besetzungsliste schaute, würde ich tatsächlich auch auf Weimar tippen.
Aus dem FBJ war nur noch zu entnehmen, dass die Synchro schon 1975 entstand. Leider fing es genau 1976 an, dass bei TV-Synchros sämtliche Synchron- und Sprecherangaben wegfielen. Bis 1975 waren die noch vorhanden. Ich frage mich bis heute warum. Definitiv sehr schade.
Ach, richtig! Wirklich schade. Für Weimar wäre die Arbeit ja doch vergleichsweise unspektakulär, insofern hätte mich hier schon interessiert, wer dahinter steckte. Vielleicht würde man auf der West-VHS noch fündig werden – das DEFA-Logo bzw. die entsprechenden Angaben wurden ja nicht immer getilgt –, aber die scheint im Moment nicht auf dem Markt zu sein …
Wobei, selbst dann würde das Rätselraten weiter gehen. Selbst in frühen FBJs (und demzufolge auch in Vor- oder Abspännen) machte man keine Unterscheidung mehr, ob nun Berlin, Leipzig oder Weimar, nur DEFA als Angabe. Da kann man nur anhand der Sprecher oder Ton und Schnitt das Atelier bestimmen. Aber zumindest in ganz frühen DEFA Synchros stand wirklich mal DEFA Weimar, da ist mir das direkt aufgefallen. Aber später sind wir gefordert. :D
Zitat von Silenzio im Beitrag #21Ich frage mich bis heute warum. Definitiv sehr schade.
Ich meine nach wie vor, dass dies mit den Protesten und darauf folgenden Ausreisewelle zu tun hatte. Da die FBJ erst später gedruckt wurden, müsste das zeitlich genau hinhauen.
Tja - auch 1960 wurden Synchronangaben in den Filmprogrammen komplett weggelassen, aber in den Filmvorspännen waren sie da. Vielleicht wollte man sukzessive beginnen, Sprecherinfos konsequent wegzulassen (einige verdächtige TV-Synchros wie "Major Zeman" oder was Stabsangaben betrifft "Curro"), hat dann aber doch darauf verzichtet.