"Cone of Silence" (UK) / "Trouble in the Sky" (US)
Großbritannien, 1960 Regie: Charles Frend Drehbuch: Charles Frend / Jeffrey Dell nach dem Roman von David Beaty Musik: Gerard Schurmann Produktion: Baring Productions Verleih: Hamburg/Ring
Deutsche Fassung (1962):
Firma: Dialogbuch: Dialogregie:
Deutsche Erstaufführung: 18. April 1962
Zum Film:
Ein ausgesprochen geradlinig inszenierter Thriller rund um merkwürdige Vorkommnisse bei einer Fluglinie, wo offenbar absichtlich technische Mängel gewisser Maschinen vertuscht werden sollen. Der Film verschwendet nicht viel Zeit für Nebenhandlungen oder Romanzen, bietet interessante Charaktere und baut nahezu actionfrei seine subtil-nüchterne Spannung auf.
Obwohl er an zweiter Stelle steht, hat Peter Cushing eine relativ kleine Rolle, allerdings sind die Szenen sehr markant und es gibt kaum definierte Hauptrollen, alles ist handlungsmäßig fair verteilt. Für Cushing war der aalglatte, überkorrekte und etwas schleimig-intrigante Captain Judd ein willkommener Abstecher aus der Horrorwelt. Bernard Lee in einer praktischen Hauptrolle ist sehr sehenswert, Charles Tingwells Figur hat sich um einen Buchstaben zu früh gemeldet: hier heisst er Braddock, bald schon wurde er aber zum Inspektor Craddock.
Der seinerzeit kommerziell sehr erfolgreiche Film kam 1962 in die deutschen Kinos. Christian Marschall sprach erstmals für Cushing, Wolfgang Kieling ist eine interessante Besetzung für George Sanders - aber interessant wäre es auch umgekehrt gewesen (Kieling für Cushing, Marschall für Sanders). Hervorragend Heinz Engelmann für Bernard Lee.
Mit Ausnahme der bereits hier geposteten Namen, die schon von wem in die SK übertragen wurden, gibt es noch keine Liste.
Es spielen und sprechen:
Michael Craig (Captain Hugh Dallas) Günther Dockerill Peter Cushing (Captain Clive Judd) Christian Marschall Bernard Lee (Captain George Gort) Heinz Engelmann George Sanders (Sir Arnold Hobbes) Wolfgang Kieling Elizabeth Seal (Charlotte Gort) Renate Heilmeyer Andre Morell (Captain Manningham) Heinz Piper Charles Tingwell (Captain Braddock) Hans Daniel Gordon Jackson (Captain Jock Bateson) Uwe Friedrichsen Noel Willman (Nigel Pickering) Rolf Mamero Delphi Lawrence (Joyce Mitchell) Marne Maitland (Mr. Robinson) Werner Dahms ? Jack Hedley (1. Offizier) Charles Mylne (Steward) Gerd Vespermann Howard Pays (Steward) Charles Brauer Charles Lloyd-Pack (Kommissionsvorsitzender) Friedrich Schütter Olga Dickie (Miss Wright) Gerald Sim (Flughafenangestellter) Lucy Griffiths (Schankdame) Geoffrey Bayldon (Flughafenangestellter) Walter Klam N. N. (Tower-Lotse) Friedrich Schütter
Elizabeth Seal, das ist Mrs. John Drake - Renate Heilmeyer. Für Geoffrey Bayldon ist, fast aus dem Off, Walter Klam zu hören. Howard Pays, der den 2. Steward spielt, wird von Charles Brauer gesprochen und Charles Lloyd-Packs wenige Worte ist eine zweite Rolle von Friedrich Schütter.
Den Film kenne ich noch nicht, die Besetzungsliste liest sich aber sehr interessant, obwohl die Angaben zur deutschen Fassung bei mir eher für Kopfschütteln sorgen. Peter Cushing hatte zu dieser Zeit mehrere Sprecher in Berlin gehabt, aber man importierte von diesen niemanden, sondern stattdessen den Münchner Christian Marschall, der ihn damals noch gar nicht gesprochen hatte. George Sanders hatte zu dieser Zeit mit Siegfried Schürenberg und Curd Ackermann gleich zwei Stammsprecher, man gab ihm dagegen Wolfgang Kieling, der eine ganze Generation jünger war und den ich mir eher für Charles Tingwell vorstellen könnte. Andre Morell wurde ebenfalls sowohl von Ackermann als auch von Schürenberg gesprochen, so dass einer der beiden hätte übernehmen können, wenn der andere bereits mit Sanders bedient gewesen wäre. Heinz Engelmann für den oft bodenständig, geradlinig und manchmal auch bissig wirkenden Bernard Lee kann ich mir dagegen ganz gut vorstellen.
Bernard Lee spielt hier eine seiner schönsten Rollen und ist ausnahmsweise mal kein bisschen bärbeißig. Ein erfahrener Pilot, der für einen offensichtlichen technischen Defekt geradestehen muss. Auch wenn er die Fluglizenz wiederbekommt, er bleibt verletzt - und ist auch verbissen, die Ursache herauszufinden. Hier war Engelmann schlichtweg perfekt: der aufrichtige Held und das Fliegermilieu standen ihm ja nahe.
Cushings Rolle ist auch gegen den Strich besetzt, ein aalglatter, intriganter und schleimiger Ehrgeizling, der seine Fehler anderen in die Schuhe schiebt und der im Grunde ein ziemlicher Feigling ist. Cushing hat hier nichts von seiner sonstigen Überlegenheit. Marschall bringt die Rolle sehr gut zum Ausdruck, aber Kieling wäre (trotz des Altersunterschiedes) eine viel interessantere Besetzung gewesen. Ehe ich den Film deutsch sah, hatte ich ich in Kenntnis der Rolle so meine Vorstellungen: München - Holger Hagen, Hamburg - Rolf Mamero, Berlin - Klaus Miedel. Mit Marschall hätte ich nicht gerechnet.
Sanders als durchtriebener Anwalt, der auf freundlichste Art sehr kalt ist und berechnend, hat nur wenige Szenen. Trotz des Altersunterschiedes passt Kieling durchaus sehr gut. Gerechnet hatte ich hier mit Schürenberg oder Ackermann, Kieling war auch überraschend.
Heinz Piper für Morell sagt mir nicht zu, er hört sich wie der Polier einer Baustelle. Ein verständnisvoller Polier, aber unverkennbar. Die distinguiert besonnene Art, die Morell hier an den Tag legt, geht ihm völlig ab.
Eine österreichische Fernsehzeitschrift hat übrigens in einem kleinen Nachruf auf Cushing im August 1994 ausgerechnet ein Bild aus "Zone des Schweigens" genommen.
Zitat von fortinbras im Beitrag #6Eine österreichische Fernsehzeitschrift hat übrigens in einem kleinen Nachruf auf Cushing im August 1994 ausgerechnet ein Bild aus "Zone des Schweigens" genommen.
In einem amerikanischen Filmlexikon (Cinemania?) war der Artikel über Cushing mit einem Bild versehen, dass ihn in seiner Maske als Dr. Schreck zeigte; dieses Aussehen (mit Bart und Schlapphut) war für ihn auch alles andere als typisch.
Der von mir erwähnte Beitrag zeigte Cushing in Pilotenuniform, die ihm übrigens sehr gut steht. Eine Zeit lang hatte die "TV Media" bei manchen Filmen so kleine Kästchen, wo ein besonderer Star aus einem Film kurz vorgestellt wurde. Da lief "Die Rache der Pharaonen" und im Kästchen war auch das Bild in Pilotenuniform.
Vermutlich gab es auch irgendwo das Bild aus "Top Secret", unter dem stand: "Als Sherlock Holmes begeisterte er ein Millionenpublikum".