Originaltitel: "Nor the Moon by Night" US-Titel: "Elephant Gun" Videotitel: "Gnadenloser Dschungel"
GB, 1958 Regie: Ken Annakin Drehbuch: Guy Elmes Musik: James Bernard Produktion / Verleih: Rank Film
Deutsche Fassung:
Rank Synchron, Hamburg Dialogregie: Edgar Flatau Dialogbuch: Erwin Bootz Ton: Friedrich Albrecht Schnitt: Gerhard Kossinna
Deutsche Erstaufführung: 17. April 1959
Zum Film:
Man nehme zwei Männer, eine Frau, eine weitere Frau für's doppelte Happy End, ein paar wilde Tiere, ein paar Eingeborene, einen Nationalpark und einen dicken, skrupellosen Geschäftemacher und schon hat man das Süppchen gekocht. Ein wohlschmeckendes Süppchen: die Mischung geht auf, weil der Film tolle Aufnahmen hat, eine sehr kompetente Regie und vor allem weil die Schauspieler sehr naturalistisch ohne melodramatische Ansätze spielen. So glaubt man, einen besseren Film gesehen zu haben, als es der Inhalt verspricht.
Auch wenn der Film in Kenia spielt - gedreht wurde er in Südafrika. Für Patrick McGoohan war es der letzte Film für Rank und die nächste wichtige Station hieß auch schon "Danger Man". Hier kann man eine seiner wenigen filmischen Kußszenen erleben - was sich laut Regisseur Annakin etwas schwierig gestaltete.
Der Film beinhaltet eine aus heutiger Sicht sehr traurige Szene, über die sich Patrick McGoohan auch beschwerte (der nur hineingeschnitten wurde und ins Nichts schlug): auf eine betäubte, aber sich noch leicht bewegende Kobra wurde richtig eingeschlagen.
Neben dem herrlich schmalzigen Titelsong schrieb Hammers Hauskomponist James Bernard eine sehr hörenswerte Filmmusik, die teils romantisch ist, aber auch sehr energiegeladen und effektiv. Im Anschluß komponierte er "Dracula". Obwohl man mit seinen Soundtracks sehr zufrieden war bei Rank, war dies die letzte Arbeit Bernards für die berühmte Firma. Obwohl Rank einige Hammer Filme in den Verleih brachte, gab es laut Bernard "snobbery": nach dem endgültigen Erfolg der Horrorstreifen wurde er nicht mehr von Rank engagiert, auch mied man Peter Cushing und Christopher Lee zu besetzen. Bernard wunderte sich übrigens längere Zeit, dass er aus den USA Tantiemen für einen ihm unbekannten Film namens "Elephant Gun" erhielt - dort brauchte der Film einen bodenständigeren Titel.
Die deutsche Fassung hat die übliche Rank-Qualität. GGH ist ausgezeichnet für den dynamischen, heroischen McGoohan. Für Michael Craig hätte ich mir statt Fischer lieber Holger Hagen gewünscht, für den bodenständigen, jungenhaften Rusty ist sein Sprechstil eine Spur zu exaltiert. Die Eingeborenensprache beließ man im Original, auch sind die Schauspieler O-Ton zu hören, wenn sie mit den Eingeborenen kommunizieren (z. Bsp. Michael Craig). Bei der Sprechweise der Schwarzen hielt man sich relativ zurück, man vergröberte die Eigenwillige Sprache im Deutschen ausnahmsweise nicht in Tichtung der Lächerlichkeit.
Ach ja - der Videotitel von VCL ist irreführend: einen Dschungel gibt es im Film nämlich nicht.
Was es bislang auch noch nicht gibt: eine Liste zum Film. Ich habe die vier im Forum vorkommenden Namen zusammengestellt und teils ergänzt.
Es spielen und sprechen:
Michael Craig (Rusty Miller) Sebastian Fischer Patrick McGoohan (Andy Miller) G. G. Hoffmann Belinda Lee (Alice Lang) Roswitha Krämer Eric Pohlmann (Boryslawski) Rudolf Fenner Anna Gaylor (Thea Boryslawski) ? Pamela Sterling (Mrs. Boryslawski) ? Lionel Ngkane (Nimrod) ? Joan Brickhill (Harriett) ? Ben Heydenrych (Sergeant Van Wyck) Friedrich Schütter Alfred Kumala (Häuptling 'Großer Elefant') Josef Dahmen Doreen Hlantie (Oasis) O-Ton John Winters (Sandy) ? Ken Oelofse (Jan) ? Gordon McPherson (Tom) Heinz Piper N. N. (Funker) Wolf Rahtjen N. N. (Erzähler) Holger Hagen