GB/I, 1973 Regie: Warris Hussein Drehbuch: John Hopkins Musik: Stanley Myers Produktion: World Film Services
Deutsche Fassung (im Auftrag des Südfunk, Stuttgart):
Bavaria Synchron, München Dialogbuch/-regie: Werner Uschkurat
Erstausstrahlung: 19. Mai 1974 ARD
Inhalt:
Martin und Jane Reynolds sind seit 18 Jahren verheiratet. Jane kümmert sich vor allem um ihre Kinder und einige gesellschaftliche Verpflichtungen, während Martin beruflich viel unterwegs ist und sich auch schon von den Kindern entfremdet hat. Langsam vollzieht sich die Trennung des Paares - und das wird einmal aus Martins, dann aus Janes Perspektive erzählt...
Zum Film:
Burton und Taylor gaben mit diesem Film ihr Fernsehdebüt, es sollte auch ihre letzte gemeinsame Arbeit werden. Jeder der beiden kassierte 250.000 Dollar steuerfrei, was deutlich unter ihren üblichen Gagen lag, fürs Fernsehen aber unerhört viel war. John Hopkins, ein Experte für menschliche Verhaltensweisen, schrieb ein sehr komplexes Drehbuch und es gelingt ihm ausgezeichnet, tatsächlich eine Geschichte aus zwei Perspektiven zu erzählen. Zwangsläufig kommt es zu Wiederholungen, die aber nicht weiter stören. Über den Film kursieren unterschiedliche Längenangaben, was wohl daran liegt, dass man gerne die Länge der US-Fassung angibt, die die Werbung bereits mitrechnete. Der Film bekam viele schlechte Kritiken und wird heute sehr stiefmütterlich behandelt, ist aber ein sehr gelungenes Stimmungsportrait, das seine zwei Stars als Schauspieler einsetzt und nicht als "berühmt-berüchtigtes Star-Ehepaar". Vielleicht erwarteten sich manche eine Neuauflage von "Virginia Woolf", da wird man natürlich enttäuscht - der Film schlägt eine andere Richtung ein. Der in Rom, München und Acapulco gedrehte Film lief in Frankreich sogar relativ erfolgreich im Kino. Elizabeth Taylor, die in ihren Filmen der damaligen Zeit vollkommen aus den Fugen war, erweist sich hier wieder als ausgesprochen sensible Schauspielerin.
Die deutsche Fassung bietet eine überregionale Besetzung, Hagen und Fendel für Burton/Taylor sind natürlich perfekt wie immer - wobei man bei der Fendel merkt, wie abhängig sie beim Synchronisieren von der Leitung der Taylor war. In deren grotesken Auftritten wie in "Hammersmith ist raus" verlor die Fendel das Gleichgewicht und vergröberte noch alles - hier ist sie schlichtweg großartig. Helmo Kindermann passt ausgezeichnet für Gabriele Ferzetti. Ausrutscher gibt es zwei: Carrie Nye spielt eine ausgeflippte, verlebte Enddreißigerin. Sie hat auch im Original eine tiefe, rauchige Stimme und hier wäre Beate Hasenau ideal gewesen. Tilly Lauenstein klingt einfach etwas zu großmütterlich. Mark Colleano spielt den 18jährigen Sohn, das nimmt man ihm ab - Elmar Wepper hingegen wirkt trotz aller Bemühungen etwas zu alt.
Bislang sind nur vier Namen in der SDB und SK gelistet.
Es spielen und sprechen:
Richard Burton (Martin Reynolds) Holger Hagen Elizabeth Taylor (Jane Reynolds) Rosemarie Fendel Barry Foster (Donald Trenton) Norbert Langer Carrie Nye (Diana Proctor) Tilly Lauenstein Gabriele Ferzetti (Turi Livicci) Helmo Kindermann Ronald Radd (Angus McIntyre) Horst Niendorf Thomas Baptiste (Minister) Gottfried Kramer Mark Colleano (Tommy Reynolds) Elmar Wepper Rosalyn Landor (Peggy Reynolds) Simone Brahmann Eva Griffiths (Judith Reynolds) ? Daniela Surina (Franca, Kindermädchen) Elisabeth von Molo Rudolph Walker (Kaduna) Manfred Schott Marietta Schupp (Meade) (Gina) ? Maximilian Bartel (Butler) ?