USA, 1942 Regie: Elliott Nugent Drehbuch: Julius J. und Philip G. Epstein nach dem Bühnenstück von Elliott Nugent und James Thuber Musik: Heinz Roemheld Produktion: Warner
Deutsche Fassung (1963):
Firma: ?, München Dialogbuch: Dialogregie:
Deutsche Erstausstrahlung: 6. August 1963, ARD
Inhalt:
Der etwas nüchterne und steife Professor Turner fühlt sich mitunter in seiner sportbegeisterten Familie überfordert. Der sportfanatische Kommunalpolitiker Keller hat eine zweite Leidenschaft entdeckt, die Kommunistenjagd: "seine" Stadt soll einer Säuberungsaktion gestellt werden. Durch einen kritischen Artikel gerät Turner nun selbst in den Verdacht, ein "Roter" zu sein. Und plötzlich wird er richtig rebellisch...
Zum Film:
Was sich wie ein Politdrama liest, ist in Wirklichkeit ein ironisch-sarkastischer Angriff auf einige Aspekte des "American Way of Life": ein pointiertes Dialogstück, das seltsamerweise durch die Zensur ging. Mitunter wirkt der Film wie eine Parodie auf jene erst später kommenden Höhepunkte der Kommunistenjagd. Ed Keller wirkt wie die Karikatur eines aufgeblasenen J. Edgar Hoover-Machtmenschen und ich frage mich generell, wie der Film durch die Zensur kam. Er macht sich nämlich über provinzielles Gedankengut lustig, vertritt keine hochmoralischen Werte und greift beissend die Kommunistenjäger an. Dass der Film später aber längere Zeit nicht gezeigt wurde, verwundert keineswegs.
Sämtliche Figuren sind ironisch gebrochen und auch die Darstellung der "coolen" schwarzen Haushälterin ist ungewöhnlich, weil ihr im Grunde das Wohlbefinden der Herrschaft nicht besonders nahe geht.
Das deutsche Publikum bekam den Film 1963 in einer hochwertigen Münchener Synchronisation zu sehen. Das Dialogbuch ist geschliffen scharf und verpatzt keine der Pointen und das Ensemble hat wie die Originalschauspieler eine immense Spielfreude. Claus Biederstaedt hört sich teils recht ungewohnt an, mitunter gar nicht nach ihm selbst, weswegen ich zunächst glaube, Fonda hätte zwei Sprecher im Film - der typische Biederstaedt-Klang kam wohl etwas später erst ganz durch. Herbert Weicker für den irren Eugene Pallette ist aber das Glanzstück der deutschen Synchro, dabei drückt er aber die Stimme gewaltig und spricht dauernd gepresst, als explodiere er jeden Augenblick.
Bislang existiert noch keine Liste zum Film. Trotz einer Besetzung von über 40 Mitwirkenden gibt es nur wenige größere Rollen, zahlreiche der Studenten und Reporter (darunter Gig Young, Charles Drake und William Hopper) haben keinen Dialog.
Es spielen und sprechen:
Henry Fonda (Tommy Turner) Claus Biederstaedt Olivia de Havilland (Ellen Turner) Lis Verhoeven Jack Carson (Joe Ferguson) Klaus Havenstein Joan Leslie (Patricia Stanley) Heidi Treutler Eugene Pallette (Ed Keller) Herbert Weicker Herbert Anderson (Michael Barnes) Hans Clarin Hattie McDonald (Cleota) Annemarie Wernicke Ivan F. Simpson (Dekan Damon) Klaus W. Krause Don de Fox (Wally Myers) Thomas Braut Jean Ames ("Hot Dog" Gardner) ? Minna Phillips (Mrs. Damon) Alice Franz Regina Wallace (Myrtle Keller) Toni Treutler Howard C. Hickman (Sportfan) Willy Friedrichs Reid Kilpatrick (Sportansager) Reinhard Glemnitz Creighton Hale (Reporter vor Turners Haus) ? Eddie Graham (Fotograf vor Turners Haus) ?