USA, 1938 Regie: King Vidor Drehbuch: Ian Dobrymple / Elizabeth Hill basierend auf dem Roman von A. J. Cronin Musik: Louis Levy Produktion: MGM
Deutsche Fassung im Auftrag der ARD:
Firma: ?, München Dialogbuch: Dialogregie:
Deutsche Erstausstrahlung: 30. September 1971
Zum Film:
A. J. Cronins Bestseller erzählt eine klassische Geschichte: ein Mann mit Idealen verrät diese langsam, um später durch einen Schicksalsschlag geläutert wieder neu zu beginnen.
Das geschieht allerdings im Rahmen einer teils autobiografischen Arztgeschichte: der junge Arzt Manson beginnt als Assistent in einer unwirtlichen Gegend, arbeitet dann für einen Bergwerksbetrieb und landet schließlich als geldgieriger Luxusarzt in London, ehe er wieder zu seinen Wurzeln findet. Das alles ist weit weniger trivial, als man denken könnte. Cronins Roman schlug bei der Erstveröffentlichung hohe Wogen, denn er prangerte das englische Gesundheitswesen darin an und übte harsche Solzialkritik. Auch in anderen Ländern stieß das Buch auf. Heute wirken viele Aspekte überholt und sind nur mehr historisch interessant, wenngleich Teile des Buches, besonders über die Nobelärzte, erschreckend aktuell geblieben sind.
King Vidors Verfilmung ist für ein MGM-Epos des Jahres 1938 erstaunlich. Cronins Härte und Schärfe wurde übernommen, der Film ist sehr sozialkritisch geprägt. Bis auf wenige Momente wurde auf typisch zeitgenössischen Kitsch verzichtet, auch ist die Filmmusik sehr zurückhaltend. Zwischendurch fühlt man sich an die ersten Filme des Neo-Realismus erinnert, vor allem die ländlichen Szenen zu Beginn wirken beinahe dokumentarisch. Die schauspielerischen Leistungen sind allesamt hervorragend, gedreht wurde in England und das sogar mit überraschend vielen Locations. Gegenüber dem Roman wurde nur ein signifikante Änderung vorgenommen, wohl als Zugeständnis an Rosalind Russell, die damals ein Star war: im Roman stirbt Christine, während es im Film ein guter Freund ist.
Die deutsche Fassung hat Kinoflair und ist ausgesprochen sorgfältig gemacht. Da der Roman vor- und nach dem Krieg in Deutschland sehr erfolgreich war, ist es erstaunlich, dass der Film erst spät gezeigt wurde. Die Erstausstrahlung fand Ende September 1971 statt, die Synchronisation muss aber schon deutlich länger fertig gewesen sein, da Bum Krüger bereits Mitte März des Jahres verstorben war.
Bislang gibt es noch keine Liste zum Film.
Es spielen und sprechen:
Robert Donat (Dr. Andrew Manson) Harald Leipnitz Rosalind Russell (Christine) Ingrid Andree Ralph Richardson (Dr. Denny) Hellmut Lange Rex Harrison (Dr. Lawford) Fred Maire Cecil Parker (Charles Emery) Thomas Reiner Felix Aylmer (Mr. Boon) Leo Bardischewski Francis L. Sullivan (Ben Chenkin) Günther Strack Emlyn Williams (Mr. Owen) ? Penelope Dudley Ward (Toppy LeRoy) Margit Weinert Mary Clare (Mrs. Orlando) Maria Landrock ? Nora Swinburne (Mrs. Thornton) ? Edward Chapman (Joe Morgan) Bruno W. Pantel Athene Seyler (Lady Raebank) ? Joyce Bland (Schwester Sharp) Haide Lorenz Percy Parson (Mr. Stillman) Gustl Datz Dilys Davis (Mrs. Page) Ursula Krieg Basil Gill (Dr. Page) Hans Pössenbacher Joss Ambler (Dr. Llewellyn) Bum Krüger? Werner Lieven? Cameron Hall (Mikroskopkäufer) ? Bryan Herbert (Morgan) Paul Friedrichs Eliot Makeham (Jack Getch) Kurt Zips Elliott Mason (Amtsschwester) Annemarie Wernicke Gus McNaughton (Tom) Wolf Rahtjen Bernard Miles (Gewerkschaftsmitglied) ? Leslie Phillips (Minenarbeiter) ? Kynaston Reeves (Doktor am Golfplatz) ? Harry Terry (eingeklemmter Minenarbeiter) ? Ben Williams (Evan Lewis) Werner Abrolat D. J. Williams (Old Thomas, Kutscher) ? N. N. (Großmutter Morgan) Lisa Hellwig N. N. (Minenarbeiter) Erich Ebert N. N. (Anna) Eva Mattes
Mit Ausnahme von Ingrid Andree bin ich bei den Frauenstimmen völlig ratlos, auch Maria Landrock ist das, glaube ich, nicht. Joss Ambler - Werner Lieven, nicht Krüger
Wenn das tatsächlich Werner Lieven ist, müsste der Film mit fertiger Synchronfassung allerdings längere Zeit auf Eis gelegen haben. Lieven starb am 7. März 1968, also dreieinhalb Jahre vor der Erstausstrahlung. Natürlich kam so etwas schon mal vor, aber für mich hört sich die heisere, wackelige Stimme mit dem knurrigen Beiton nach Bum Krüger an. Ich hab den Film gerade verborgt und muss dann nochmal reinhören.