DDR-Premiere: 1968 DEFA-Studio für Synchronisation, Berlin Dialog: Wito Eichel - Regie: Helmut Brandis (das Expertenteam für sowjetische Großproduktionen) basierend auf der Romanübersetzung von Werner Bergengruen
Pierre Besuchow Sergej Bondartschuk Günter Grabbert Andrej Bolkonski Wjatscheslaw Tichonow Winfried Wagner Natascha Rostowa Ljudmila Saweljewa Sigrid Göhler Marschall Kutusow Boris Sachawa Heinz Suhr Nikolai Bolkonski Anatoli Ktorow Herwart Grosse Lisa Bolkonskaja Anastasia Wertinskaja Angelica Domröse Maria Bolkonskaja Antonina Schuranowa Barbara Adolph Nikolai Rostow Oleg Tabakow Carl-Hermann Risse Ilja Rostow Wiktor Stanizyn Siegfried Weiss Helena Besuchowa Irina Skobzewa Irmelin Krause Wassili Kuragin Boris Smirnow Werner Schulz-Wittan Anatol Kuragin Wassili Lanowoi Reiner Schöne Dolochow Oleg Jefremow Dieter Wien Gräfin Rostowa Kira Golowko Sabine Krug Catiche Dshemma Firssowa Gisela Büttner Tuschin Nikolai Trofimow Jochen Thomas Bagration Giuli Tschochonelidse Werner Ehrlicher Alexander I. W. Murganow Manfred Wagner Napoleon Wladislaw Strsheltschik Alfred Müller * Petja Rostow Sergej Jermilow Michael Herbst/Max Klein Sonja Irina Gubanowa Monika Lennartz Onkel Rostow Alexander Borissow Martin Flörchinger Anissa Nonna Mordjukowa Jessy Rameik Achrosimowa Jelena Tjapkina Hanna Rieger Drubezkaja Klawdija Polowikowa Friedel Nowack Anna Pawlowna Angelina Stepanowa Inge Keller Karatajew Michail Chrabrow Helmut Müller-Lankow Boris Drubezkoi Eduard Martsewitsch Klaus Piontek Denissow Nikolai Rybnikow Horst Manz Bolkonskis Adjutant ? Hans Sievers
* Ein äußerst seltsamer Kurzauftritt: Nicht nur, dass Alfred Müller sonst praktisch nie synchronisierte – er hat auch nur einen (französischen) Satz zu sagen. Das ergäbe noch Sinn, wären alle vier Teile in einem Ritt synchronisiert worden und er wäre in den folgenden auch zu hören, aber hier wurde bei den Franzosen der Originalton verwendet, auch bei Napoleon – und Teil 3 & 4 wurden wahrscheinlich zusammen, aber definitiv später synchronisiert, das verrät die Umbesetzung bei Petja.
Angeblich soll die hemmungslos verstümmelte dreiteilige Fassung, die in BRD-Kinos lief, schon im Ende 1967 – Mitte 1968 Premiere gehabt haben und müsste demzufolge eine eigene Synchronisation bekommen haben. Auf Video jedenfalls erschien in den 80er Jahren die (fast) ungekürzte DEFA-Fassung mit zusätzlichem Rückblick auf das bisherige Geschehen bei Teil 2 (zusammen geschnitten mit Teil 3) und Teil 4 – gesprochen von Wolfgang Hess.
Vor einer weiteren Umbesetzung blieb die DEFA verschont, da Reiner Schöne kurz nach der Synchronisation nach einem Konzert im Westen dort blieb - seine Figur aber in den Teilen 3 & 4 nicht mehr auftritt.
(das Expertenteam für sowjetische Großproduktionen)
Experten.. ist das Sarkastisch gemeint?
Ich finde ja, die DDR Fassungen waren von den Dialogen her ihren BRD Konkurrenten klar überlegen. Oder wie seht ihr das? Auch die Sprecher sind nicht schlecht, leider kenne ich nicht so viele Fassungen.
Warum sarkastisch? Wito Eichel & Helmut Brandis waren häufig für die großen sowjetischen Filme zuständig, weil sie gute Arbeit leisteten (politische Belange gehörten in der DDR zwar auch immer dazu, aber ob sie auch gute Genossen waren, weiß ich nicht). Was die Dialogbücher betrifft, stimme ich Dir zu, die Sprecher finde ich sogar nicht nur "nicht schlecht", sondern grandios. Meinen Nickname habe ich nicht umsonst gewählt. Aber Du bringst mich da auf was - das Dialogbuch stützt sich stark auf die gängige Übersetzung des Romans von Werner Bergengruen, das sollte ich mit dazu erwähnen.
Das Label Bildstörung bringt den Großfilm Ende November 2021 auf BluRay. Neben der neuesten Bild- und (Original)-Ton-Restaurierung soll die deutsche DEFA-Synchronisation in 6-Kanal-Ton bzw. 5.1 enthalten sein. Dafür wird von einer seltenen 70mm-Kopie abgetastet.
Zitat von Zitat Bildstörung"Den deutschen Ton haben wir mittlerweile bei uns. Das hat sich gegenüber dem Mono-Ton auf jeden Fall gelohnt. Altersbedingt haben wir da noch mit vielen Kleinigkeiten und auch diversen Tonlöchern zu kämpfen aber die ersten Tests in 5.1 waren schon beeindruckend, so dass wir da eine Surroundmischung des deutschen Tons veröffentlichen wollen."
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #5Oh, hoffentlich wird da nicht gefiltert und gematscht. Oder wenigstens eine unverfälschte Tonspur mitgeliefert, damit man wählen kann.
Gruß Stefan
Na ja da der 6-Kanal Ton nicht künstlich erstellt wurde für dieses Release sondern basierend auf dem originalen DEFA 6-Kanal Ton von damals ist eine Umsetzung in ein 5.1 Format um den 6-Kanal Ton in die moderne Zeit zu retten keine Verfälschung.
Auf der Blu Ray befindet sich auch noch eine 2.0 Stereo Spur die ebenfalls vom 70mm 6-Kanal erstellt wurde für Leute ohne 5.1 Anlage.
Das Label Bildstörung hat bei movieside.de ein Unterforum und schreibt dort folgendes zur Ton Restauration der DEFA Synchro: Beim Ton ist in der Defa-Fassung nichts gekürzt gewesen, es fehlt ein Satz an einem Reelanfang aber auch schon in der Kino-Fassung. Auch hier war das erste Reel des ersten Teils am problematischsten, das haben wir drei mal abgetastet. Die vier Teile kamen ja über mehrere Jahre nacheinander ins Kino und so wurden auch nicht alle Teile am Stück synchronisiert. Da wechseln auch Sprecher, weil die in der Zwischenzeit in den Westen geflohen waren. Bei den ersten beiden Teilen wurde die Synchro aufwändiger gemischt, da ist die Sprache teilweise nur auf einem Kanal und wandert dann auf die anderen Kanale, je nachdem wie sich der Darsteller im Raum bewegt. Bei Teil drei und vier ist das dann nicht mehr so aufwändig, dafür klingen die etwas wuchtiger weil da Anteile von fünf Kanälen auf die drei Kanäle des Surroundtons gemischt wurden. Die Bearbeitung war drei Monate die Hölle auf Erden, ich möchte es schnell vergessen. Alle fünf Frontkanäle klangen unterschiedlich und hatten dramatisch unterschiedliches Rauschen, von beinahe gut bis völlig verrauscht. Bei den ersten beiden Teilen gab es im LC-Kanal bei allen Dialogen, aber auch nur da einen Phasendreher, den wir händisch korrigieren mussten. Dazu ca. 40 Stellen die wir mit dem 35mm Monoton auffüllen mussten, weil der Ton der 70mm Kopie da defekt war. An ein paar Stellen gab es Tonaussetzer, wodurch mal ein Buchstabe in einem Satz verschluckt wird, da haben wir uns gegen eine Bearbeitung entschieden, die nach unserer Meinung noch auffälliger gewesen wäre. On Top kamen, ungelogen mehrere tausend Tonlöcher die wir restauriert haben.
Das stimmt schon mal optimistisch. Sagt zwar noch nichts über Denoising und ähnlichen Zirkus aus, aber die Hoffnung auf eine hochwertige Tonspur ist bei mir doch deutlich gestiegen. Und schön, dass die immer wieder aufkommende Behauptung, die deutsche Fassung sei gekürzt, damit endgültig ins Reich der Fabel verwiesen wird. (Da hat wohl irgendjemand mal die Meterlänge eines 70mm-Filmes ins 35mm-Format "übersetzt" und eine völlig übertriebene Originallaufzeit herausbekommen.)