Jeder Dieb braucht ein Alibi (I ladri) Regie: Lucio Fulci Erstaufführung: 09.01.1983 DFF 2/11.02.1988 BR Deutsche Bearbeitung: DEFA Studio für Synchronisation, Berlin Dialogbuch: Hannelore Grünberg Dialogregie: Margot Spielvogel
Zu beneiden ist die junge, hübsche Schneiderin Maddalena nicht: Sie hat mit dem kleinen Ganoven Vincenzo quasi den Schwager und den Onkel mitgeheiratet. Doch sie will ihrem Dasein eine Wende geben. Die Begegnung mit Joe, genannt "der Americano", kommt ihr da gerade recht. Joe, wegen krimineller Aktivitäten aus den USA in seine italienische Heimat abgeschoben, soll ihr bei einem pfiffigen Coup in der Silvesternacht behilflich sein. Beide ahnen nicht, dass der redselige, aber nicht unerfahrene Kommissar Di Sapio von der neapolitanischen Präfektur nur darauf wartet, dass der Heimkehrer Joe ein neues Ding drehen will...
Kommissar Gennaro Di Sapio (Totò) Siegfried Voß Maddalena Scognamiglio (Giovanna Ralli) Kerstin Sanders-Dornseif Giuseppe "Joe" Castagnato (Armando Calvo) Manfred Wagner Vincenzo Scognamiglio (Giacomo Furia) Wolfgang Winkler Brigadiere La Nocella (Enzo Turco) Alfred Struwe Onkel Alberto (Roberto De Simone) Siegfried Seibt Salvatore (Juan Josè Mènèndez) Günter Schubert Don Antonio Ciardella (Rafael Luis Calvo) Manfred Heine Concetta Improta (Maria Luisa Rolando) ? Doktor Ascione (Felix Fernandez) Erhard Köster
Diese seltene Italo-Komödie lief heute früh auf MDR. Totò wie immer in Hochform. Die Synchronisation bietet einen interessanten Mix aus Berlin/Leipzig. Das könnte auf Margot Spielvogel hindeuten, aber möglich wäre auch eine andere Margot... nämlich Seltmann.
Ich würde hier meine Hauptverdächtige in solchen Fällen vermuten: Dagmar Nawroth. Siegfried Voss war einer ihrer bevorzugten Sprecher, den sie häufig nach Berlin holte.
Respekt, Silenzio. Margot Spielvogel stimmt. Ich habe gerade eine alte Videoaufzeichnung gefunden. Dialog hat mich maßlos verblüfft: Hannelore Grünberg. Da lag ich mit Woízick gaaaanz weit daneben. Aber auf die sonst so hölzerne Grünberg hätte ich im Traum nicht kommen können.
Witzig ist es, einen Blick auf die Originalfassung zu werfen - wie offenbar üblich für den italienischen Film dieser Zeit (Neorealismo ausgenommen) wurde er wohl auf englisch gedreht - bei fast keinem Schauspieler sind die Dialoge lippensynchron. Mit einer Ausnahme: Toto. Er ist sogar eindeutig im italienischen Set-Ton zu hören. Offenbar weigerte er sich, in einer fremden Sprache zu spielen (so wie das bspw. von Rolf Hoppe bei den Dreharbeiten zu "Johann Strauß, der ungekrönte König" berichtet wurde).