DICK UND DOOF WERDEN PAPA Zusammenschnitt aus dem Kurzfilm "Their First Mistake" (1932) und dem Spielfilm "The Bohemian Girl" (1936) Produktion: Hal Roach (für MGM) Regie: George Marshall (Their First Mistake); Charles Rogers, James W. Horne (The Bohemian Girl)
Deutsche Fassung: Berliner Synchron GmbH Dialogbuch: Horst Sommer Dialogregie: Klaus von Wahl Dt. Erstverleih: NWDF- Nordwestdeutscher Filmverleih, Düsseldorf (Erich J.A. Pietrek) Dt. Erstaufführung: 23.08.1957, Berlin (Scala-Filmtheater; Humboldt-Lichtspiele)
Stan - Stan Laurel - Walter Bluhm Ollie - Oliver Hardy - Bruno W. Pantel Ollies Frau/ Schwester - Mae Busch - N.N. Scheidungsübermittler - Billy Gilbert - Benno Hoffmann Herzog von Arnheim - William P. Carleton - Kurt Waitzmann Sandor (OF: Devilshoof) - Antonio Moreno - Axel Monjé Arline als Mädchen - Darla Hood - N.N. Arline als junge Frau - Julie Bishop - N.N. Oberhaupt der Zigeuner - Zeffie Tilbury -Anneliese Würtz Edelmann - Eddie Borden - Gerd Martienzen Ausrufer - Harry Bernard - Alfred Haase Hauptmann Finn - James Finlayson - N.N. Wachtmeister - James C. Morton - Benno Hoffmann Kellner - Robert O'Connor - Toni Herbert Zigeuner - N.N. - Erich Poremski
Probleme wieder mal mit den Stimmen der Damen. Norbert Aping vermutet bei James Finlayson evtl. Werner Schwier. Hört sich manchmal so an, dann wieder nicht. Ich glaube, er ist es wohl nicht.
"Dick und Doof werden Papa" ist ein Geniestreich des nimmermüden Verleihers Erich J. A. Pietrek. Er war in den 1950er und 1960er Jahren ein Meister darin, zwei (oder mehr) Filme "zusammenzukleistern". Diesmal waren es der Kurzfilm "Their First Mistake" und der Langfilm "Bohemian Girl". "Bohemian Girl" hat hier noch eine Länge von ca. 60 Minuten, "Their First Mistake" (die Rahmenhandlung) ca. 17 Min. Das führt dann dazu, dass in der Rahmenhandlung Mae Busch die liebe Ehefrau Ollies spielt und in der "Traumhandlung" dann Ollies Schwester (im Original ist sie seine Frau). "Bohemian Girl" wurde von MGM 1936 der deutschen Zensur vorgelegt und am 08.05.1936 verboten. In Österreich lief er ab 1. Januar 1937 in OmU unter dem Titel "Lustig ist das Zigeunerleben".
Dateianlage:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
James Finlayson.mp3
Mae Busch.mp3
Zeffie Tilbury.mp3
julie bishop.mp3
Hans Emons ist das nicht; Bettina Schön für Julie Bishop auch nicht. Ihre Stimme (von Julie Bishop) ist auch kurz in dem Sample von Finlayson zu hören. Mal schauen, ob ich ein längeres Sample zusammenbekomme.
Zitat von kinofilmfan im Beitrag #6Hans Emons ist das nicht; Bettina Schön für Julie Bishop auch nicht. Ihre Stimme (von Julie Bishop) ist auch kurz in dem Sample von Finlayson zu hören. Mal schauen, ob ich ein längeres Sample zusammenbekomme.
Wenn's nicht Bettina Schön, dann würde ich mal vorsichtig auf Marianne Mosa tippen, die für mich manchmal recht ähnlich klingen konnte.
Zitat von kinofilmfan im Beitrag #1Diesmal waren es der Kurzfilm "Their First Mistake" und der Langfilm "Bohemian Girl". "Bohemian Girl" hat hier noch eine Länge von ca. 60 Minuten, "Their First Mistake" (die Rahmenhandlung) ca. 17 Min. Das führt dann dazu, dass in der Rahmenhandlung Mae Busch die liebe Ehefrau Ollies spielt und in der "Traumhandlung" dann Ollies Schwester (im Original ist sie seine Frau).
Das verstehe ich nicht. Dann hat man den Logikbruch (Frau-Schwester) ja bewusst erzeugt, anstatt einfach das Original zu übersetzen. Warum?
Ich würde ja fast sagen, weil Horst Sommer einen an der Waffel hatte. Aber wer ist denn letztlich für die Änderung verantwortlich? Dialogautor Sommer? Verleiher Pietrek? Und gibt es den Bruch denn wirklich? Es könnte ja auch sein, dass sie schon in der Rahmenhandlung als Schwester bezeichnet wird - im Aping-Buch ist von einem solchen Unterschied nie die Rede und er scheint einer der wenigen zu sein, die diese Synchronfassung des Kurzfilms noch gesehen haben (sie ist ja nicht identisch mit der auf DVD erhältlichen). Oder lief die BSG-Fassung mal im TV?
Es ist so: in der Rahmenhandlung ist Mae Busch Ollies Ehefrau, in der "Traumsequenz" wird sie zu seiner Schwester. Die "Schwester" ist sicherlich ein Zugeständnis Pietreks gegenüber der FSK gewesen. Vermutlich hatte Pietrek die Befürchtung die FSK könnte sein Filmwerk auf FSK 12 oder 16 einstufen. Denn so offen, wie die Busch den guten Ollie (vor seinen Augen!) betrügt...das wäre vor allem für die Kirchenfürsten der damaligen Adenauer-Zeit wohl zu viel gewesen (auch wenn es "nur" eine Komödie ist).
Mae Busch ist auch sicher nicht der Grund, warum man ausgerechnet diese beiden Filme zusammengefügt hat; vielmehr kommen in beiden Filmen (warum auch immer) Stan und Ollie zu einem Kind.
"Dick und Doof werden Papa" lief vor einiger Zeit auf dem Spartensender "Anixe HD"- und vermutlich auch nur dort.
Die ARD-Sender zeigen seit Jahren ja nur noch "Wir sind vom schottischen Infanterieregiment", "Hände hoch- oder nicht" und "Die Leibköche seiner Majestät". Letzter zwar mit dem alten MGM-Kinovorspann aber in der überflüssigen ZDF-Synchro. Das hat man möglicherweise einem TV-Redakteur zu verdanken, dem Synchronisationen vermutlich nicht allzu viel sagen...
Danke für die interessante aufschlußreiche Information. Nur eines: die Schauspielerin in "Dick und Doof werden Papa" war nicht Mae Marsh sondern Mae Busch oftmalige Partnerin des Komikerpaares.
Zitat von kinofilmfan im Beitrag #11"Die Leibköche seiner Majestät". Letzter zwar mit dem alten MGM-Kinovorspann aber in der überflüssigen ZDF-Synchro. Das hat man möglicherweise einem TV-Redakteur zu verdanken, dem Synchronisationen vermutlich nicht allzu viel sagen...
Eher der Tatsache, dass die alte MGM-Synchro nicht komplett erhalten ist. Es handelt sich hörbar um eine Kinokopie (dumpf und zischend, leiernder Ton), die offensichtlich für einen (Programm?-)Kinoeinsatz nach 1975 gezogen wurde, weshalb MGM auch die Rechte für die komplette ZDF-Synchro erwarb - sie ist auf der DVD zu hören. Die einzige offenbar noch komplett verfügbare MGM-Synchro eines L&H-Films ist "Bonnie Scotland", weshalb sie nicht nur auf DVD ist, sondern auch im DDR-Fernsehen ausgestrahlt wurde; "Leibköche" dagegen wurde hier neu synchronisiert, weil man sich ZDF-Synchros verweigerte (wie umgekehrt) und zudem zusätzliche Rechte hätte bezahlen müssen.