GB/USA, 1965 Regie: Michael Anderson Drehbuch: Richard Imrie / Ray Rigby / Derry Quinn Musik: Ron Goodwin Produktion: Ponti/MGM Verleih: MGM
Deutsche Fassung:
MGM-Synchronatelier, Berlin Dialogbuch: Dialogregie:
Deutsche Erstaufführung: 2. September 1965
Zum Film:
Das Actionspektakel erzählt im Grunde eine wahre Geschichte: der britische Geheimdienst schleuste tatsächlich eine Handvoll Agenten nach Deutschland ein, um die Arbeit an der V2 zu sabotieren. Erste Pläne einer Verfilmung gab es schon nach dem Erfolg von "The Dambusters", aber das Projekt kam nie zustande. Auch wenn Kriegsfilme immer wieder mal gedreht wurden, war die erste große Welle vorbei, allerdings hatte der starbesetzte "Der längste Tag" das Genre kurzfristig wiederbelebt. Zudem war mittlerweile ein weiteres Phänomen aufgetreten: James Bond. Der Film vermischte grundsätzlich und zwangsläufig den typischen Kriegsfilm mit dem Agententhriller, justierte aber deutlich und stark in Richtung 007, was etwa die Figur des John Curtis anbelangt. Die wahre Geschichte wurde zugunsten der Filmdramaturgie stark verändert und verdreht, das Finale wurde erst recht typisch bondig. Auch wurde einiges an Humor eingebaut, wie man es aus den Bond-Filmen kannte, allerdings gab es auch sarkastische Einschübe: wenn etwa Hitler und sein prophezeiter Endsieg gefeiert werden, geht der Bombenalarm los. Der finanziell damals ausgesprochen erfolgreiche Film erfreut sich bis heute großer Beliebtheit und ist regelmäßig im Fernsehen zu sehen. In der Originalfassung sind fast alle in Deutschland spielenden Szenen auch in deutscher Sprache, weswegen u.a. Peppard, Courtenay oder Quayle auch deutsch sprechen müssen. Interessant die vielen Emigranten im Film: einzig Lilli Palmer spricht ihren deutschen Text auch im Original akzentfrei, während das Gros der Schauspieler ihr deutsch mit deutlich hörbarem angloamerikanischen Einfluss sprechen. Szenen mit Gordon Jackson und John LeMesurier wurden gestrichen, fallweise wird der Film aber in den Filmografien erwähnt. Dass Sophia Loren als erster Name der Starbesetzung vor dem Titel steht, liegt wohl an Carlo Ponti - im Grunde ist es reiner Etikettenschwindel, da die Loren nur eine Gastrolle spielt.
Die deutsche Synchronfassung ist tadellos umgesetzt und sehr gut besetzt. GGH als ironisch-sarkastischer Geheimagent war wohl der Bonditis geschuldet. Um ehrlich zu sein, fand ich es etwas störend, GGH nicht aus dem Mund von Richard Johnson zu hören, wo man gerade bei MGM diese Besetzung schon eingeführt hatte. Die Liste bei Arne lässt sich noch um einiges ergänzen und leicht korrigieren.
Es spielen und sprechen:
Hauptrollen:
George Peppard (Lt. John Curtis) Gert Günther Hoffmann Tom Courtenay (Robert Henshaw) ? Jeremy Kemp (Phil Bradley) Lothar Blumhagen Richard Johnson (Duncan Sandys) Siegmar Schneider
Gastrollen:
Sophia Loren (Nora Van Ostamgen) Marion Degler Trevor Howard (Prof. Lindemann) Arnold Marquis John Mills (General Boyd) Friedrich Schoenfelder Lilli Palmer (Frieda) sie selbst Anthony Quayle (Bamford) Rolf Schult Richard Todd (Kendall) Heinz Welzel Pauk Henreid (General Ziemann) Siegfried Schürenberg Sylvia Syms (Constance Babington-Smith) Anneliese Priefert Helmut Dantine (General Linz) Klaus Miedel Barbara Rütting (Hanna Reitsch) sie selbst John Fraser (Lt. Kenny) Joachim Ansorge Maurice Denham (RAF Officer) Paul Wagner *
sowie
Patrick Wymark (Winston Churchill PM) Eduard Wandrey
Weitere Rollen:
Wolf Frees (deutscher Polizeiinspektor) ??? Moray Watson (Colonel Post) Edgar Ott Richard Wattis (Sir Charles Sims) Erich Fiedler Allan Cuthbertson (Kommissionsmitglied) F. W. Bauschulte Karel Stepanek (Prof. Hoffer) Curt Ackermann William Mervyn (Kommissionsmitglied) Heinz Giese Milo Sperber (Hotelportier) ??? Ferdy Mayne (Deutscher Offizier) ??? Robert Brown (RAF Commodore) ??? John Abineri (Deutscher Polizist) Peter Schiff John Alderton (Dakota-Navigator) ??? George Lane-Cooper (V2-Operator im Finale) ? Basil Dignam (RAF General) ??? George Curtis (Deutscher Polizist) Jochen Schröder Guy Deghy (holländischer Kapiutän) ??? Anton Diffring (Gruppenführer) ??? Frank Foley (Fallschirm-Trainer) Hans W. Clasen David Hadda (Testpilot) Gerd Duwner Paul Hansard (Deutscher Polizist) ??? Philo Hauser (Hotelrezeptionist) ??? John G. Heller (Deutscher Sicherheitsoffizier) Heinz Petruo Gertan Klauber (Wachoffizier) Joachim Nottke Roy Lansford (Soldat im Kommissionsvorzimmer) Jochen Schröder Charles Lloyd-Pack (Kommissionsmitglied) Gerd Prager John Ronane (Dakota-Pilot) ???
N. N. (Churchills Sekretär) Jochen Schröder N. N. (Sergeant im Kommissionsvorzimmer) Herbert Weissbach N. N. (Absprungoffizier in der Dakota) Heinz Palm
Tom Courtenay Michael Günther ist es, glaube ich, nicht. Ich vermisse hier sein typisches Merkmal, er stößt ja ebenso wie Pauls-Harding mit der Zunge an beim "S". Meine Vermutung, es könnte der sehr ähnlich klingende Uwe Paulsen sein, stimmt auch nicht. Ich habe mit DIE UNERSÄTTLICHEN (ebenfalls 1965 bearbeitet) verglichen wegen Paulsen. Dabei ist mir aufgefallen, daß Richard Todds Stimme dieselbe ist, die Arthur Franz in den UNERSÄTTLICHEN hat. Aber, wer ist das?
Die Richard Todd-Stimme ist in anderen MGM-Filmen auch zu hören, aber bislang unidentifiziert - wenn ich nicht irre für Ronals Howard in "16:50 ab Paddington" und Conrad Phillips in "Der unheimliche Komplize".
Für Michael Günther bin ich kein Experte, das war eher ein Ansatzgedanke, weil ich eine gewisse Stimmtendenz zu hören glaubte. Könnte derselbe Sprecher sein, der Bernard Cribbins synchronisiert in "Herrscherin der Wüste".
Wenn das stimmt, wovon ich bei Jeannot einfach mal ausgehe, ist Welzel dann aber nicht für Conrad Phillips in "Der unheimliche Komplize" zu hören. Da muss sich fortinbras täuschen. Ich hab Welzel noch gut durch "Psycho" oder "Marnie" im Ohr. Das ist beim "Komplize" eindeutig nicht der gleiche Sprecher.
Dann trage ich Welzel natürlich ein. Den bekomme ich nie ganz in mein Ohr rein, eher ein Zufallstreffer. Mein subjektives Gehör hat ihn eben den falschen MGM-Stimmen zugeordnet. Immerhin ist das Rätsel von Todds Stimme in dem Film mal gelöst.