Großbritannien, 1967 Regie: Peter Yates Drehbuch: George Markstein/Edward Boyd/Peter Yates Musik: Johnny Keating Produktion: Oakhurst Verleih: Paramount
Deutsche Fassung: Berliner Synchron GmbH Dialogbuch und -regie: Thomas Keck
Deutsche Erstaufführung: 14. Juni 1968
Zum Film:
Das Filmprojekt wurde 1965 von Stanley Baker initiiert, der formell nur Co-Produzent war, aber hohen Anteil am Gesamtwerk hatte und mit "Überfall" den neuen englischen Gangsterthriller in die Wege leitete, der zu Werken wie "Joe rechnet ab" oder "Die alles zur Sau machen" führte.
"Überfall" zeigt relativ genau die Abläufe rund um den legendären Postzugraub von 1963. Anders als etwa der deutsche Dreiteiler "Die Gentlemen bitten zur Kasse" wurden die Gangster aber nicht als Sympathieträger eingesetzt, allerdings auch nicht als Schurken. Genausowenig idealisierte man die Polizei - die Direktheit, Härte und Sachlichkeit der Verfilmung, die ihre Geschichte konsequent und straff durchexerziert, ist der absolute Pluspunkt.
Peter Yates inszenierte den Thriller spannend und schnörkellos, verzichtet gänzlich auf Nebensächlichkeiten. Seine gelungene Regie und die Inszenierung der Actionsequenzen führten ihn im direkten Weg nach Hollywood, wo er "Bullitt" mit Steve McQueen drehen sollte.
Der Film ist erstklassig besetzt, zeigt ein naturalistisches England und die poppig-spannende Filmmusik rundet alles ab.
Die deutsche Fassung ist sehr gut umgesetzt, wenngleich ich die Besetzung Martin Hirthes für Stanley Baler nicht unbedingt als optimal bezeichnen möchte. Hirthe trifft die autoritäre Seite der Figur sehr gut, aber er passt nicht so ganz zum Schauspieler und Baker wird fast etwas beliebig und schablonenhaft durch diese Besetzung.
Der Film wurde später für manche TV-Ausstrahlungen um bis zu 35 Minuten gekürzt.
In der SDB gibt es sechs Namen zur deutschen Fassung, diese lassen sich ergänzen.
Es spielen und sprechen:
Stanley Baker (Paul Clifton) Martin Hirthe Joanna Pettet (Kate Clifton) Margot Leonard James Booth (Inspector George Langdon) Herbert Stass Frank Finlay (Robinson) Günther Flesch Barry Foster (Frank) Wolfgang Draeger William Marlowe (Dave Aitken) Claus Jurichs Clinton Greyn (Jack) Jürgen Thormann George Sewell (Ben) Claus Holm Glynn Edward (Chef der Einheit) Wolfgang Amerbacher Michael McStay (Don) Gerd Vespermann Martin Wyldeck (Chief-Constable im Einsatzwagen) ? Rachel Herbert (Lehrerin) ? Patrick Jordan Freddy) ? Barry Stanton (Fuhrparkbesitzer) ? Robert Russell (Detective) Jürgen Thormann Ivor Dean (Postbeamter im Zug) Helmuth Grube Roy Hanlon (Polizeiinformant) Jochen Schröder Robert Powell (Zugwärter) ? David Pinner (Constable in der Einsatzzentrale) Jochen Schröder Carl Rigg (Constable am Auto-Funk) Gerd Holtenau John Savident (Constable mit Hund) Manfred Grote Anthony Sweeney (Detective) Jochen Schröder Malcolm Taylor (Delta-Funkleiter) Heinz Palm Frank Williams (Gefängnis-Kontaktmann) Reinhold Brandes N. N. (Sergeant bei Fahrzeugkontrolle) Toni Herbert N. N. (Constable) Joachim Kemmer N. N. (Funkstimme) Eva-Maria Miner
Dank der Doppelbesetzung Jürgen Thormanns kann er im Grunde über seine eigene Verhaftung reden...
Da ist mir dasselbe passiert, wie letzte Woche - ich hab Vespermann mit Runze verwechselt. Aufpassen, Frankie Boy! Ausserdem ist er mir in die falsche Zeile gerutscht in der Liste.
Der Sprecher von Frank Finlay würde mich interessieren. Bei ihm hätte ich mit einer hinlänglich bekannten Stimme gerechnet. Ob das auch Günther Flesch ist, der ihn in etwa zur selben Zeit mal in Berlin sprach?