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Dieses Thema hat 0 Antworten
und wurde 295 mal aufgerufen
 Filme: Klassiker
fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

16.11.2015 13:25
Krieg im Spiegel (1968) Zitat · antworten

"The Looking Glass War"

Großbritannien, 1968
Regie und Drehbuch: Frank R. Pierson
nach dem gleichnamigen Roman von John Le Carre
Musik: Walter "Wally" Stott
Produktion/Verleih: Columbia

Deutsche Fassung:

Aura Film, München
Dialogbuch: ?
Dialogregie: ?

Deutsche Erstaufführung: 28. Jänner 1970

Inhalt:

Kurz nachdem er brisantes Material übernommen hat, wird der Geheimdienstkurier Taylor in Finnland im Schneetreiben von einem Auto totgefahren. Das Material ist verschwunden. Der britische Geheimdienst gerät in eine Krise und muss dringend neues Material über einen vermeintlichen neuen Waffenstützpunkt in der DDR bekommen. Dafür soll ein junger polnischer Flüchtling eingesetzt werden...

Zum Film:

"Krieg im Spiegel" ist ein durchschnittlicher Spionagefilm mit interessanten Ansätzen, der aber nicht wirklich mitreissend ist und vor allem der Schauspieler wegen interessant bleibt. Der Film ist ein Paradebeispiel dafür, wie man aus einem hervorragenden, hochspannenden Buch einen mittelmäßigen Film machen kann.

Einige Unterschiede zum Buch: dort gibt es zwei Geheimdienste in England. Die Eifersüchteleien des kleineren auf den größeren sind zentrales Thema im Roman und es ist auch insofern bedeutsam, weil aus einer im Grunde harmlosen Ausgangssituation, über die keiner genaueres weiss, eine zwanghafte Selbstprofilierung erfolgt, die alle Vernunft ausser Acht läßt und beinahe zu internationalen Verwicklungen führt. Im Film ist es ein Geheimdienst und dass dessen Leiter sich zurückgesetzt fühlen, wird nur sehr dezent thematisiert. Der eingeschleuste Agent Leiser betritt ca in der Mitte des Romanes die Handlung, die Mission in der DDR nimmt gerade einmal das letzte Viertel des Romanes ein. Im Film ist Leiser nach acht Minuten zu sehen, ab der Filmhälfte ist die Mission zentrales Thema - dafür musste natürlich einiges auffrisiert werden für die cineastische Umsetzung.

Leiser ist im Roman ein 42 Jahre alter Pole, der in England lebt und 20 Jahre früher mal für den Geheimdienst tätig war. Er ist intelligent, aber eher gewöhnlich und ein etwas protzender Matcho in manchen Dingen. Er wird als Arbeiter eingeschleust. Der Leiser des Filmes ist 23, ein polnischer Flüchtling, der zum Auftrag eher erpresst wird, ein jugendlicher Sexprotz und kommt dennoch eher verschlossen-intellektuell rüber. Den Arbeiter nimmt man ihm nicht ab, ausserdem wird er supercool a la Alain Delon inszeniert und geistert dauernd in guten Klamotten und mit Sonnebrille in Polen herum. Er ist so auffällig, dass es schon unfreiwillig komisch wirkt.

Der im Roman etwas schockierende Schluss wirkt im Film nicht besonders, obwohl er 1:1 umgesetzt ist. Der Film lässt auch wichtige Handlungsstränge des Romanes aus, um dafür unnötige Sexszenen zu zeigen. Ausserdem ist die überflüssige Szene mit dem Lastwagenfahrer, der Leiser zu verführen versucht, ziemlich idiotisch. Walter "Wally" Stott (später zu Angela Morley geworden) hat einen Score komponiert, der Quincey Jones imitiert, aber nur wenig zur Atmosphäre beiträgt.

Die Schauspieler sind großteils ausgezeichnet und es ist vor allem ihnen zu verdanken, dass man am Film dran bleibt. Verglichen mit den anderen Le Carre-Adaptionen der 60er bleibt diese weit hinter den Erwartungen zurück und spielt in einer viel niedereren Liga.

Die deutsche Fassung ist natürlich hochwertig gemacht und gut besetzt, Paul Klinger ist sehr überzeugend und auch Eckart Dux passt zum jungen Hopkins und seiner Rolle. Jürgen Clausen ist für Christopher Jones natürlich eine Patentlösung und passt perfekt, das schlägt in die Helmut Berger-Richtung.

Der kleinen Liste in der SDB konnte ich noch ein paar hinzufügen.

Es spielen und sprechen:

Christopher Jones  (Friedrich Leiser)  Jürgen Clausen
Ralph Richardson (Leclerc) Paul Klinger
Anthony Hopkins (John Avery) Eckart Dux
Pia Degermark (Das Mädchen) ?
Paul Rogers (Haldane) Heinz Baumann
Susan George (Susan) Gudrun Vaupel
Ray McAnnaly (Regierungsbeamter) Ernst Schlott
Robert Urquhart (Johnson) Thomas Braut
Anna Massey (Mrs. Avery) Käthe Jaenicke ?
Vivian Pickles (Mrs. King) ?
Maxine Audley (Mrs. Leclerc) ?
Cyril Shaps (DDR-Inspektor) Leo Bardischewski
Michael Robbins (Lastwagenfahrer) ?
Timothy West (Taylor) Thomas Braut
Frederick Jaeger (Pilot) ?
Peter Swanwick (finnischer Inspektor) Ernst Schlott
Paul Maxwell (CIA-Mann) ?
Guy Deghy (Fritsche) Anton Reimer
Ernest Walder (DDR-Funkoffizier) ?
Patrick Wright (VoPo) ?
Allan McClelland (Arzt) Paul Friedrichs
Robert Wilde (Offizier vom Dienst) Michael Gahr
Linda Hedger (Taylors Tochter) Andrea Scheu-L'Arronge

 Sprung  

Farb-Legende: blau = Spekulation, orange = Trailer-Besetzung, grün = endgültige Besetzung, rot = Korrektur/Ergänzung zur endgültigen Besetzung


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