Frankreich/Italien, 1962 Regie: Henri Decoin Drehbuch: Laurent und Gerald Devries / Cecil Saint Laurent nach Motiven des Romanes von Alexandre Dumas d. Ä. Musik: Georges Van Parys Produktion: Gaumont/Ceres/Marly Verleih: 20th Century Fox
Deutsche Fassung:
Firma: ?, Berlin Dialogbuch: Dialogregie:
Deutsche Erstaufführung: 21. Juni 1963 / 10. Juni 1973 DFF1
Zum Film:
Ein sehr leichtgewichtiger, fast persiflierender Abenteuerfilm, der die berühmte Geschichte um den Mann mit der eisernen Maske auf eine ganz andere Art erzählt. Wem die Geschichte also irgendwie zum Halse raushängt, darf sich hier an einer erfrischend anderen Version der Geschichte erfreuen. Jean Marais als schon älterer Held D'Artagnan hatte sichtlich Spaß mit seiner kauzigen Rolle, die auch eine Art Persiflage auf sein Abenteurer- und Liebhaberimage darstellt. Ein Filmspaß, den man öfters sehen kann und der einiges von dem vorweg nimmt, das Richard Lester 1973 mit seiner berühmten "Musketier"-Verfilmung machte.
Die deutsche Fassung bietet mit Fritz Tillmann eine sehr ungewöhnliche Besetzung für den großen Helden des französischen Kinos. Da Marais hier aber sehr kauzig ist, schon älter dargestellt wird und klassisches "Bartwerk" trägt, ist die Besetzung sehr gut gewählt - man hört Tillmann die Spielfreude an, er selbst hätte die Rolle sicher auch perfekt gespielt. Die Synchronfassung ist rundum eine Hörfreude und fängt die Stimmung des Filmes perfekt ein.
Sei anzumerken, dass der Film in Frankreich gut 20 Minuten länger war.
Zu den sieben Einträgen in der SDB lassen sich noch einige hinzufügen. Die Rollenzuordnung war teilweise sehr schwierig bei einigen Schauspielern, trotz Bildersuche.
Es spielen und sprechen:
Jean Marais (Charles d'Artagnan) Fritz Tillmann Jean-Francoise Poron (Henri) Michael Chevalier Jean-Francoise Poron (Louis XIV.) Michael Chevalier Sylva Koscina (Marion) Claudia Brodzinska Claudine Auger (Isabelle de Saint-Mars) Ingeborg Wellmann Giselle Pascal (Mme. de Chaulmes) Ilse Kiewiet Philippe Lemaire (Marquis de Vandreuil) Klaus Miedel Noel Roquevert (Monsieur de Saint-Mars) Walter Suessenguth Jean Rochefort (Lastreaumont) Gerd Martienzen Germaine Montero (Königin) Tilly Lauenstein Enrico Maria Salerno (Kardinal Mazarin) Curt Ackermann Jean Davy (Marschall von Turenne) Sebastian Fischer ? (nur wenige Worte, bin da unsicher) Raymond Gerome (Pimentel) Heinz Giese Jean Lara (Ranaud de Lourmes) Horst Niendorf Clement Thierry (Maulevrier) Wolfgang Draeger Max Montavon (Notar) ? Edmond Tamiz (?) Albert Dagnant (Polizeihauptmann) Arnold Marquis Camille Guerini (Monsieur de la Valette) Gerd Duwner Antoine Baud (?) Charles Bayard (?) Jean Berger (Schulmeister Van den Enden) Toni Herbert Andre Cagnard (?) Raoul Billerey (?) (Bootsführer) Otto Czarski Yvan Chiffre (?) Robert Le Beal (Verschwörer) Heinz Giese Jean Rossignol (?) N. N. (Offiziersstimme) Heinz Palm N. N. (Aristokrat an der Treppe) Heinz Giese N. N. (ein Musketier) Otto Czarski
Tillmanns Stimme dürfte der von Marais nicht unähnlich sein. Dessen edle Rollen und dementsprechende Sprecher (Hagen, Mellies, Engelmann) stehen ja im krassem Gegensatz zu Marais´ (wie er selbst sagte) nicht sonderlich schönen Stimme.
Zitat von Jeannot im Beitrag #2Tillmanns Stimme dürfte der von Marais nicht unähnlich sein. Dessen edle Rollen und dementsprechende Sprecher (Hagen, Mellies, Engelmann) stehen ja im krassem Gegensatz zu Marais´ (wie er selbst sagte) nicht sonderlich schönen Stimme.
Als ich das erste Mal Marais im O-Ton hörte, erstaunte mich die Stimme durchaus etwas, da war ich sehr auf Klinger und Hagen fixiert. Da war John Pauls-Harding eigentlich eine perfekte Wahl - Klinger, Hagen, Engelmann, die waren schon ganz anders klingend. Allerdings verbindet man Marais doch deutlich mit solchen Stimmen.
Vermutlich legte man häufig mehr wert auf Marais' äußere Erscheinung und suchte dazu die passende Stimme.
Jean Marais: "Staunend und wohl auch ein wenig neidisch hörte ich bei meinem letzten Deutschlandbesuch den Schauspieler Jean Marais fließend in Ihrer Sprache von der Leinwand sprechen, während ich, sein leibhaftiger Doppelgänger, im Kino saß und nicht ein einziges Wort verstand. Übrigens gefällt mir die Stimme meines deutschen Sprechers - ich hörte, er heiße John Pauls-Harding - ausgezeichnet." (Film Revue 15/1955)