Hierzulande nahezu unbekannt, ist die Centfox-Produktion http://www.zweitausendeins.de/filmlexiko...titel&wert=8851 von George Seaton aus dem Jahr 1947 mit Edmund Gwenn, Maureen O'Hara und John Payne in USA ein Weihnachtsklassiker mit dem Stellenwert von "Ist das Leben nicht schön?". Ich habe den Film bislang nicht gesehen; eine aussagekräftige Besetzungliste gibt es bislang scheinbar auch nicht. Auf DVD und Blu-Ray soll die Kinosynchro von 1949 drauf sein. Kann das jemand bestätigen, ist sie ungefiltert und wer spricht?
1994 gab es ein Remake mit Richard Attenborough in der Rolle von Edmund Gwenn. Das habe ich als Kind mal gesehen und als unerträglich verlogenes US-typisches Kitsch-Machwerk der schlimmsten Sorte in Erinnerung. Fragt sich, ob das Original ähnlich grauenhaft ausfällt.
Ich besitze die deutsche Blu-Ray und habe sie witzigerweise erst vor Kurzem zum ersten Mal angeschaut. Dass es die 49er-Synchro ist, halte ich für wahrscheinlich (insbesonders, da "Kris Kringle" zu "Christ Kindel" eingedeutscht wurde). Leider aber kenne ich von allen Sprechern namentlich nur Curt Ackermann (glaube aber auch, Rudolf Reif herausgehört zu haben). Die Sprecherin von Maureen O'Hara ähnelt stimmlich Margot Leonard, ihre Filmtochter klingt sehr bayerisch und der antagonistische Psychiater (sorry, hab seinen Namen schon wieder vergessen) erinnert durch Tonfall und rollene Rs an die "Reden-Stimme" von Adolf Hitler (der privat meines Wissens nicht so klang). Das Remake habe ich bislang nicht gesehen, das Original ist ein schmerzfreier und leider auch ziemlich höhepunktloser 08/15-Weihnachtsfilm, dessen Handlung gemächlich dahinplätschert. Was Du mit "ungefiltert" meinst, weiß ich leider nicht. Der Ton klingt im Deutschen jedenfalls klar, gut verständlich und O-Ton-Szenen gibt es nicht.
Es gibt zwar keine O-Ton Passagen, aber soweit ich mich erinnere (hab die Blu-ray schon eine Weile nicht mehr gesehen) einige nachträglich synchronisierte Szenen, was sehr stark durch die anders klingenden Stimmen auffällt. Ob ungefiltert oder nicht müsste ich bei einer Neusichtung mal herausfinden.
Merkliches Grundrauschen ist da, aber es könnte schlimmer sein, metallisches Glucksen habe ich nicht gehört - der Ton scheint ungefiltert (wenn aber doch, hat es jemand vorsichtig betrieben, um das Rauschen zwar zu senken, aber nicht den eigentlichen Klang zu verzerren). Auch das bisschen Nachsynchro, das enthalten ist, klingt gar nicht so schlecht - optimal sicher nicht, da hätte die Regie genauer darauf achten müssen, dass Peter Groeger nicht zu sehr übertreibt (bzw. es nicht von ihm verlangen sollen - wer dafür verantwortlich ist, kann man ja letzten Endes nicht feststellen), aber ich habe schon weitaus schlechtere Sachen gehört, bei denen auch die Stimmen nichts mehr mit den ursprünglichen zu tun hatten ("Zwei glorreiche Halunken", "Cleopatra").
Man muss wohl zwingend Amerikaner sein, um diesem Film etwas abgewinnen zu können... Warum hier nachsynchronisiert wurde, bleibt rätselhaft: nach den Freigaben von 1949 wurde der Film komplett synchronisiert. Ernst von Klipstein und den späteren Filmproduzenten Theo Maria Werner konnte ich nicht zuordnen.
Das Wunder von Manhattan
(Miracle on 34th Street)
USA 1947
Erst-Verleih BRD MPEA, München Erst-Verleih Österreich M.P.E.A.-Film, Wien Deutsche Erstaufführung 26.08.1949 Österr. Erstaufführung 16.12.1949
Deutsche Bearbeitung MPEA München Synchron-Produktion, München (1949) Dialogregie Alfred Vohrer Deutsches Buch Erika Streithorst, G.A. von Ihering Produktionsleitung E.G. Techow
Rolle Darsteller Deutsche Sprecher
Doris Walker Maureen O'Hara Ursula Grabley Fred Gailey John Payne Curt Ackermann (Nachsynchronisierte Szenen DVD 2007: Erich Räuker) Christ Kindle (Kris Kringle) Edmund Gwenn Hans Burkhart Richter Henry X. Harper Gene Lockhart Otto Wernicke Susan Walker Natalie Wood Granville Sawyer Porter Hall Dr. Anton Reimer Charlie Halloran William Frawley Dist. Atty. Thomas Mara Jerome Cowan Wolfgang Eichberger Julian Shellhammer Philip Tonge Ernst Fritz Fürbringer (Nachsynchronisierte Szenen DVD 2007: Dirk Talaga)
weitere Synchronsprecher: Ernst von Klipstein, Theo Maria Werner
Nennungsreihenfolge in „Der neue Film“, 12/1949 (April 1949): Hans Burkhart, Ursula Grabley, Curt Ackermann, E.F. Fürbringer, Otto Wernicke, Wolfgang Eichberger, Dr. Anton Reimer, Ernst von Klipstein, Theo M. Werner
Zitat von c.n.-tonfilm im Beitrag #11994 gab es ein Remake mit Richard Attenborough in der Rolle von Edmund Gwenn. Das habe ich als Kind mal gesehen und als unerträglich verlogenes US-typisches Kitsch-Machwerk der schlimmsten Sorte in Erinnerung. Fragt sich, ob das Original ähnlich grauenhaft ausfällt.
Zitat von c.n.-tonfilm im Beitrag #7Man muss wohl zwingend Amerikaner sein, um diesem Film etwas abgewinnen zu können...
Beruhigend, daß ich nicht der einzige hier bin, der die Story (in beiden Versionen) zum K... findet!
Zitat von c.n.-tonfilm im Beitrag #7Warum hier nachsynchronisiert wurde, bleibt rätselhaft: nach den Freigaben von 1949 wurde der Film komplett synchronisiert.
Ich würde einfach mal auf Materialschäden tippen. Beim "Würger von London" wurde die Erstsynchro auch an einigen kurzen Stellen mit der TV-Bearbeitung geflickt, obwohl sie ursprünglich mal komplett gewesen sein dürfte.
Zitat von c.n.-tonfilm im Beitrag #7Ernst von Klipstein und den späteren Filmproduzenten Theo Maria Werner konnte ich nicht zuordnen.
Falls Du kein Sample machen kannst - von Klipstein hatte auch damals schon einen leichten Ansatz seines später typischen Nuschelns, daran ist er recht gut zu erkennen. Falls Du "Ernst sein ist alles" (UK 1952; Synchro von 1954) griffbereit hast - dort sprach er für Michael Redgrave.
Zitat von Silenzio im Beitrag #6Neben Peter Groeger und natürlich unser "Mr. Neusynchro persönlich" dabei... Erich Räuker
Zitat von VanToby im Beitrag #10Es dürfte sich wohl einfach um die von c.n.-Tonfilm bereits erfasste DVD-Nachsynchro handeln, wobei sich jemand mit dem Jahrzehnt vertan hat.
Daran hab ich auch gedacht. Aber es wäre ja nicht die erste unsinnige Neusynchro. Siehe aktuell Disney+.