Mir geistert schon seit einiger Zeit eine ernsthafte Frage im Kopf herum. Wenn eine Synchronrolle aus bestimmten Gründen (z. B. Todesfall, Ruhestand, usw.) neubesetzt werden muss und man diese annimmt: Wie ist das für einen Synchronschauspieler?
Meistens ist es ja eine undankbare Aufgabe, einen Kollegen zu beerben. Besonders, wenn dieser einen guten Job gemacht hat und die Rolle sehr bekannt ist. Wenn man mit diesem Kollegen nicht viel zu tun hatte, dürfte es auch leichter fallen, diese Aufgabe zu übernehmen. Fragt man sich da nicht trotzdem manchmal: Habe ich diese Rolle überhaupt verdient? Darf/Soll ich dieses Angebot ablehnen?
Es gehört zwar auch zum Beruf des Schauspielers dazu, aber ich finde das Thema trotzdem interessant und würde gerne eure Meinung dazu wissen.
Ich denke mal, dass das vielleicht auch in die Richtung gehen könnte wie Neubesetzung durch höhere Gagenforderungen (siehe Benjamin Völz vs. Johannes Berenz). So oder so ist es - wie Du schon sagst - eine undankbare Aufgabe, gerade auch wenn es sich vielleicht um eine ikonische Rolle handelt. Gerade bei den Diskussionen um die genannte Akte-X-Besetzung kam aber auch ein echtes Totschlagsargument: Ein Synchronschauspieler muss auch Geld verdienen und ich bin mir sicher, dass sich es sich nicht jeder leisten kann, einen Job abzulehnen. Ich gebe zu, dass es nur Spekulation von meiner Seite ist, aber bei anderen Gründen für Neubesetzung machen sich viele Sprecher vermutlich auch weniger Gedanken als wir hier im Forum. Es ist ein Job wie jeder andere. Wobei es schon mal interessant wäre, DSF´ Meinung zu hören, nachdem er Kronberg auf Eddie Murphy ersetzt hat.