Lieber eine Promi-Synchro mit Leuten, die Bock haben, weil sie selten im Synchronstudio stehen und es ihnen aber Spaß macht, als ne lustlos-routiniert runtergespulte Arbeit, bei der das Wort "professionell" etwas unnötig Kaltes und Distanziertes hat. Klaas passte übrigens auch ganz generell stimmlich einfach besser in die Rolle als der schlichtweg viel zu tief und schwer klingende Tobias Meister. Meister ist zwar nicht nur Forest Whitaker, sondern auch Brad Pitt, aber auf ne Maus passt er deswegen trotzdem nicht gleich.
Und Hartwich als blendender Strahlemann mit gutem Herzen ist ja schon beinahe sowas wie n Typecasting.
Also ich fand den Film schön und die Synchro auch. Klar merkt man immer noch, dass Lara und Berben halt Schauspielerinnen sind, was man von "Promi" bitteschön auch nochmal klar differenzieren muss, aber trotzdem gibt es auch Moderatoren, die ihr Ding hier einfach gut und mit Spaß bei der Sache machen, weil es für die eben nicht eine Synchronrolle unter Tausenden ist.

Ich vermisse bei dem ganzen Promi-Synchro-Bashing vor allem die Abstufung zwischen "Promi" und "Promi". Es kann nicht sein, dass man hier jemanden wie Inscope21 auf eine Stufe wie Iris Berben stellt und dann mit der Promi-Synchro-Keule kommt. Iris Berben ist eine gestandene Schauspielerin und sie zu besetzen absolut legitim - ohne jegliches Promi-Gedenke. Und auch Alexandra Maria Lara zu besetzen ist nicht mehr und nicht weniger als beispielsweise Claude-Oliver Rudolph in "The Wrestler" oder Armin Rohde in "Frida". Dann gibt es ne zweite Kategorie an Leuten in ner Promi-Synchro, die keine Schauspieler, sondern halt aus dem Show-Business sind (hier: Hartwich, Klaas und Olli Schulz), wo man Moderatoren, die das sprechende Arbeiten trotzdem immer noch beruflich machen, aber auch nochmal von beispielsweise Sängern - die ihr Geld eben nicht mit Sprechen, sondern Gesang verdienen - differenzieren muss. Und dann gibt es noch Laien, die durch Hype in die Rollen reinrutschen (gilt eigentlich fast nur für die Kategorie "unter 25", siehe Inscope21) und Typecasts (z. B. Fußballer spricht Fußballspieler-Figur etc.). Das kann man nicht alles über keinen Kamm scheren. Ne Synchro zu verurteilen, weil Iris Berben mitspricht, ist peinlich. Und wer Alexandra Maria Lara nicht als Schauspielerin kennt, hat ne Bildungslücke und ist selber Schuld - da ist so n Spruch wie "Wer ist die überhaupt?" sicherlich kein K.O.-Argument gegen ne Promi-Synchro, sondern eher n Zeichen für eigenen Wissensmangel.

Habe den Film mittlerweile auch sichten können und sooooooo schlecht war die Synchro nicht, wie ich zuerst vermutet habe. Daniel Hartwich macht das nicht mal so schlecht. Auch Klaas ist als weiße Maus nicht verkehrt. Was ich aber begrüsse ist, dass die Lieder original gelassen worden sind. Sehr, sehr gut und kommt dem Filme zu Gute.

Alles in allem bin ich positiv überrascht.

Ich weiß nicht. Thalbach ist noch ganz gut, alles andere klang ziemlich roh. Für ne Promisynchro vielleicht okay, insgesamt wären Profis dennoch besser gewesen. Gerade Hartwich hat mich jedes Mal aus dem Film gerissen, weil einfach der Schliff fehlt.

Hallo,

anbei mal noch ein paar Ergänzungen anhand der Synchroncredits. Bei Heike Schroetter für Rhea Perlman liege ich richtig, oder? Danke für die Bestätigung, hudemx!

Taron Egerton           Johnny, der Gorilla         (Patrick Baehr)
Jennifer Hudson         junge Nana Noodleman        (O-Ton)
Peter Serafinowicz      Big Daddy, Johnnys Vater    (Tilo Schmitz, Trailer: Matti Klemm)
Nick Kroll              Gunter                      (Christian Gaul)
Nick Offerman           Norman                      (Olaf Reichmann)
Rhea Perlman            Judith                      (Heike Schroetter)
N.N.                    Frosch Howie                (Prince Damien)
N.N.                    Frosch Kai                  (Luca Hänni)
N.N.                    Frosch Ricki                (Lukas Pratschker)

Schroetter stimmt