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und wurde 1.132 mal aufgerufen
 Filme: 1970 bis 1989
Groove


Beiträge: 290

23.07.2016 19:31
Die Vorstadtkrokodile (1977) Zitat · antworten

Ich weiß - es ist ein bisschen dreist, nur wegen einer einzigen Rolle, die in diesem deutschen Fernsehfilm von 1977 synchronisiert wurde, einen eigenen Thread zu eröffnen (man möge mir daher verzeihen), aber ich bin (wahrscheinlich nicht als Einzigster hier) ein Fan dieses Kinderfilm-Klassikers. Und daher wollte ich nicht, dass dieses Beispiel im Thread "Wenn Deutsche sich nicht selbst sprechen" untergeht.

Diese Verfilmung des Jugendbuchs von Max von der Grün hält sich ziemlich genau an die Buchvorlage. Eine der wichtigsten Figuren darin ist der querschnittsgelähmte Junge Kurt, der im Rollstuhl sitzt. Besetzt wurde er damals allerdings mit einem querschnittsgelähmten Mädchen, da die Crew keinen passenden Jungendarsteller fand. Das wurde übrigens während der Dreharbeiten vor den Darstellern der anderen männlichen Krokodilerdarsteller geheim gehalten (nur die Darstellerin der Maria wusste Bescheid). Auch in den TV-Zeitschriften wurde der Vorname des Kurt-"Darstellers" nur mit B. Komanns angegeben. Erst nach der sehr erfolgreichen deutschen TV-Premiere des Films stellte sich heraus, dass es sich um Birgit Komanns handelte.

Was die Sache aber zusätzlich seltsam machte, war, dass die Rolle des Kurt von Oliver Rohrbeck nachsynchronisiert war. Damals bei der Erstaufführung am 25.12.1977 dürften seine Stimme und sein Name noch nicht so bekannt gewesen sein, so dass sich nur wenige etwas dabei dachten. Aber später, bei Wiederholungen (wo auch ich den Film das erste Mal sah), als Rohrbeck durch seine diversen Rollen im Synchron und in Hörspielen (vor allem in den Drei Fragezeichen) schon so bekannt war, war man zuerst etwas berührt, weil man zuerst dachte, dieser Oliver Rohrbeck ist ja querschnittsgelähmt. Erst wenn man dann begriff, dass man da nur seine Stimme hörte, ihn aber nicht sah, ging einem ein Licht auf.

In diesem Interview auf retro-tv erzählt Oliver ein bisschen dazu. Zum Beispiel, dass die Nachsynchro von Birgit Komanns gar nicht deshalb gemacht wurde, weil sie zu weiblich geklungen hätte (das hat sie nicht, denn sonst hätten ja die nicht eingeweihten Jungs im Film das sofort gemerkt), sondern weil ihre Artikulation zu undeutlich war.
http://www.retro-tv.de/folge-22

 Sprung  

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