Die dt. Fassung wurde von der DEFA vorgenommen, Start war laut DEFA-Stiftung der 23. Juni 1950, laut der Neuen Zeit (30.03.1950; in dieser Ausgabe wird erwähnt, dass die DEFA-synchro fertig gestellt worden sei) fand die Uraufführung der Synchronfassung bereits am 14. April im Berliner Filmtheater Babylon statt, als offizieller Star wird aber ebenfalls der 23. Juni angegeben. Nach der Premiere übte die Neue Zeit zwar Kritik an der Synchronisation, die der "Sprache Hitlers nicht ganz gerecht werde", nennt sie aber ansonsten "gut". Angaben zu Beteiligten werden leider nicht gemacht.
Samedi, auch ich kann keine dt. Sprecher dieses Films nennen, denn im Filmprogramm und auch in der Broschüre SOWJETISCHE FILME IN DEUTSCHLAND 1950 stehen keine. Vielleicht kannst du in die DEFA-Stiftung gehen; seit Aristeides da "drin" war, sind ja auch schon wieder 3 einhalb Jahre vergangen. Ich weiß, daß dort ständig Filme ergänzt werden, sehr oft mit der Synchro. Wenn du das längst getan hast, entschuldige bitte. Ich will hier niemandem persönlich zu nahe treten.
Lt. der genannten Broschüre: Text und Regie: Walter Tappe und Karl Schulz
An erster Stelle in der Darstellerliste steht Stalin( Michail Gelowani), das heißt aber nicht, daß er auch die Hauptrolle spielt. Bis 1950 sprachen Stalin folgende Schsp.: Carl Raddatz, Eduard Wandrey, Lothar Firmans. Firmans war auch nach 1950 noch bei der DEFA beschäftigt, so daß er hier den Stalin evtl. auch synchronisiert hat, ich weiß es aber nicht, hab den Zweiteiler nie gesehen. Er ist im DDR-Fernsehen nie gezeigt worden, sagen meine Unterlagen. Vielleicht war da doch zu dick aufgetragen worden und er ein Propaganda-Film war, wie du schreibst, so daß man ihn dann im Fernsehen nicht mehr zeigen konnte. Bei solchen Formulierungen wie du sie benutzt hast, also Propagandafilm meine ich natürlich damit, gebe ich zu bedenken, daß man die Umstände mit einkalkulieren sollte, so z.B. wann der Film konzipiert wurde, nämlich nicht viel mehr als 3 Jahre nach dem Grauen. Ich glaube nicht ,daß die sowj. Zuschauer dieses Films es 4 Jahre nach diesem Scheiß-Krieg verstanden hätten, wenn die Schöpfer einen absulut sachlichen, emotionsfreien Film über den Sieg gedreht hätten. Gruß.hans.
Aber ich kann es sagen; es ist eine Broschüre aus dem Staatl. Filmarchiv, und die haben wirklich exakt recherchiert. Der Eintrag der DEFA-Stiftung , daß es ein Dokumentarfilm sei, stimmt nicht. In der genannten Broschüre von 1950 sind die Rollen und Schauspieler abgedruckt.
Wenn selbst die DEFA-Stiftung die Namen der sowj. Schöpfer entspr. der Landessprache dieser schreibt, verstehe ich deine Motivation schon, kann sie mir zumindest denken, daß du danach nicht gehst (hier bei OTHELLO und teils auch bei SKANDERBEG). Gruß.hans
Zitat von Hans-Joachim Albrecht im Beitrag #7 Wenn selbst die DEFA-Stiftung die Namen der sowj. Schöpfer entspr. der Landessprache dieser schreibt, verstehe ich deine Motivation schon, kann sie mir zumindest denken, daß du danach nicht gehst (hier bei OTHELLO und teils auch bei SKANDERBEG). Gruß.hans
Die "Motive" sind einfach, dass ich mich an den Vorspann bzw. das Quellenmaterial halte und im Übrigen auch nicht des Russischen mächtig bin. Wenn ich also versuchen würde, die mir vorliegenden Namen irgendwie ins russische zu übertragen, würde ich wohl grandios scheitern. Und das wäre denke ich auch nicht fair gegenüber den Schauspielern.
Nee, nee, Zhaamedji, laß mal gut sein. Für solcherart Eingaben ins Forum, ich meine deine 3 ERST-Eingaben, inzwischen hast du ja einiges abgeändert und ergänzt, hab ich ne Nase, deine "Motivation" riech ich 10 Meilen gegen den Wind. Aber bitte, wir leben in einem freien Land; da sind deine 3 Ersteinträge völlig in Ordnung. Ich fands , wie ich schon schrieb, unfair gegenüber Künstlern eines anderen Landes. Egal, wie man über ein Land denkt, es sollte m.E. immer Fairness walten. Das schließt nach meinem Dafürhalten Kritik, auch massive, nicht aus (bei Beachtung von konkreten Umständen, siehe FALL VON BERLIN 3 Jahre nach dem Dreckskrieg konzipiert) Gruß.hans. P.S. Konkret noch: 1) Wie kommst du eigentlich dazu, den Titel DER MOOR VON VENEDIG zu verwenden? Sowohl der SU- Original-Titel als auch die DDR-Version mit der DEFA-Synchro, die du ja im einzelnen benennst, heißt OTELLO (Othello).
2)Deine Schreibweise der russischen Namen in deiner Ersteingabe kannst du nicht dem Filmvorspann entnommen haben, auch nicht beim SKANDERBEG-Film. Dort ist 100%ig die dt.Schreibweise nach der kyrillischen Schrift abgebildet. Warum erwähnst du dann VORSPANN ?
Ich hab wegen der Synchronisation jetzt nochmal bei der DEFA-Stiftung angefragt, aber die Akten des DEFA-Studios für Synchronisation wurden leider nach der Wende vernichtet. Deshalb konnte man mir auch keine Auskunft über die Beteiligten an diesem Film geben.
Bis wir dieses Rätsel lösen können, wird es wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Das wird dann so sein, daß von DER FALL VON BERLIN keine Synchronunterlagen mehr vorhanden sind. Von anderen SU-Filmen und weiteren ausländischen Filmen sind aber Synchron- Unterlagen durch die DEFA-Stiftung aufgefunden worden. Aber die dir gegebene Auskunft galt dann wohl nur für DER FALL VON BERLIN (??) Gruß.hans.