Ich bin echt sprachlos. Udo Schenk schafft es tatsächlich mit Gary Oldmans schauspielerischer Leistung auf tuchfühlung zu gehen. Die ganze Zeit sehe und höre ich nur Winston Churchill. Keine Sekunde denke ich da, dass Oldman nur Churchill darstellt, er lebt ihn förmlich. Genau das gleiche bei Schenk. So wie er die Rolle spricht denke ich genauso wenig an Oldman, sondern einfach nur an Churchill. Die Illusion ist perfekt. Gäbe es einen Synchron-Oscar ich würde auf jeden Fall Schenk dafür nominieren.
Ein fantastischer Film, der mich im Original schlicht weggeblasen hat. Und für mich ist der wahre Oldman "Schenk-Man". Insofern gebe ich ihn mir mit Freuden nochmals.
Wie kommt ihr eigentlich alle auf Udo Schenk? Ich kann ihn auf Oldman nicht im Geringsten wiedererkennen...(EDIT: Bei: "Ja was ist denn!" im letzten Clip kann ich ihn tatsächlich auch gut heraushören) Wenn er es hingegen definitiv ist, dann habe ich seit gestern das erste déjà vu-Erlebnis nach Herrn Ziffer - wobei es im Falle von Udo Schenk nicht am Alter liegen dürfte - doch dann musste er seine Stimme aber extrem verstellen!
Also, ich erkenne Schenk sehr deutlich. Dass er so anders klingt, spricht natürlich enorm für seine Wandlungsfähigkeit als Schauspieler! Ich liebe solche "Gegen-den-Strich-Besetzungen"...
Eine derartige, erstaunliche stimmliche Wandlungsfähigkeit ist mir allerdings bei Udo Schenk zuvor komischerweise nie zu Ohren gekommen!:o Sonst klingt er bekanntlich in allen Synchronrollen immer mehr oder minder gleich (gerade in seinen Negativ-Synchronrollen, genau wie vor der Kamera)!
Nun, bei der Vorlage die Oldman da abgeliefert hat konnte Schenk wohl nicht anders als eine solche Höchstleistung abzuliefern. Wenn der deutsche Stammsprecher so gut mit der Leistung seines Schauspielers mitgehen kann hat er sich für mich entgültig als dessen deutsche Stimme legitimiert.
WORD! Er ist ein GeSCHENK des Himmels. Nach JFK und Leon der Profi hatte ich auf Petruo weiter gehofft. Aber hier in der dunkelsten Stunde sage ich mir: geSCHENKt. Ob Petruo es auch so hinbekommen hätte oder überhaupt gepasst hätte?
Buch & Regie: Malzacher. Trailer-Besetzungen alle geblieben. Ausgezeichnet noch Rode als Roosevelt (überzeugend als Ami gezeichnet), Maire als Chamberlain und Winczewski als Eden.
Für mich der Synchron-Oscar 2018. Schenk und Breuer liefern Bestleistungen.
Ist auch ein verdammt aktueller Film. Sollten sich ein paar verirrte AfD-Wähler unter euch befinden (nicht die überzeugten - jene will ich nicht hier wähnen) - reingehen, gucken, begreifen. Diese übermächtige Bedrohung, die hier Mitgefühl auslöst, die waren wir.
So eine Wandlung hab ich überhaupt noch nie bei einem Synchronsprecher beobachtet. Man hört Schenk gerade so noch raus. Erst als der Trailer schon aus war, wurde mir klar, dass er es eh ist. Klasse Leistung, alle Achtung!