Reiter ohne Kopf (Wsadnik bes golowy) Regie: Wladimir Wainschtok Erstaufführung: 05.04.1974 Kino DDR/26.12.1975 DFF 1 Deutsche Bearbeitung: DEFA Studio für Synchronisation, Berlin Dialogbuch: Wolfgang Woizick Dialogregie: Inge Lindner
Texas im 19. Jahrhundert kurz nach dem amerikanischen Bürgerkrieg. Marodierende Kommantschen gehören zu den allgegenwärtigen Gefahren im Lone Star State. Louise Pointdexter ist dort neu hin gezogen. Zwei Männer bemühen sich um die Frau - der arrogante und rachsüchtige Cassius Calhoun und der gutaussehende, aber arme Cowboy Maurice Gerald. Calhoun plant, seinen Rivalen aus den Weg zu räumen. Doch dann wird Louises jüngerer Bruder ermordet. Alles deutet auf Gerald als Mörder hin. Da erscheint plötzlich ein geheimnisvoller Mann auf den Plantagen der Pointdexters. Dieser Mann wird jedoch immer nur als Reiter ohne Kopf gesichtet...
Maurice Gerald (Oleg Widow) Winfried Glatzeder Louise Pointdexter (Ljudmila Saweljewa) Friederike Aust Isidora Cоvarubiо (Eslinda Núñez) Annekathrin Bürger Miguel Diaz (Enriques Santiesteban) Werner Ehrlicher Woodley Pointdexter (Alejandro Lugo) Achim Petry Cassius Calhoun (Aarne Jukskiulla) Ezard Haußmann Zeb Stump (Iwan Petrow) Werner Senftleben Major (Rolando Dias Reyes) Wolfgang Lohse Henry Pointdexter (Aleksandr Milokotsji) Uwe Karpa Richter (Platon Leslie) Heinz Suhr Pluto (Alfonso Gonzales) Walter Wickenhauser Ankläger (?) Hans Teuscher
Russischer Abenteuerfilm im Westerngewand. Wirkt auch eher europäisch, als sozialistisch und weiß zu überzeugen. Ezard Haußmann als schmieriger Schurke passt perfekt, ebenso Winfried Glatzeder als Held. Nur ein paar unnötige Anglizismen wie "Boy" konnte sich Woizick nicht verkneifen.
Immer wieder gute Tipps, die du verteilst. Interessanter Film, allerdings holpert der Rhythmus stellenweise arg und die Darsteller sehen sehr sehr russisch aus. Einige Merkwürdigkeiten weist die Tonspur auf. Dass man an einer Stelle die markanten Dschungelgeräusche aus (u.a.) den DEFA-Filmen "Das grüne Ungeheuer" und "Chingachgook" hört, könnte man noch auf die Synchronisation schieben. Aber die Toncollage mit Schüssen, Feuer und Trompete der Anfangsszene stammt eindeutig aus dem Indianerfilm "Spur des Falken" und ist auch im Original so zu hören. Am seltsamsten aber ist, dass die Waffen von El Coyote, Zeb Stamp und Calhoun unverkennbar mit Schüssen aus italienischen Filmen unterlegt sind. Wo hatte man in Leningrad denn diese Aufnahmen her?
Die wunderbare Knarzstimme des Richters gehört übrigens Heinz Suhr, beliebte Patriarchenstimme in allen DEFA-Synchronstudios und ein passabler Sänger.