Spanien 2001 Regie: Stuart Gordon Deutsche Bearbeitung: DMT Digital Media Technologie GmbH, Hamburg (?)
Paul und Barbara machen mit einem befreundeten Pärchen vor der spanischen Küste Urlaub auf einem Segelboot, als plötzlich ein Sturm aufzieht und das Boot auf ein Riff wirft. Wegen einer schweren Verletzung fahren Paul und Barbara in das naheliegende Fischerdörfchen Imboca, das recht ausgestorben daherkommt. Nachdem Paul von einer Bootsrettung ohne Spur von den Freunden zurückkehrt, ist Barbara verschwunden. Für den jungen Mann beginnt ein Alptraum, denn die Bewohner der Stadt, allesamt grauenhafte Mutationen zwischen Fisch, Krake und Mensch haben es auf ihn abgesehen und so gerät er an den finsteren Kult, der dem Fischgott Dagon huldigt...
Rolle (Schauspieler) Synchronschauspieler Paul Marsh (Ezra Godden) Konstantin Graudus Ezequiel (Francisco Rabal) Otto Mellies (?) Uxía Cambarro (Macarena Gómez) ??? Bárbara (Raquel Merono) Kerstin Draeger Howard (Brendan Price) Manfred Reddemann Vicki (Birgit Bofarull) Angela Stresemann Priester (Ferrán Lahoz) ??? Xavier Cambarro (Joan Minguell) ??? Offsprecher (-) Mario Grete
Mit "Dagon" versuchten sich die "Re-Animator"-Schöpfer Stuart Gordon und Brian Yuzna abermals am Werk von H.P. Lovecraft, wobei hier neben der gleichnamigen Kurzgeschichte vor allem "Der Schatten über Innsmouth" Pate stand. Das Ergebnis ist zwiespältig ausgefallen: Einerseits ist die für Lovecraft typische Atmosphäre hervorragend eingefangen und viele bekannte Versatzstücke der Vorlage enthalten, andererseits wird das Gesamtbild durch einige Längen, unpassende Exploitation und jede Menge unfreiwillige Trash-Komik getrübt. Unterm Strich ein passables Horrorfilmchen, aus dem man mehr hätte rausholen können.
Synchron-Trivia: Konstantin Graudus und Kerstin Draeger sind hier erneut als Pärchen zu hören, genau wie in "Die Sopranos" und in "Wishmaster 2".
Dateianlage:
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Kurios, in meiner Erinnerung waren da tatsächlich nur Nulpensprecher dran beteiligt.
Zitat von Wilkins im Beitrag #1[...] und jede Menge unfreiwillige Trash-Komik getrübt.
Da bin ich mir gar nicht sicher, ob das unbedingt unbeabsichtigt war. Stuart Gordon hat Ezra Godden bestimmt die Regieanweisung "Mach' mal Jeffrey Combs in jung!" gegegeben.
Auch wenn es einige unfreiwillig komische Momente gibt, ist der Humor bestimmt beabsichtigt. Laut IMDb hat Godden seine Rolle als Woody-Allen-Charakter angelegt und eine Szene gegen Ende hatte ein wenig was von "Ash" aus "Tanz der Teufel". Unterhält durchaus, nur leider verträgt sich der Humor nicht sonderlich mit H.P. Lovecrafts bierernsten, apokalyptischen Schreckensszenarien.
Irgendwie schade, denn die surrealen Kulissen und Masken der Imbocianer (la boca = der Mund; Imboca = Innsmouth) haben dem Film eine schön schaurige Atmosphäre verliehen. Wenn man sich beim Drehbuch etwas mehr am Riemen gerissen hätte, wäre hier eine wirklich ernstzunehmende, vorzeigbare Lovecraft-Adaption herausgekommen.
Zitat von Wilkins im Beitrag #3Auch wenn es einige unfreiwillig komische Momente gibt, ist der Humor bestimmt beabsichtigt. [...] Unterhält durchaus, nur leider verträgt sich der Humor nicht sonderlich mit H.P. Lovecrafts bierernsten, apokalyptischen Schreckensszenarien.
Das stimmt wohl. Ich habe beinahe das Gefühl, dass der Klamauk immer von Brian Yuzna ausgeht, der den oft in seine Filme oder in gemeinsame Produktionen mit Stuart Gordon packt. Meist kommt das Ganze dann aber ziemlich albern und infantil rüber (ich erinnere an den Penis in "Beyond Re-Animator"). Inszeniert Gordon einen Film alleine, geht der Humor eher ins Schwarze ("Stuck") oder fehlt komplett, so z.B. bei dem Thriller "King of the Ants", der knüppelhart rüberkommt.
Zitat von Wilkins im Beitrag #3Laut IMDb hat Godden seine Rolle als Woody-Allen-Charakter angelegt [...]
Das hätte ich gerne mal gesehen: Woody Allen, der Cthulhu mit seinen Neurosen zutextet. Dieser wäre wohl freiwillig in seinen Schlaf zurückgekehrt.
Zitat von dlh im Beitrag #4Das stimmt wohl. Ich habe beinahe das Gefühl, dass der Klamauk immer von Brian Yuzna ausgeht, der den oft in seine Filme oder in gemeinsame Produktionen mit Stuart Gordon packt. [...] Inszeniert Gordon einen Film alleine, geht der Humor eher ins Schwarze ("Stuck") oder fehlt komplett, so z.B. bei dem Thriller "King of the Ants", der knüppelhart rüberkommt.
Klingt plausibel, ich kann das selbst aber schwer beurteilen, weil ich von beiden nur wenig kenne. Ich habe selbst die "Re-Animator"-Filme bis heute nur in Auszügen gesehen. Der neulich gesichtete "Rottweiler" hatte zumindest seine infantilen Momente.
Zitat von dlh im Beitrag #4Das hätte ich gerne mal gesehen: Woody Allen, der Cthulhu mit seinen Neurosen zutextet. Dieser wäre wohl freiwillig in seinen Schlaf zurückgekehrt.