Wie bei den meisten Biopics muß man sich auch bei dieser Filmbiographie von George Gershwin vieler Freiheiten und Ausschmückungen bewusst sein. Dies tut der trotz Überlänge kurzweiligen, sehr unterhaltsamen und musikalisch exzellenten Produktion jedoch keinen Abbruch. Regisseur Irving Rapper wollte eigentlich Tyrone Power für Gershwin, der konnte jedoch nicht, weil er zu dieser Zeit eingezogen war. Oft heißt es, dies wäre Robert Aldas Filmdebüt gewesen, aber das stimmt nur bedingt. Alda spielte bereits 1943/44 in dem Warner-Film „Cinderella Jones“ unter der Regie von Busby Berkeley die männliche Hauptrolle. Dessen Kinostart verschob sich aber immer weiter nach hinten, so dass er erst 1946 nach „Rhapsodie in Blau“ in die Kinos kam - nachdem man allzu offensichtliche dem Krieg geschuldete Passagen entfernt hatte. Oscar Levant spielte hier nicht nur sich selbst und das Piano-Solo der „Rhapsody in Blue“, sondern doubelte auch noch das Pianospiel für Robert Alda. Es gab zwei Oscar-Nominierungen für "Best Sound, Recording" (Nathan Levinson) und "Best Music, Scoring of a Musical Picture" (Ray Heindorf, Max Steiner).

Die hervorragend besetzte frühe Münchner Nachkriegssynchro lief am 29.03.1964 einmalig auf DDR1; natürlich von einer über Warner geliehene 35mm-Kopie. Danach verliert sich jede Spur. Auf der Karteikarte fand sich noch der Vermerk, man müsse am Ende rechtzeitig abblenden, damit eine Tafel mit dem Hinweis auf „Rex Film, München-Geiselgasteig“ nicht über den Sender geht. 1985 wurde der Film im Auftrag des ZDF neu synchronisiert. Als die Rechte zur ARD wechselten, filterte diese in den 2000ern in gewohnter Weise die kristallklare steril-supermoderne ZDF-Synchro ebenso kaputt, wie oft mit klassischen Synchros geschehen.





Rhapsodie in Blau

(Rhapsody in Blue)

USA 1945

Erst-Verleih			MPEA, München
Deutsche Erstaufführung		28.04.1948
Deutsche TV-Erstausstrahlung	29.03.1964, DDR1

1. Deutsche Bearbeitung		Rex Film, München-Geiselgasteig für MPEA Synchronabteilung, München (1948)
Dialogregie			Alfred Vohrer
Deutsches Buch			Alfred Vohrer, Berta Gunderloh
Produktionsleitung		Alfred Vohrer

2.Deutsche Bearbeitung		im Auftrag des ZDF (1985)
Dialogregie				
Deutsches Buch			

Rolle				Darsteller		*Deutsche Sprecher (1948)*	Deutsche Sprecher (1985)
							 (unter Vorbehalt)

George Gershwin			Robert Alda		Joachim Brennecke		Volker Brandt
Julie Adams			Joan Leslie		Ilse Werner			Dagmar Heller
Christine Gilbert		Alexis Smith		Carola Höhn			Doris Gallart
Max Dreyfus			Charles Coburn		Bum Krüger			Hans Wypraechtiger
Lee Gershwin			Julie Bishop			
Prof. Franck			Albert Bassermann	Heinz Burkhardt			Hans Paetsch
Morris Gershwin			Morris Carnovsky	Fritz Reiff	
Rose Gershwin			Rosemary DeCamp			
Oscar Levant			Oscar Levant		Gerd Brüdern	
Paul Whiteman			Paul Whiteman			
Al Jolson			Al Jolson			
George White			George White			
Hazel Scott			Hazel Scott			
Bess				Anne Brown			
Ira Gershwin			Herbert Rudley		Anton Reimer			Berno von Cramm
Hughes				John B. Hughes			
George Gershwin als Junge	Mickey Roth			
Ira Gershwin als Junge		Darryl Hickman			
Mr. Kast			Charles Halton			
Mr. Million			Andrew Tombes			
Mr. Katzman			Gregory Golubeff			
Mr. Muscatel			Walter Soderling			
Buddy De Sylva			Eddie Marr			
Foley				Theodore von Eltz			
Herbert Stone			Bill Kennedy			
Maurice Ravel			Oscar Loraine			
Tänzer				Johnny Downs			
Otto Kahn			Ernest Golm			
Jascha Heifetz			Martin Noble			
Walter Damrosch			Hugo Kirchhoffer			
Rachmaninoff			Will Wright

Nennungsreihenfolge in "Der neue Film" 6/1948 (März 1948):
Joachim Brennecke, Ilse Werner, Carola Höhn, Heinz Burkhardt, Fritz Reiff, Bum Krüger, Gerd Brüdern, Anton Reimer