Die sehr freie Filmbiographie der Stummfilm-Sensationsdarstellerin Pearl White (1889 – 1938) https://en.wikipedia.org/wiki/Pearl_White bietet in erster Linie eine Glanzrolle für Betty Hutton und präsentiert sich als gewitzte Hommage an und Parodie auf das Filmemachen der frühen Stummfilmzeit. „The Perils of Pauline“ ist zugleich der Titel von Pearl Whites bekanntestem Serial aus dem Jahr 1914, von dessen ursprünglich 20 Teilen mit einer Lauflänge von 410 Minuten heute nur noch eine 9-teilige Fassung von rund 210 Minuten Länge erhalten ist.
In der Paramount-Produktion wirkten viele Stars der Stummfilmzeit mit, die mit Pearl White in ihren Serials vor der Kamera gestanden hatten: Paul Panzer, Creighton Hale, William Farnum, Chester Conklin, Hank Mann, Snub Pollard und James Finlayson. Louis J. Gasnier, der Regisseur des Serials von 1914 fungierte als technischer Berater. Leider rutschte der Film ins Public Domain, so dass es keine wirklich gute DVD-Version davon gibt. Am besten schneidet die inzwischen vergriffene Fassung von Roan Group ab.
Der Film lief auf Premiere leider nur mit einer wenig erbaulichen Neusynchro zu deren Entstehung und Besetzung mir nichts weiteres bekannt ist. Die Zuordnung zur Ultra-Fassung von 1950 unten dürfte so stimmen.
Pauline, lass das Küssen sein
(Kapriolen einer Komödiantin) (The Perils of Pauline)
USA 1947
Erst-Verleih Paramount Deutsche Erstaufführung 07.09.1951
1. Deutsche Bearbeitung Ultra Film GmbH, München (1950) Dialogregie Alfred Vohrer Deutsches Buch Kurt Schwabach und Tina Eilers Deutsche Liesertexte Bert Grund und Kurt Schwabach
2. Deutsche Bearbeitung im Auftrag von Premiere (ca. 90er/2000er Jahre) Dialogregie Deutsches Buch Rolle Darsteller *Deutsche Sprecher (1950)* Deutsche Sprecher (19??) (unter Vorbehalt) Pearl White Betty Hutton Tina Eilers Michael Farrington John Lund Curt Ackermann Mr. Timmy Timmons Billy De Wolfe Wolfgang Preiss George 'Mac' McGuire William Demarest Anton Reimer Julia Gibbs Constance Collier Eva Eras
Nennungsreihenfolge in "Der neue Film" 47/50 (November 1950) Tina Eilers, Curt Ackermann, Eva Eras, Anton Reimer, Bum Krüger
Zitat von c.n.-tonfilm im Beitrag #1Der Film lief auf Premiere leider nur mit einer wenig erbaulichen Neusynchro zu deren Entstehung und Besetzung mir nichts weiteres bekannt ist.
Tja, da hast du entweder eine falsche Ausstrahlung erwischt oder hast dir von einem Synchronunkundigen einen Bären aufbinden lassen. Denn was musste ich bei Durchsicht meiner alten Premiere-Mitschnitte zufüllig entdecken? Ich habe die Kinofassung!
Ich habe soeben kurz reingeschaut. Das Master hat einen deutschen Vorspann, die Lieder sind eingedeutscht, der Ton ist ungefiltert, aber leider sehr in Mitleidenschaft gezogen worden über die Jahre.
Zu den Stimmen: Curt Ackermann für John Lund stimmt, aber Anton Reimer spricht nicht De Wolfe, sondern Demarest, dafür wird De Wolfe von Wolfgang Preiss synchronisiert (es gab wohl kurzfristig eine Umbesetzung).
Da bin ich aber baff. Ich habe den Film mit der Neusynchro Ende der 90er / Anfang der 2000er Jahre auf DF1 oder vielleicht auch schon Premiere aufgenommen bekommen. Ich habe diese Fassung nicht mehr, da ich solche Fehlschläge seinerzeit dann immer mit anderen Sachen überspielt habe. Die Neusynchro hatte ein komplett englisches Bild, das Master dürfte mit der Roan-Fassung identisch gewesen sein. Ich kann nur vermuten dass wohl im Zuge der Kirch-Pleite das Master getauscht wurde bzw die Kinofassung jetzt direkt von der Paramount kommt. Also ein ähnlicher Fall wie "Der Hauptmann von Kastilien" wo dann plötzlich der Kinoton direkt von der Fox kam.
Ein anderer Paramount-Film, wo es auch so einen Master-Tausch gab ist "Vierzehn Jahre Sing-Sing" (1947) von Byron Haskin mit Burt Lancaster und Kirk Douglas. Der lief Anfang der 2000er auf Premiere mit deutschen Titelungen von einer alten Kinokopie in der gekürzten deutschen Kinofassung. Fünf Jahre später lief er dann auf SKY mit englischem Bild in ungekürzter Fassung; die ehemals geschnittenen Szenen waren nachsynchronisiert worden.
Der Warwick-Columbia-Film "Unter schwarzem Visier" (1954) mit Alan Ladd lief wohl in den 90ern ein einziges Mal mit der Kinosynchro auf PRO7. Bei Wiederholungen und auf Premiere und SKY war dann stets nur noch eine Neusynchro zu hören.
Wer kennt weitere solche Fälle von Master-Tausch (abseits der ganzen hinlänglich bekannten Titel, die jetzt mit ihren Direct-to-DVD-Synchros im Fernsehen landen)?