Curt Ackermann oder Hans Nielsen – das ist die erste Frage die ich mir stelle, wenn ich an die ungeprüften Synchros von Tyrone-Power-Filmen aus den frühen Nachkriegsjahren denke.
Das exotische Drama war mit einem Budget von 2,6 Millionen US-Dollar eine der teuersten Centfox-Produktionen jener Jahre. Alleine die Erdbeben- und Flutszenen verschlangen ca. 500.000 US-Dollar, bei denen 350 Arbeiter mehr als einen Monat beschäftigt waren. Der Wasserverbrauch für die Flut- und Regenszenen, die über die Hälfte der Drehtage beanspruchten, belief sich auf fast 100 Millionen Liter. Ein weiterer Kostenpunkt war der Palast des Maharadschas, dessen Errichtung und anschließende Zerstörung 75.000 US-Dollar kostete. Der große Dammbruch wurde mit 14 Kameras gedreht.
Der Aufwand lohnte sich: 1940 wurde der Film für "Best Effects, Special Effects" von Fred Sersen (Photographic) und Edmund H. Hansen (Sound) mit dem Oscar ausgezeichnet, der in diesem Jahr in dieser Kategorie erstmals verliehen wurde und stach damit "Das zauberhafte Land" aus. Weitere Nominierungen gab es für die Kategorien "Best Art Direction" (William S. Darling und George Dudley), "Best Cinematography, Black-and-White" (Arthur C. Miller), "Best Music, Original Score" (Alfred Newman) und "Best Film Editing" (Barbara McLean).
Regisseur Clarence Brown und Myrna Loy waren im Gegenzug für Powers Mitwirkung in „Marie Antoinette“ (1938) von MGM, George Brent von Warner Brothers ausgeliehen. Brenda Joyce, die 1945 nach dem Wechsel der Tarzan-Filme von MGM zu RKO statt Maureen O’Sullivan zu Johnny Weissmüllers Jane wurde, gab hier ihr Filmdebüt.
Natürlich drehte die Fox auch von diesem Film ein Remake. 1955 kam „Der große Regen“ (Regie: Jean Negulesco) in Cinemascope und Color by DeLuxe in die Kinos, in dem Lana Turner, Richard Burton und Fred MacMurray in den Rollen von Loy, Power und Brent zu sehen waren.
In Österreich lief der Streifen bereits im Januar 1948 im Original mit Untertiteln unter dem Titel „Tropenregen“ an; die synchronisierte Fassung kam später dort nicht mehr zum Einsatz. In Deutschland startete der Film im Juli 1949 in einer Münchner MPEA-Synchro, die seit damaligen Kinotagen nie wieder jemand zu Gesicht bekommen haben dürfte.
Nacht über Indien
(Tropenregen) (AT) (The Rains Came)
USA 1939
Erst-Verleih Österreich MPEA, Wien Erst-Verleih Deutschland MPEA, München Österreichische Erstaufführung 30.01.1948 (OmU) Deutsche Erstaufführung 29.07.1949
Deutsche Bearbeitung MPEA München, Synchron-Produktion (1949) Dialogregie Hellmut Brennicke Deutsches Buch Berta Gunderloh Produktionsleitung E.G. Techow
Rolle Darsteller *Deutsche Sprecher* (unter Vorbehalt)
Lady Edwina Esketh Myrna Loy Maria Wimmer Major Rama Safti Tyrone Power Curt Ackermann Tom Ransome George Brent Otto Arneth Fern Simon Brenda Joyce Erni Wilhelmi Lord Albert Esketh Nigel Bruce Rudolf Reif Maharani Maria Ouspenskaya Lina Carstens Mr. Bannerjee Joseph Schildkraut Klaus W. Krause Miss Mac Daid Mary Nash Eva Eras Tante Phoebe - Mrs. Smiley Jane Darwell Charlotte Scheier-Herold Mrs. Simon Marjorie Rambeau Reverend Homer Smiley Henry Travers Maharajah H.B. Warner Lily Hoggett-Egburry Laura Hope Crews Raschid Ali Khan William Royle General Keith C. Montague Shaw Rev. Elmer Simon Harry Hayden Bates Herbert Evans John, Baptist Abner Biberman Mrs. Bannerjee Mara Alexander Mr. Das William Edmunds
Nennungsreihenfolge in "Der neue Film", Zeitschrift. 14/1949 (Mai 1949): Maria Wimmer, Eva Eras, Lina Carstens, Erni Wilhelmi, Curt Ackermann, Otto Arneth, Rudolf Reif, Klaus W. Krause, Charlotte Scheier-Herold
Hier also mal wieder ein Punkt für Ackermann. Die Zuordnung dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit so stimmen.