Montparnasse 19 (Les amants de Montparnasse/Montparnasse 19)
BRD-Kino: ?.?. 1958 Deutsche Fassung: Bavaria Atelier, München
DDR-Kino: 5.8. 1960 Deutsche Fassung: DEFA-Studio für Synchronisation, Berlin Dialog: Wito Eichel Regie: Lisa Honigmann
Amadeo Modigliani Gérard Philipe Arno Assmann Günther Haack Beatrice Hastings Lilli Palmer Lilli Palmer Gisela May Rosalie Lea Padovani ? Marianne Wünscher Zborowsky Gérard Séty Wolfgang Büttner Kurt Ulrich Morel Lino Ventura Ernst Fritz Fürbringer Martin Flörchinger Jeanne Hébuterne Anouk Aimeé ? Margarethe Taudte Berthe Weil Marianne Oswald ? Paula Ronay Dickson Frank Edwards Ernst Konstantin Peter Sturm Professor Danielle Mondaille Klaus W. Krause Norbert Christian Älterer Arzt Harry-Max Ernst Fritz Fürbringer * Fred Mahr Jüngerer Arzt François Perrot Horst Raspe ? Kommissar Francois Joux ? Willi Schwabe
Beide deutsche Fassungen haben ihre Macken. Geschnitten sind beide - die westdeutsche mit dem Hackebeil (gleich die erste Szene fehlt!), die ostdeutsche sensibler (hier wurden Modis Hang zu Gewalt und "Unanständigkeit" reduziert), aber gekürzt bleibt gekürzt. (Überhaupt hinterlässt die münchner Fassung bei mir viele Fragezeichen. * Erst dachte ich, ich höre falsch - aber unverkennbar sprach Fürbringer zwei Rollen.) Bei Assmann bin ich mir nicht ganz sicher, aber wenn ich richtig liege, habe ich gute Gründe, mit ihm nicht warm zu werden: der Sprecher ist richtig schlecht und schmerzhaft fehlbesetzt. Haack liegt viel besser drauf in jeder Hinsicht - aber warum Kurt Ulrich nicht wie seit Jahren Philipe sprechen durfte, sondern seinen direkten Spielpartner (!!), erschließt sich mir nicht. Peter Sturm synchronisierte aufgrund seines österreichischen Akzentes so gut wie nie, konnte diesen aber hier sehr gut hinter dem amerikanischen verbergen.
Vielen Dank an Hans-Joachim, ohne dessen alte Notizen ich auch bei der DEFA-Fassung vor viele Rätsel gestellt gewesen wäre (das Programm schweigt sich leider aus und der Kinovorspann wurde im DDR-Fernsehen durch einen reduzierten, eingeblendeten ersetzt - warum auch immer).
Ich bin mir auch nicht recht schlüssig, ob das wirklich Arno Assmann ist. Horst Raspe müsste François Perrot (Assistenzarzt) sein.
Die französische Originallänge soll nach der ursprünglichen damaligen Freigabe über zwei Stunden betragen haben. Schwer zu sagen, ob der Film später nur eingekürzt wurde oder ob das eine Ente, Zahlendreher o.ä. ist. Hier noch ein paar filmographische Angaben:
Montparnasse 19
(Die Verliebten von Montparnasse) (AT) (Les Amants de Montparnasse) (FRA) (Montparnasse) (ITA)
FRA / ITA 1958
Westdeutsche Länge (14.07.1958) 2723 Meter = 99’31 (24 B/S) bzw 95’33 (25 B/S) Österreichische Länge (1959) 2775 Meter = 101’26 (24 B/S) bzw 97’22 (25 B/S) Ostdeutsche Länge (1960) 2880 Meter = 105’16 (24 B/S) bzw 101’03 (25 B/S) Französische Länge (05.04.1958) 3346 Meter = 122’18 (24 B/S) bzw 117’24 (25 B/S) Französische Länge (Verleihfassung) 2955 Meter = 108’00 (24 B/S) bzw 103’41 (25 B/S) Italienische Länge (22.09.1958) 2870 Meter = 104’54 (24 B/S) bzw 100’42 (25 B/S) Format 35 mm; 1:1,66; s/w Erst-Verleih Bavaria Filmverleih GmbH, München Erst-Verleih Österreich Iris-Film, Wien Erst-Verleih DDR Progress Filmverleih GmbH, Berlin Französische Erstaufführung 04.04.1958 Deutsche Erstaufführung 19.09.1958 Italienische Erstaufführung 04.10.1958 Österreichische Erstaufführung 26.06.1959 Ostdeutsche Erstaufführung 05.08.1960, Kino DDR (DEFA-Synchronisation) Ostdeutsche TV-Erstausstrahlung 20.09.1963, DDR 1
Hier gibts auch den BRD-Trailer mit diversen Stimmproben - wer ist der Sprecher des Trailers?
An Maria Landrock dachte ich auch sehr kurz, aber damals klang sie noch nicht ganz so kratzig - und so mies wie die gesuchte Sprecherin war sie dann doch nicht.
Ja, das Programm habe ich sogar - leider wurden fast alle Progress-Programme 1960 ohne Sprecherangaben veröffentlicht. Leider habe ich keine weiteren münchner Sprecher erkannt und ich habe auch diese Fassung nicht mehr, weil ich sie unterdurchschnittlich finde und die DEFA-Fassung auch jenseits des Raritätsfaktors weit vorziehe.
Noch jemand , der sicher ist, daß Gerard Philipe von ARNO ASSMANN gesprochen wird. Manche Stimmen kenne ich gut, wie Assmann´s. Der Altersunterschied beträgt 15 Jahre, Assmann war hier bereits über die 50 und soll einen relativ jungen Mann synchronisieren...... Ich berücksichtige das und laß auf Assmann nichts kommen, aber bin natürlich kein Fachmann wie Stefan. Assmann hat ja schon mal einen viel jüngeren Darsteller synchronisiert , ich denke an Marcello Mastroianni in SCHADE,DAß DU EINE KANAILLE BIST, paar Jahre davor. Da fand ich Assmann sehr gut. (Einiges später war dieses Gespann bei wenigstens einem der ".....auf italienisch"- Filmen auch tätig) Gruß.hans.
"Scheidung auf italienisch" - wenn ich nicht sehr irre, wurden einige westdeutsche Sprecher hier sogar ausnahmsweise im DDR-Filmprogramm genannt. Nun ja, ich muss eingestehen, dass ich bisher keine Synchronrolle von Assmann gehört habe, wo ich ihn nicht fehlbesetzt fand, sogar für seinen Stammschauspieler Eddie Constantine (von Stan Laurel ganz zu schweigen). Ganz abgesehen davon, dass ich die Experimentiererei bei Philipe unnötig fand, wo man doch mit Dietrich Haugk und Kurt Ulrich jeweils zwei großartige Stammsprecher gefunden (und mit Schmidt, Dux und Thielen ordentliche Alternativen) hatte.
Ja, es sind einige wenige DDR-Filmprogramme erschienen, in denen die westdeutschen Sprecher abgedruckt waren. Neben dem von Stefan genannten fallen mir noch ein: Die feurige Isabella Was kommt danach ? Paris um Mitternacht Moulin Rouge Gregory Peck als Atticus Finch, der Filmtitel fällt mir grad nicht ein Der lange Arm
Bei den dt. Sprechern von Gerard Philipe geht es wirklich kunterbunt zu, in West wie Ost oder umgekehrt. Dietmar Schönherr in ROT UND SCHWARZ und DAS GROßE MANÖVER fällt mir noch ein, im ersteren Film in der DEFA-Version noch Lothar Blumhagen. Beim MANÖVER wurde im Osten die West-Synchro übernommen. ......Willkommen im Kuriosenkabinett SYNCHRO...... Schönes Beispiel noch dazu, hat aber keinen Bezug zu Philipe:
Im Film GAS OIL spricht WOLF MARTINI (folgerichtig in der Tauwetterzeit) bei DEFA´s den GABIN, in der West- Version aber im selben Film ist es HANS HINRICH. Hoppla! Gruß.hans.
Das war natürlich "Wer die Nachtigall stört", bei dem ich aufgrund der extrem ausführlichen Westsprecherliste immer vergeblich auf eine DDR-TV-Ausstrahlung gehofft hatte.
Jawoll, das ist der Film, gehört zu den besten US-Streifen; und Gregory Peck zeigte, was er noch so drauf hat und erhielt damals folgerichtig einen "Oscar" für diese Leistung. Gruß.hans.