IN GEWISSEN NÄCHTEN- Französischer Spielfilm von 1951
OT: BONIFACE SOMNAMBULE
Produktion: SFC/SIRIUS
REGIE: MAURICE LABRO......VERLEIH: PROGRESS BERLIN/Ost für die DDR-KINOS
DDR-ERSTAUFFÜHRUNG: 1956
DEUTSCHE SYNCHRO: DEFA-STUDIO für SYNCHRONISATION Regie: HILDEGARD HEYNE dt.Dialoge:Verfasser nicht genannt Ton: Kurt Witte, Herbert Henke Schnitt: Gerda Bachmann
Boniface FERNANDEL Gerhard Frickhöffer Stella Gaby Andreu Gisela Reißmann Direktor Raoul Marco Herbert Kiper Mlle. Thomas Mathilde Casedesus Angelika Hurwicz René Yves Deniaud Paul Heidemann
weitere Darsteller: Andrex, André Roanne, LOUIS DE FUNES, Maffre, Numes Fils, ....................Rives-Cadet, Michel Ardan
weitere dt. Sprecher: Hubert Suschka, Wolf Kaiser, Willi Narloch, Werner peters, ......................Hans Fiebrandt
Für die Richtigkeit der Abschrift aus dem DDR-Filmprogramm Nr. 30/56 : Hans.
von den 10 dt. Sprechern hatten 7 ihren Wohnsitz damals in BERLIN/WEST.
Kann mir denken, daß LOUIS DE FUNES von WILLY NARLOCH, einem später, ende der 50er bis mitte der 60er jahre des vorigen Jhd. im Osten sehr populären ostberliner Schauspieler synchronisiert wurde. (NARLOCH hat viel synchronisiert). Es käme auch deshalb hin: de Funes an 8.stelle genannt, NARLOCH dito. Sein Sohn MICHAEL NARLOCH, fällt mir gerade ein, hat bis weit in die 2000er Jahre synchronisiert. ob jetzt noch, weiß ich nicht. er müßte ja fast mitte 70 sein. gruß hans.
Das ist aber höchst ungewöhnlich, dass der Dialogautor nicht genannt wurde. Deutet darauf hin, dass er auf irgend eine Weise missliebig war/wurde - entweder wegen brauner Vergangenheit oder weil er kurz vor Veröffentlichung bei den Parteioberen in Ungnade fiel. Flucht in den Westen kann's ja kaum sein, da bemerkenswert viele westdeutsche Sprecher hier beteiligt waren. Ich glaube mich zu erinnern, dass ich irgendwo Werner Stock gelesen habe als de-Funes-Sprecher - sicher kann ich's nicht sagen. Ich werde versuchen, es genauer heraus zu finden.
Das mit WERNER STOCK kann gut sein, ich müßte nachgucken. Falls.....sag bescheid.
Wenn ein DDR-bürger/bürgerin vor dem 13.8.1961 seinen Wohnsitz nach dem Westen verlegen wollte, so konnte er/sie das tun.Er/sie meldete sich dann bei den Ost-Behörden (sprich Volks- Polizei) ab und auch bei anderen, z.b.beim Arbeitgeber, stichwort Vertragsauflösung.
Ganz ganz viele haben das nicht getan, wie wir wissen, sie haben Angst gehabt, daß sie schwierigkeiten kriegten, hatten Angst vor Verhaftung. Diese Angst war wohl nicht immer unbegründet. Wer also seinen Wohnsitz im Westen nahm, ohne bei der DDR "Tschüss" zu sagen, der galt als REPUBLIKFLÜCHTIG, und dieser Übertritt in den Westen galt als illegal.
Der Schauspieler UWE JENS PAPE hat das so gemacht, er hat es mir in einem Brief geschildert, hat sich nirgendwo abgemeldet und fing dann zur Theatersaison 1959/60 am Theater Lübeck mit´m Ferdinand in KABALE UND LIEBE an. Sein Name wurde soweit möglich in der DDR getilgt.
Genauso war´s mit dem Schsp. KURT OLIGMÜLLER. Anders war´s mit LOTHAR BLUMHAGEN, der 1956 ganz offiziell vom ostberliner DEUTSCHEN THEATER ans westberliner SCHILLERTHEATER gewechselt ist und dann in BERLIN/West wohnte. Seinen Namen hat man im Osten nicht getilgt.
Kurioser Weise fehlt bei den Angaben zur West-Fassung in "Der neue Film" vier Jahre früher auch der Dialogautor, obwohl der sonst immer dort genannt wird. Hier wäre allerdings zu vermuten, dass Regisseur Franz Otto Krüger auch das Dialogbuch geschrieben hat. Die Westfassung wartet mit einigen wirklichen Überraschungen auf. Von Gretl Schörg war bislang überhaupt kein Synchronfilm bekannt. Ihre Besetzung hätte einen gewissen Sinn gemacht, wenn Gaby Andreu im Film als Cabaret-Star auch gesungen und man dies synchronisiert hätte, doch im Film hat sie kein Lied. Auch für Camilla Spira und Aribert Wäscher sind sonst bislang keine Synchronfilme nachgewiesen.
Willi Narloch für Louis de Funes in der DEFA-Fassung stimmt; Werner Peters spricht Rivers Cadet. Die Stimmen von Hans Fiebrandt, Wolf Kaiser und Hubert Suschka sind mir zu wenig vertraut.
Ich habe nur die Ost-Fassung gesehen. Alles in allem ein ziemlich flauer und klamaukhafter Fernandel-Film, der sehr an einem lahmen Drehbuch krankt. Selbst wenn die West-Fassung etwas flotter geraten sein sollte und mit Alfred Balthoff und einer sehr ungewöhnlichen Besetzung punktet, dürften wegen dem schwachen Plot auch hier keine großen Wunder zu erwarten sein.
In gewissen Nächten (BRD) (DDR)
(Das Nachtgespenst) (BRD) (Fernandel als Warenhausdetektiv) (AT)
(Boniface Somnambule)
FRA 1951
Erst-Verleih BRD Panorama Film GmbH, Göttingen Erst-Verleih Österreich Oefram-Film, Wien Erst-Verleih DDR Progress Film-Verleih, Berlin/Ost Deutsche Erstaufführung 15.12.1952 Österreichische Erstaufführung 25.06.1954 Ostdeutsche Erstaufführung 13.04.1956, Kino DDR Ostdt. TV-Erstausstrahlung 08.11.1957, DDR 1
1. Deutsche Bearbeitung Mars-Film GmbH, Berlin-Spandau (1952) Dialogregie Franz Otto Krüger Deutsches Buch ??
2. Deutsche Bearbeitung DEFA-Studio für Synchronisation, Berlin/Ost (1956) Dialogregie Hildegard Heyne Deutsches Buch ?? Ton Kurt Witte, Herbert Henke Schnitt Gerda Bachmann
Rolle Darsteller *Sprecher BRD (1952)* Sprecher DDR (1956) (unter Vorbehalt)
Victor Boniface Fernandel Alfred Balthoff Gerhard Frickhöffer Charlie, Gangsterboss Andrex Kurt Meisel Wolf Kaiser Stella Gazzini Gaby Andreu Gretl Schörg Gisela Reissmann Louis, Feuerzeugdieb André Roanne Direktor des Warenhauses Raoul Marco Aribert Wäscher Herbert Kiper Anatole Louis de Funès Walter Bluhm Victor, Laternenanzünder Julien Maffre Ewald Wenck Willi Narloch Jules, Kammerdiener André Numès Fils Klaus Schwarzkopf Polizeiinspektor Jean Benoit Rivers Cadet Walther Suessenguth Werner Peters Gangster Michel Ardan Eckart Dux Hubert Suschka Mademoiselle Thomas Mathilde Casadesus Camilla Spira Angelika Hurwicz René, Gangster Yves Deniaud Paul Heidemann Un policier Léo Campion Paul R. Henker Aline Nicole Lemaire Verkäuferin Christiane Richard Louise Simone Silva Ginette, Verkäuferin Nadine Tallier Leila Lampi Liliane Barrial Liliane Charpentier Eliane Corteyn Luce Huet Huguette Montréal
Nennungsreihenfolge in „Der neue Film“, 22/1952 (17.03.1952): Gretl Schörg, Camilla Spira, Alfred Balthoff, Walter Bluhm, Kurt Meisel, Eckart Dux, Aribert Wäscher, Walther Suessenguth, Ewald Wenck, Klaus Schwarzkopf
Mars-Film GmbH Berlin-Spandau wird so in der Zeitschrift angegeben; das kann ein Fehler sein oder aber darauf hindeuten, dass man sich für die Synchronisation ins CCC-Filmstudio eingemietet hat.
Kaiser und Suschka erkenne ich sicher (zumindest wenn ich sicher weiß, dass Schuschka in einer DEFA-Fassung zu hören ist, ansonsten hätte ich ihn natürlich ausgeschlossen), aber ich komme erst in ca. einer Woche dazu, die DEFA-Synchro zu sichten. Aber Narloch für Louis - das ist etwas, worauf ich mich schon freuen kann.
Zitat von c.n.-tonfilm im Beitrag #4Von Gretl Schörg war bislang überhaupt kein Synchronfilm bekannt.
Das ist nicht so ganz richtig. Unsere Hauptquelle für österreichische Synchros hat sie bereits vor einiger Zeit als Sprecherin in einer Folge der ORF-Fassung von Rumpole of Old Bailey identifiziert.
Julien Maffre sieht nicht nur so aus wie Willi Narloch, er hat auch seine Stimme. Keine Doppelrolle, Narloch für Louis ist leider ein Irrtum. Michel Ardan = Hubert Suschka Andrex = Wolf Kaiser Leo Campion = Paul R.Henker
Die reinste Brecht-Besetzung bei der DEFA.
Der Schuldige an der schwachen Machart ist allerdings nicht nur der Autor. Henri Verneuil wurde später zum Experten für Gangsterfilme und Politthriller. Und wer jetzt denkt, dass diese Genres allzu weit von Komödien entfernt sind und ein Regisseur nicht beides bewältigen kann ... hat zumindest in diesem Fall leider recht.
Zitat von c.n.-tonfilm im Beitrag #4Ihre Besetzung hätte einen gewissen Sinn gemacht, wenn Gaby Andreu im Film als Cabaret-Star auch gesungen und man dies synchronisiert hätte, doch im Film hat sie kein Lied.
Aber natürlich singt sie - im Duett mit Fernandel. Ob man das allerdings synchronisiert hat ...