Das rote Zelt (Красная палатка /Tsiteli karavi/La tenda rossa)
Sowjetische Schnittfassung (153 min) DDR-Kino: 30.7. 1971 DEFA-Studio für Synchronisation, Berlin Dialog: Friedel Hohnwald Regie: Margot Spielvogel Schnitt: Vera Tillmann Ton: Heinz Baldin, Fritz Klenke
Internationale Schnittfassung (121 min) BRD-Kino: 15.10 1971 Berliner Synchron Wenzel Lüdecke Regie: Michael Miller
Die Schnittfassungen sind wirklich extrem unterschiedlich. Trotz der deutlichen Überlänge der sowjetischen Schnittfassungen fehlen auch hier Szenen - und zwar solche, deren Fehlen mich wirklich irritiert und für eine fragmentarische Struktur sorgt.
Umberto Nobile Peter Finch Herbert Stass Norbert Christian Roald Amundsen Sean Connery Max Eckard Gerry Wolff Schwester Valeria Claudia Cardinale Beate Hasenau Monika Plötner Einar Lundborg Hardy Krüger Hardy Krüger Klaus Piontek Romagna Massimo Girotti Heinz Petruo Hannjo Hasse Capitan Zappi Luigi Vanucchi Gerd Martienzen Fred Alexander Biagi Mario Adorf Mario Adorf Günter Schubert Finn Malmgren Eduard Marzewitsch Michael Miller Winfried Wagner Samojlowitsch Grigori Gai Edgar Ott Martin Flörchinger Pilot Tschuchnowski Nikita Michalkow unsynchronisiert Jürgen Kluckert Kolka Schmidt Nikolai Iwanow Claus Holm Joachim Siebenschuh Viglieri Boris Chmelnizki Joachim Kemmer Horst Weinheimer Trojani Juri Solomin ? Fred Ludwig Behounek Juri Wisbor Klaus Sonnenschein ? (wahrscheinlich tatsächlich ein Tscheche) Mariano Donatas Banionis ? Helmut Müller-Lankow Cecioni Otar Koberidse ? Horst Kempe Besatzungsmitglied ? Jürgen Thormann Horst Manz? Nachrichtensprecher ? Michael Chevalier Hans-Joachim Hildebrand Fremdenführerin ? ? Genia Lapuhs Journalist ? Hans Walter Clasen Johannes Maus
In der Szene mit dem reparierten Funkgerät wird es in der DEFA-Fassung leider sprechertechnisch sehr chaotisch. Und: Klarer Fall von Zensur - die Taufszene wurde eliminiert.
Okay, dann scheint man sich hier vertan zu haben. Denn hier wird Böwe als einer der Sprecher genannt. Samojlowitsch schien mir als Einziger plausibel zu sein, wobei ich Flörchinger nicht kenne.
Offenbar war er tatsächlich für Donatas Banionis vorgesehen, denn Müller-Lankow, der hier nicht auftaucht, wird im Vorspann genannt, Flörchinger (trotz seines bekannten Namens) jedoch nicht.
Ist die DEFA-Fassung noch greifbar/im Umlauf? Für die dt. DVD-Veröffentlichung ist man ja leider den leichten Weg gegangen (Übernahme der US-DVD mit der Kurzfassung).
Zitat von kogenta im Beitrag #6Anscheinend ist die ital. Fassung noch mindestens 12 min länger als die internationale Fassung (laut ital. DVD Cover)
Solche Angaben sind oft leider äußerst unzuverlässig. Zwar würde es zu den Italienern passen, aber bevor nicht jemand die DVD wirklich gesehen hat und es bestätigen kann, nehme ich einfach nur eine Änderung von "italienisch" zu "international" vor. Hat Miller auch die Dialoge geschrieben?
Zitat von dlh im Beitrag #7Für die dt. DVD-Veröffentlichung ist man ja leider den leichten Weg gegangen (Übernahme der US-DVD mit der Kurzfassung).
Ich dachte eigentlich, ich hätte das deutlich gemacht: Es ist keine "Kurzfassung", sondern sie ist über weite Strecken anders geschnitten. Zusammen gefügt würden die Szenen aus beiden Fassungen wahrscheinlich einen Drei-Stunden-Film ergeben. Außerdem wurde die lächerliche Entscheidung getroffen, die Teilnehmer des Gerichtes wie im Märchen aus dem Nichts erscheinen zu lassen, damit jedem dummen Zuschauer sofort klar wird, dass es sich nur um Geistesabbilder handelt. Die russische Fassung bleibt unklar, bis Nobile als jüngerer Mann erscheint.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #8Ich dachte eigentlich, ich hätte das deutlich gemacht: Es ist keine "Kurzfassung", sondern sie ist über weite Strecken anders geschnitten.
Ich habe das rein auf die Laufzeit bezogen. So ist die BRD-Fassung eben die "Kurz"fassung und die DEFA-Fassung die "Lang"fassung; dass teilweise andere Szenen enthalten sind, ist mir klar. Vielleicht deute ich das einfach nur falsch, aber deine Antworten erscheinen mir in letzter Zeit recht schroff, wie kommt's? (Wie gesagt, vielleicht auch einfach nur falsche Deutung meinerseits.)
Dann falsche Deutung meinerseits (die ganze Kommunikation über Foren und andere soziale Dienste führt eh gerade zu vielen Missverständnisse; ist gerade im Freundes- und Unikreis oft Thema, dann aber per persönlicher Kommunikation), nichts für ungut.
Zitat von kogenta im Beitrag #6Anscheinend ist die ital. Fassung noch mindestens 12 min länger als die internationale Fassung (laut ital. DVD Cover)
Solche Angaben sind oft leider äußerst unzuverlässig. Zwar würde es zu den Italienern passen, aber bevor nicht jemand die DVD wirklich gesehen hat und es bestätigen kann, nehme ich einfach nur eine Änderung von "italienisch" zu "international" vor.
Unzuverlässige Cover-Angaben gibt's ja leider oft, aber bei RaiPlay wird die italienische Fassung ebenfalls mit 133:20 angeboten (PAL, das wären dann sogar 139 min). Scheint mir also glaubwürdig zu sein.
Hatte ich ganz vergessen: Habe noch Michael Chevalier notiert - als TV-Sprecher zu Beginn des Films.
Laut DVD-Texten waren ja alle älteren Filme damals riesige Kino-Erfolge. Dieser hier war aber zumindest in der BRD einer der größten Flops des Jahres und blieb nur wenige Tage im Programm (nichtmal eine volle Woche). Kam auch sehr schnell ins Fernsehen. Im Kino habe ich ihn dann aber doch noch in den 80er Jahren gesehen.
'Schneefilme' gelten ja branchenintern allgemein als Kassengift - da scheint was dran zu sein...
Zitat von kogenta im Beitrag #12'Schneefilme' gelten ja branchenintern allgemein als Kassengift - da scheint was dran zu sein...
Typischer Fall von Schubladendenken (in der Branche), dabei werden die zeitweise sehr erfolgreichen Jack-London-Verfilmungen gleich mal ignoriert. Der fehlende Erfolg dürfte hier eher im Fehlen von Sympathieträgern liegen und in der Trostlosigkeit der Ausgangssituation. In der Sowjetunion war der Film, glaube ich mal gehört zu haben, ungleich erfolgreicher - da dürfte die Mentalität eine Rolle spielen.