Natürlich war es derjenige von wem die meisten guten Sprüche kamen. Sie waren oft auch lustig. Wurden da aber nicht viele richtig gute Filme kaputt gemacht? Zu Duo Spencer Hill haben sie natürlich richtig gut gepasst. Er hat sie zwar nicht gesprochen. Von ihm stammen sie zum größten Teil. Dadurch waren die Filme ja so erfolgreich. Nicht nur wegen den Schlägereien, sondern auch wegen den Sprüchen. Es gab aber auch ernste Filme wo die Sprüche nicht gepasst haben. Wo es extrem war. Ein paar Beispiele. Sartana noch warum und schon Sand drauf, Gott vergibt Django nie, der später in zwei vom Affen gebissen abgeändert wurde.Leg ihn um, Django. Das waren ja Italowestern, die eigentlich brutaler sind und mehr Action haben als normale Western. Da machen die Sprüche doch die ganzen Filme kaputt.
Wo die Stimme übrigens auch richtig passend war ist bei Jean-Paul Belmondo.
Ich nehme an, "derjenige" bezieht sich auf Rainer Brandt? Von dem stammt allerdings bei weitem nicht alles, was unter Schnoddersynchro fällt, nicht einmal im Bereich Spencer-Hill. Karlheinz Brunnemann, Michael Richter und Arne Elsholtz haben hier auch viel produziert, teilweise auch eigentlich "seriöse" Autoren/Regisseure (was dann mitunter ziemlich in die Hose ging).
War das aber nicht so gewesen, dass Rainer Brandt der erste war, der damit angefangen hat oder ist das auch so eines dieser Mythen, die er selber kultiviert hat?
Vor ihm hat Franz-Otto Krüger auch schon gekalauert, danach kamen Brandt & Brunnemann (anfangs noch als Team), ungefähr parallel dazu gab es in den Arbeiten von Manfred R. Köhler auch Sprüche, die in diese Richtung gingen.
Sozusagen Zeitgeist, der sich durch bestimmte Personen etabliert hat. Ähnlich wie der Spaghetti-Western, der anfangs nur billig war, bis Leone & Morricone ihn zum Kult erhoben haben.
Er war allerdings oft an den Sprüchen von Spencer Hill beteiligt. Bei Plattfuß am Nil. Als der Liliputaner gegen die Wand springen sollte und den Test vergessen hatte. Da hat Spencer gesagt, dass Brandt ein Spruch dazu hat. Das habe ich mal in irgendeinem YouTube Video gesehen
Rainer Brandt ist NICHT der Erfinder dieser 'Blödel-Synchros'. Der hat in den 60er Jahren doch ganz bierernst viele Schurkenrollen synchronisiert und ist erst später vermutlich über Brunnemann auf den Zug aufgesprungen. Und hat das dann ja auch oft gehörig übertrieben und die Masche zu Tode gewalzt.
Aber Brandt konnte es auch anders, wie etliche ernsthafte seiner Arbeiten gut beweisen. Wobei er sich nie sklavisch an den O-Text hielt und gerade dadurch eine hohe Qualität in Wortwahl und Satzbau erreichte, die den meisten sterilen heutigen Synchros leider völlig fehlt.
Ich habe ja auch nie behauptet, dass die Synchronisation von ihm schlecht war. Bei Spencer Hill waren die Sprüche ja so erfolgreich. Im Orginal gab es die ja gar nicht. So Sprüche wie pfui Deibel ist die hässlich.ich glaub mein tintenfisch kleckert. Bodybuilding macht nur dicke Knie und Blasen im Hirn. Mir gefälltes nur nicht wenn ernste Filme dadurch verunstaltet werden.
Zitat von berti im Beitrag #2Ich nehme an, "derjenige" bezieht sich auf Rainer Brandt? Von dem stammt allerdings bei weitem nicht alles, was unter Schnoddersynchro fällt, nicht einmal im Bereich Spencer-Hill. Karlheinz Brunnemann, Michael Richter und Arne Elsholtz haben hier auch viel produziert, teilweise auch eigentlich "seriöse" Autoren/Regisseure (was dann mitunter ziemlich in die Hose ging).
Sorry habe ich vergessen zu erwähnen. Meinte Rainer Brandt
"Ernste Filme" ... na ja, was du da aufzählst waren doch alles strunzblöde Western, die eigentlich eh keiner braucht. Zumindest Sartana - noch warm und schon Sand drauf (Genialster Untertitel der Welt? Definitv.) ist doch heutzutage nur wegen der völlig bescheuerten Blödelsynchro eine Erwähnung wert. Ich meine mal gelesen zu haben, dass Enzo Barboni (alias E.B. Clucher) vorgeworfen wurde, den Italowestern mit seinen weniger ernsten und dafür komischeren Spaghetti-Western getötet zu haben. Dieser antwortete nur, dass die Italowestern sich selbst getötet haben, in dem irrsinnigen Versuch immer brutaler und gnadenloser zu werden. Ich neige, dem zuzustimmen. Mehr Schaden wurde da eher bei Ritter der Kokosnuss angerichtet, beim verzweifelten Versuch witzig zu sein ... Das ist aber tatsächlich die einzige Blödelsynchro, die mir spontan einfällt, die einen guten Film (zumindest teilweise) kaputt macht (vielleicht noch Vier Fäuste für ein Halleluja mit der Zweitsynchro ...). Wobei ich nicht unterstellen möchte, dass nicht auch gute und ernste Filme dem damaligen Trend zum Opfer gefallen sind.
"Sartana" ist wirklich kein treffendes Beispiel. Der Film nimmt sich schon im Original nicht so ernst. Die Synchro mag da noch ordentlich Öl ins Feuer gegossen haben, aber mei. Die Synchro ist zwar total gaga, aber tut keinen weh. Ich amüsiere ich immer wieder königlich über sie.
Zitat von kogenta im Beitrag #7Aber Brandt konnte es auch anders, wie etliche ernsthafte seiner Arbeiten gut beweisen. Wobei er sich nie sklavisch an den O-Text hielt und gerade dadurch eine hohe Qualität in Wortwahl und Satzbau erreichte, die den meisten sterilen heutigen Synchros leider völlig fehlt.
Das durchaus, allerdings neigte er selbst bei "ernsthaften" Arbeiten mitunter dazu, Szenen durch zusätzliche Texte aus dem Off geschwätziger zu machen.